Gesundheitstipps

Schmerzmittel mit Bedacht einsetzen!

Die Menge an Schmerzmitteln, die durchschnittlich jeder Mensch im Laufe seines Lebens einnimmt, steigt kontinuierlich. Niemand will sich heute wegen Kopfschmerz oder Erkältung krank melden oder auf den Kinobesuch verzichten und greift lieber zu Medikamenten. Wir alle sollten aber nicht ganz so sorglos mit frei verkäuflichen Schmerztabletten umgehen. Gefährlich sind vor allem eine langfristige unkontrollierte Einnahme sowie eine Überdosierung. Jeder der vier gängigsten Wirkstoffe Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol, Ibuprofen und Diclofenac reagiert im Körper anders. Die zwei letztgenannten können Herz und Kreislauf beeinträchtigen, Paracetamol belastet die Leber und ASS stärker den Magen, außerdem werden beide nicht einfach wieder ausgeschieden. Schon die doppelte Tagesdosis kann die Organe erheblich schädigen. Bei regelmäßiger Einnahme mehrmals pro Monat über mehrere Tage, sollte man unbedingt seinen Arzt oder Apotheker zu Rate ziehen. Alte Hausmittel wie Pfefferminzöl, frische Luft und Bewegung sind gerade bei Spannungskopfschmerzen oft sogar sinnvoller. Besonders riskant ist die Kombination verschiedener Wirkstoffe, wenn man zum Beispiel bei einer Grippe gegen die Gliederschmerzen Paracetamol kombiniert mit einem Erkältungsheißgetränk einnimmt, in dem ebenfalls Schmerzmittel enthalten sind. So verliert man schnell den Überblick über die Tagesdosis.

Unterschätzt wird außerdem ein anderes Risiko bei der Einnahme gegen Kopfschmerz, da diese langfristig wiederum ihrerseits einen sogenannten medikamenteninduzierten Kopfschmerz verursachen kann. Daraus ergibt sich ein gefährlicher Teufelskreis, da die Dosis dann meist auch noch erhöht wird. Also besser frühzeitig nach sinnvollen Alternativen suchen, sich also mehr bewegen und für Entspannung sorgen.

Ihr Jochen Vetter
und das Team Ihrer Bären-Apotheke

Damit aus dem Schnupfen keine Sinusitis wird!

Eine akute Entzündung der Nasennebenhöhlen ist in der kalt-feuchten Jahreszeit ein häufiger Begleiter. Ein banaler Virus-Schnupfen gekoppelt mit trockener Heizungsluft genügt als Auslöser. Meist wird die Lage durch Bakterien verschärft und wenn Hausmittel und Schleimlöser nicht helfen, sind dann oft Antibiotika nötig. Mit drückenden Kopfschmerzen, zugeschwollenen Schleimhäuten und oft sogar Fieber will sich niemand unnötig lange rumplagen.

Doch damit es nicht soweit kommt, rechtzeitig vorbeugen. Bei den ersten Anzeichen eines Schnupfens ist ein salzhaltiges Nasenspray die erste Wahl um die Schleimhäute zu befeuchten. Regelmäßig im Winter angewendet, schützt es auch vor typischen Erkältungsviren. Viel Trinken ist wichtig für die Schleimhäute und wird doch oft vergessen. Auch auf die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen achten und falls nötig Luftbefeuchter aufstellen. Ist der Schnupfen nicht mehr aufzuhalten hält tägliches Inhalieren mit Salz oder Menthol, eventuell auch eine Nasendusche mit Salzlösung sowie Rotlichtbestrahlung die Zugänge zu den Nebenhöhlen frei und erleichtert das Abfließen. Wenn der Druck im Stirn- und Wangenbereich zunimmt, ist ein abschwellendes Nasenspray (max. 7 Tage anwenden) sowie ein schleimlösendes Medikament angezeigt. Heißer Holundersaft oder –tee wird schon seit Generationen bei Erkältungsbeschwerden eingesetzt und kann als Blüten-Inhalat den Schleim in den Nebenhöhlen lösen. Auch eine Kräutertee-Mischung aus Thymian, Anis, Salbei und Fenchel lindert die Beschwerden. Besonders wichtig ist das richtige Schnäuzen und Niesen, damit das Sekret nicht in die Nebenhöhlen oder ins Mittelohr zurückgepresst wird. Deshalb besser nicht das Niesen unterdrücken. Beim Schnauben ein Nasenloch leicht zudrücken und mit wenig Druck schnäuzen. Und schließlich auch an die anderen denken und regelmäßiges Händewaschen nicht vergessen.

Ihr Jochen Vetter
und das Team Ihrer Bären-Apotheke

Depressionen oder einfach nur schlecht drauf?

In trüben Wintermonaten fragt man sich öfter, warum der Antrieb fehlt und das Aufstehen morgens so schwer fällt. Wie viel schlechte Stimmung ist normal und wann beginnt eine echte Depression, die als Hirnstoffwechselstörung ärztlich behandelt werden muss? Wenn weitere Symptome wie Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Appetitlosigkeit, Kopf- oder Magenschmerzen dazu kommen und innere Leere und Ängste den Tag bestimmen, ist der Arzt gefragt, denn eine Depression verschwindet nicht einfach von selbst. Jeder Zehnte erkrankt mindestens einmal im Leben an einer Depression. Annähernd 60% aller Fälle werden jedoch gar nicht behandelt. Oft ist sie genetisch bedingt, tritt also in der Familie gehäuft auf. Inzwischen sind neben Älteren auch immer mehr junge Menschen bis 30 Jahren betroffen. Behandelt wird eine Depression sowohl mit Medikamenten als auch mit einer Verhaltenstherapie. Ihr geht oftmals chronischer Stress, eine Krise oder eine Hormon- oder Stoffwechselstörung wie z. B. Diabetes voraus. Ganz wichtig ist es als Betroffener mit der Familie, den Freunden und einem Arzt zu sprechen. Als Angehöriger sollte man die Probleme unbedingt ernst nehmen und nicht klein reden.

Eine vorübergehende Winterdepression wird durch Mangel an Tageslicht ausgelöst, der mit einer Lichttherapie oder Vitamin-D-Präparaten behandelt wird. Leichte Depressionen kann man durch eine Bewegungstherapie und Entspannungstechniken begegnen. Einzelne pflanzliche Wirkstoffe wie Johanniskraut sowie eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung unterstützen den Stoffwechsel und wirken den Symptomen entgegen. Achtung bei Transfetten in Margarine und Frittiertem – sie stehen im Verdacht den Hirnstoffwechsel negativ zu beeinflussen. Stattdessen besser zur Mittelmeerkost mit viel Gemüse, Fisch, Nüsse und Olivenöl greifen und sich öfter eine Auszeit gönnen.

Ihr Jochen Vetter
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Wie gefährlich ist eine Lungenentzündung?

Keine andere Infektionskrankheit tritt so häufig auf wie eine Lungenentzündung. Ca. 800.000 Fälle registrieren die Ärzte in Deutschland jährlich und etwa jeder 3. Erkrankte muss stationär behandelt werden. In Westeuropa ist sie unter allen Infektionskrankheiten noch immer die häufigste Todesursache. Besonders für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, nach einer Operation oder Chemotherapie sowie für Babys, Kleinkinder und ältere Menschen ist sie gefährlich. Sie wird durch Bakterien, Viren oder auch Pilze ausgelöst und kann wie ein normaler Infekt mit trockenem Husten, leichtem Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen beginnen. Der eigentlich typische Verlauf mit spontan hohem Fieber über 38,5 und Schweißattacken ist gar nicht so häufig wie man denkt. Dies erschwert oftmals eine schnelle Diagnose. Wenn sich ein Bronchial-Infekt über Wochen hinzieht und sich das Allgemeinbefinden trotz Medikamenten nicht bessert, sollte man unbedingt zum Arzt.

Durch Abhören der Rasselgeräusche in der Lunge, eine Röntgenaufnahme oder ein Blutbild kann dann eine Diagnose gestellt werden. Bereits beim Verdacht auf Lungenentzündung wird meist ein Antibiotikum verschrieben. Bei schweren Verläufen ist auch eine Bestimmung des Erregers notwendig. Vor allem bei Kurzatmigkeit bzw. Atemnot sowie niedrigem Blutdruck wird oft eine Krankenhauseinweisung nötig. Doch auch wer sich zuhause auskuriert, muss sich unbedingt schonen. Sportliche Aktivitäten und körperliche Anstrengungen sind für min. 4 Wochen strikt untersagt. Mit Fieber gehört man ohnehin ins Bett. Vorbeugen lässt sich vor allem durch ein starkes Immunsystem und indem man auf seinen Zink- und Vitamin D-Spiegel achtet. Ältere Menschen, Kleinkinder und chronisch Kranke können sich auch speziell gegen einen der Haupterreger, die Pneumokokken, impfen lassen und sollten den Kontakt zu Erkrankten meiden.

Ihr Jochen Vetter

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Was sollte man gegen eine Bindehautentzündung tun?

Sie kommt meist plötzlich und unerwartet: man wacht morgens auf und merkt mit einem Auge stimmt was nicht, es ist verklebt, verschwollen, juckt, ist stark gerötet und man hat das Gefühl als wären Körnchen drin. Nicht reiben und falls man mit dem schleimigen Sekret in Berührung kommt sofort Hände waschen, sonst ist schnell das zweite Auge betroffen oder man gibt Bakterien oder Viren an andere weiter. Eine Bindehautentzündung kann sehr ansteckend sein oder auch durch einen grippalen Infekt ausgelöst werden. Vor allem Kleinkinder und Babys sind häufig betroffen. Hier ist der Kinderarzt der richtige Ansprechpartner. Zur Reinigung eine Kompresse oder ein Wattepad mit Wasser oder Kochsalzlösung befeuchten und das Sekret vom Auge entfernen. Danach wegwerfen und unbedingt getrennte Handtücher benutzen. Ist die Entzündung allergisch bedingt, helfen Antihistaminika oder antiallergene Augentropfen. Eine Rötung durch Zugluft, Chlor oder Überanstrengung besser nicht selbst über mehrere Tage mit gefäßverengenden Augentropfen behandeln, da diese die Tränenproduktion reduzieren und das Auge so reizen können.

Meist heilt eine Bindehautentzündung nach einigen Tagen von selbst ab. Unterstützend wirken neben der täglichen Reinigung mit Kochsalzlösung – gibt es fertig in der Apotheke, kühle Kompressen, Beutel mit Schwarztee, Tränenersatzflüssigkeit oder eine entzündungshemmende Augensalbe. Ein wirksames homöopathisches Mittel ist Euphrasia als Augentropfen oder Globuli. Nicht immer sind antibiotische Augentropfen oder -salben nötig, zumal diese bei einer durch Viren ausgelösten Entzündung kaum helfen und nur zur Verschärfung von Antibiotika-Resistenzen beitragen. Wenn die Beschwerden nach einigen Tagen nicht abnehmen oder noch weitere Fälle im persönlichen Umfeld auftreten, sollte man besser seinen Haus- oder Augenarzt aufsuchen. Sind Sie unsicher was zu tun ist, beraten wir Sie natürlich gerne.

Ihr Jochen Vetter

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Trotz Heuschnupfen im Frühling aktiv sein

Mit Heuschnupfen in der Natur Sport treiben – geht das?

Egal ob Joggen, Walken, Biken oder Skaten, bei allen Ausdauersportarten gibt es bestimmte Regeln zu beachten, wenn man mit einer Heuschnupfenallergie im Frühjahr draußen seinen sportlichen Hobbies nachgeht. Sportler, bei denen sich neben Schnupfen und Augenjucken die Allergie auch auf die Lunge auswirkt, sollten in jedem Fall besser vorher ärztlichen Rat einholen. Sonst gilt es Strecken, Wetter und Tageszeiten auszusuchen bei denen der Pollenflug nicht so stark ist und rechtzeitig vor dem Training Antihistaminika, gegebenenfalls ein antiallergisches Nasenspray sowie Augentropfen nutzen. Beim Training keinesfalls bis an die Belastungsgrenze gehen. Und wer den Allergenen lieber ausweicht, sollte das Laufen oder Radfahren ins Fitness-Studio oder die Sporthalle verlegen oder besser Schwimmen gehen.

Was kann passieren, wenn man einen Heuschnupfen ignoriert?

Ein unbehandelter Heuschnupfen verschlimmert sich in der Regel, wenn man regelmäßig den Allergenen ausgesetzt ist. Ein Ignorieren kann mittelfristig auch ein allergisches Asthma zur Folge haben. Es ist also sehr sinnvoll zumindest die Symptome zu bekämpfen.

Welche Medikamente sind für Sportler geeignet?

Es gibt hier eigentlich keine Einschränkungen mehr, denn die ersten Antihistaminika, die noch müde oder schläfrig gemacht haben, sind weitestgehend verschwunden oder wurden verbessert. Wichtig ist die Wirkdauer der Medikamente von max. 12 Stunden zu beachten und vor dem abendlichen Training besser nochmals eine Dosis einzunehmen. Neben den Antihistaminika gibt es auch Cromone, die die Mastzellen bereits vor der Ausschüttung des Histamins stabilisieren. Die reine Symptom-Behandlung durch Nasensprays oder Augentropfen ist ohnehin unbedenklich sofern man keine Unverträglichkeit gegen einzelne enthaltene Stoffe hat. Und wer rechtzeitig vor dem Start der Pollensaison beginnt, kann auch eine Therapie mit homöopathischen Mitteln probieren. Hier stehen mehrere Mittel je nach den persönlichen Allergieschwerpunkten zur Auswahl.

Was hilft gegen Heuschnupfen außer Medikamenten?

Es gibt einige Tipps, die man als Allergiker und Outdoor-Sportler beachten sollte. Dazu gehört in jedem Fall eine dunkle Sportbrille zu tragen, direkt nach dem Sport zu duschen und die Bekleidung direkt in die Waschmaschine oder Wäschetruhe zu werfen, denn bei den meisten kommen die heftigsten Niesattacken vor allem nach dem Training. Dann empfiehlt sich auch eine Nasendusche um die Pollen direkt raus zu spülen. Als Faustregel für die Trainingszeiten gilt: in der Stadt morgens, auf dem Land abends und besser bei schlechterem Wetter als bei strahlendem Sonnenschein.

Kann man die Dosis Antihistaminika kurzfristig erhöhen?

Eigentlich reicht die normale Dosis auch fürs Training aus – wenn das Medikament zum richtigen Zeitpunkt eingenommen und die Wirkdauer nicht überschritten wurde. Im Zweifelsfall besser den Einnahmerhythmus und die Dosis mit dem Arzt oder Apotheker besprechen. Vor allem wer öfter unter Herz-Kreislauf-Problemen leidet, sollte mit einer höheren Dosis vorsichtig umgehen.

Sollte man als Allergiker Notfallmedikamente dabei haben?

Wenn man zu einem allergischen Bronchial-Asthma neigt, macht es unter Umständen Sinn ein verschreibungspflichtiges Spray bzw. Notfall-Medikament bei sich zu führen, das einem wieder Luft verschafft, wenn man Atemnot verspürt. Einen echten allergischen bzw. anaphylaktischen Schock der den Kreislauf kollabieren lässt, hat man eigentlich nur bei einer Lebensmittel- oder Medikamentenallergie oder bei Insektenstichen zu fürchten.

Hilft eine Impfung oder Hyposensibilisierung gegen Heuschnupfen?

Die Hyposensibilisierung greift nur dann, wenn die auslösenden Allergene eindeutig identifizierbar sind und muss bereits vor der Pollensaison begonnen werden. Über mehrere Monate werden per Injektion oder Tablette die allergenen Stoffe verabreicht, die die Allergie auslösen. Diese Methode ist vor allem bei „jüngeren“ Allergikern erfolgreich, die erst wenige Jahre betroffen sind.

Was versteht man unter einem Etagenwechsel?

Ein sogenannter Etagenwechsel vollzieht sich meist von oben nach unten, also von Nase und Augen zur Lunge bzw. Bronchien, so dass Lungenvolumen und Sauerstoffversorgung beeinträchtigt sein können. Eine Etage tiefer ist entsprechend gefährlicher als wenn es „nur“ ums Niesen, juckende Augen und die Triefnase geht

Interview mit Dr. Jochen Vetter