Ceramide – (k)eine Geheimwaffe für schöne Haut!
Geht es um die Stärkung der Hautbarriere und die nötige Widerstandskraft einer gesunden Haut, stößt man schnell auf Ceramide. Man trifft sie in vielen Pflegeprodukten und Feuchtigkeitscremes für jedes Alter. Auffällig ist ihr vielfältiger Einsatz für unterschiedlichste Hauttypen und -probleme. Ceramide gehören zu den Lipiden, den natürlichen Fettbausteinen der obersten Hautschicht. Sie halten die äußeren Zellen wie eine Art Mörtel zusammen und verhindern das Austrocknen. Ist dieser Schutz nicht mehr intakt, wie durch hohen Wasserverlust bei einem Sonnenbrand oder durch Hauterkrankungen wie Psoriasis oder Neurodermitis, ist die Hautbarriere gestört. Die Haut wird anfällig für äußere Reize und Keime und verliert noch mehr Feuchtigkeit.
Sie gehören zur Basispflege
Ceramide sind in zahlreichen kosmetischen Cremes und Lotionen, aber auch in medizinischen Produkten enthalten. Neben der Bezeichnung als Ceramide findet man sie hier als Hautlipide oder Sphingolipide. Sie schützen und pflegen die Haut gleichermaßen und sollten bei empfindlicher trockener Haut sowie bei Kinderhaut zu Basispflege gehören. Unsere Haut enthält neun natürliche Ceramid-Varianten. Welche Creme individuell die passende ist, entscheidet letztlich der individuelle Zustand der Haut. Die Marke CeraVe verarbeitet beispielsweise in ihren Produkten drei essenzielle Ceramide, die insgesamt ca. 50 Prozent der natürlichen Hautschutzbarriere ausmachen. Aber auch die Marken Eucerin und Dermasence setzen vor allem auf Ceramide als Inhaltsstoffe.
Für unterschiedliche Hauttypen
Neuere Studien um die Ceramide zeigen, dass viel hier nicht grundsätzlich viel hilft. Ein hoher Anteil an Ceramiden allein muss nicht die ideale Hautpflege sein. Entscheidend sind die Zusammensetzung und Kombination der Inhaltsstoffe. Gerade bei Basis-Therapeutika sind für eine rückfettende Wirkung neben den Ceramiden auch zusätzliches Glycerin, Urea oder Omega-6-Öle sinnvoll. Bei fettiger oder zu Akne neigender Haut wären auch andere Kombinationen möglich. Die Ceramide sorgen in diesem Fall dafür, dass die Haut nicht noch mehr unerwünschten Talg produziert. Zugesetzte Salicylsäure klärt und beruhigt zusätzlich Unreinheiten.
Im Alter weniger Ceramide
Ab ca. 30 Jahren wird die hauseigene Ceramid-Produktion zurückgefahren. Es können sich erste Falten, schuppige Stellen und Irritationen bilden. Aber auch Pickel und Mitesser bekommen durch die gestörte Hautbarriere einen guten Nährboden. Mit 50 enthält die Gesichtshaut nur noch ca. 37 Prozent des ursprünglichen Ceramid-Anteils. Die Haut wird zunehmend trocken, neigt zu Rötungen und Spannungsgefühl. Dermatologen/innen setzen inzwischen verstärkt auf Ceramide als Anti-Aging-Waffe gegen Hautalterung und Probleme, die insbesondere mit einem Feuchtigkeitsverlust durch Ceramidmangel zusammenhängen wie Neurodermitis, Schuppenflechte aber auch Rosazea.
Was dem Ceramid-Anteil schadet
Neben dem normalen Alterungsprozess führen auch falsche Reinigungsprodukte, die zu viel Alkohol und aggressive Tenside enthalten, zu einer reduzierten Hautbarriere. Auch Retinol (Vitamin A), Vitamin C und Fruchtsäuren können zu häufig angewendet den Säureschutzmantel stören. Nicht zuletzt belasten Nikotin, Alkohol, UV-Strahlung, Fast Food sowie Stress und die hierdurch entstehenden freien Radikale die Hautbarriere. Grundsätzlich gilt: je gesünder man lebt, desto gesünder ist die Haut. Um den natürlichen Lipidverlust so gering wie möglich zu halten, sollte man das Gesicht nie mit heißem, sondern nur lauwarmen Wasser waschen, auf den täglichen UV-Schutz achten und die Hautpflege nach den Inhaltsstoffen auswählen, d.h. auf Alkohol und ätherische Öle in der Pflege besser verzichten. Welche Basispflege individuell die richtige ist, erklärt unsere Dermokosmetikerin und Fachfrau Petra Klein.



