POTS erkennen und behandeln

Diese besondere Kreislaufschwäche, die beim Aufstehen aus dem Liegen auftritt, hat unterschiedliche Gesichter. Das Posturale Tachykardiesyndrom – kurz POTS, erscheint immer häufiger und kann langfristig sogar arbeitsunfähig machen. Rund 166.000 Menschen sind hierzulande davon betroffen, typischerweise jüngere Frauen ab 15 Jahren. Vermehrt auffällig wurde es vor allem nach der Covid-19-Pandemie. Inzwischen weiß man, dass insbesondere virale Infekte, aber auch Autoimmunstörungen, größere OPs oder Unfälle sowie Hormonumstellungen während Pubertät und Schwangerschaft Auslöser sein können.

Vom Liegen zum Stehen
Die Hauptursache steckt im autonomen Nervensystem, das Atmung, Verdauung sowie Herz und Kreislauf eigenständig regelt. Beim POTS ist es nicht in der Lage, den Kreislauf beim raschen Wechsel vom Liegen zum Stehen entsprechend anzupassen. Es kommt zu Schwindel, Benommenheit und Herzrasen, mitunter bis zur Ohnmacht. Der Puls geht hoch, während der Blutdruck konstant bleibt. Daneben können individuell weitere Beschwerden auftreten wie Konzentrationsstörungen, Muskel- und Kopfschmerzen, geringe körperliche Belastbarkeit, Schwäche, Schwitzattacken, Müdigkeit und Schlafprobleme.

Unterschiedliche Symptome
Häufig wird bei POTS-Patienten ein verringertes Blutvolumen sowie eine Minderversorgung mit Sauerstoff durch zu wenig rote Blutkörperchen festgestellt. Neben dieser häufigen Ursache sind noch weitere möglich, wie einer Nervenstörung in den Beinen, eine übermäßige Ausschüttung von Noradrenalin oder auch von Histamin. Die mögliche Bandbreite erschwert oftmals eine rasche eindeutige Diagnose. Die Beschwerden werden meist medikamentös behandelt. Daneben sind aber auch Veränderungen des Lebensstils ratsam um den Kreislauf zu stabilisieren. Dazu gehört langsames Aufstehen, reichlich – am besten zwei bis drei Liter Trinken pro Tag, leichter Ausdauersport ohne sich zu verausgaben sowie ausreichend Schlaf und regelmäßige Entspannungsübungen. Trigger wie Alkohol, Hitze, schwere Mahlzeiten, langes Stehen, Stress und Lärm sollte man möglichst vermeiden.