Was tun, wenn der Dickdarm chronisch entzündet ist?
Immer mehr auch junge Menschen haben heute Probleme mit der Verdauung. Fast 170.000 zwischen 20 und 40 leiden hierzulande an einer chronischen Entzündung der Dickdarmschleimhaut, der Colitis ulcerosa, die sie ein Leben lang begleitet und ärztlich behandelt werden muss. Nicht wenige trifft es bereits in der Kindheit. In schlechten Phasen ist ein normaler Alltag kaum möglich. Unberechenbarer meist blutiger Durchfall bis zu 30-mal täglich, Krämpfe, Schwächeanfälle oder sogar Fieber belasten die Betroffenen. In solchen Phasen werden vom Arzt Entzündungshemmer oder Mittel eingesetzt, die das Immunsystem unterdrücken. Mitunter jahrelange beschwerdefreie Zeiten wechseln sich ab mit heftigen Krankheits-Schüben. Ihre Entstehung ist ungeklärt, doch liegt durch die Konzentrierung auf westliche Industrieländer die Vermutung nahe, dass neben genetischer Veranlagung auch Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Eine individuelle Vermeidungsdiät ist wesentlich: Man sollte essen, was einem bekommt und alles andere weglassen. Entlastend wirken indische Flohsamen, zugeführte Darmbakterien, probiotischer Joghurt, den man mit dem Lactobacillus acidophulus aus der Apotheke selbst herstellen kann sowie eine fett- und zuckerarme, dagegen vitamin- und eiweißreiche Ernährung. Verzichten sollte man auf alle blähenden, schwer verdaulichen Lebensmittel sowie Alkohol.
Häufige Durchfälle führen oft zu Vitamin- und Eisenmangel und auch Elektrolyte sollten zusätzlich eingenommen werden. Homöopatische Mittel können akut, aber auch als Grundbehandlung helfen. Ein erfahrener Homöopath sollte dann neben dem Arzt unterstützend beraten. Mitunter hilft auch eine Psychotherapie, denn häufig findet man extreme Trennungsängste bei den Betroffenen. Auch Antistress- und Entspannungsübungen entlasten Psyche und Darm. Nicht umsonst gilt der Darm als unser zweites Gehirn. Vorsicht bei der Selbstmedikation mit Schmerzmitteln – am besten vorher den behandelnden Arzt befragen.