Wie geht man mit einem Hexenschuss um?

Der Schmerz schießt urplötzlich durch eine falsche Bewegung in den Bereich der Lendenwirbelsäule und lässt einen erstarren. Auch wenn der sogenannte Hexenschuss, der vor allem in den mittleren Jahren auftritt, sehr schmerzhaft ist: er vergeht oft nach einigen Tagen, wenn man sich rasch wieder mobilisiert. Eine Verletzung der Bandscheibe oder eines Wirbels steckt selten dahinter. Oftmals ist die Ursache eine Kombination aus Gelenk-Verschleiß, einem geklemmten Nerv oder Muskelverspannungen durch ungewohnte Belastungen oder Bewegungsmangel. Je mehr man dann jede weitere Bewegung vermeidet, umso länger hält der Schmerz an. Eine Akutbehandlung mit Schmerzmitteln ist angezeigt um schnell wieder beweglich zu werden. Wärme hilft den betroffenen Muskeln, Gelenken und Nerven gleichermaßen und fördert die Durchblutung. Eine Stufenlagerung liegend auf dem Rücken mit den Beinen auf einem Stuhl entlastet die betroffene Lendenregion. Wärmepflaster, Rotlichtbestrahlung, warme Wickel mit Arnikatinktur oder Fango sowie durchblutungsfördernde Salben, die gleichzeitig die Schmerzen lindern helfen zusätzlich. Wenn die Schmerzen unvermindert anhalten, ist eine Untersuchung durch den Orthopäden sinnvoll, vor allem, wenn der Schmerz in die Beine ausstrahlt oder sich Taubheitsgefühle entwickeln.

Grundsätzlich ist das Ziel jeder Therapie die Muskeln zu lockern und vorhandene Blockaden zu lösen, das gelingt nicht durch Schonung oder gar Bettruhe. Eine Kombination aus Massage, Physio- und je nach Ursache einer Chirotherapie ist ideal, mitunter hilft auch Akkupunktur. Man selbst muss aber ebenfalls aktiv werden, um nicht nur schmerzfrei sondern wieder komplett beweglich zu werden und um Rückfälle zu vermeiden. Ist der Hexenschuss überstanden, sollte man seinen Rücken mit gezieltem Training wie der Muskelentspannung nach Jacobson oder einer entsprechenden Rückenschule dauerhaft unterstützen – insbesondere wenn man beruflich viel sitzt.