Apotheken-Tipps für die Sommerferien

Die Koffer sind aufgegeben und man sitzt endlich am rechten Platz im Flieger. Auf Langstreckenflügen gönnt man sich zum Auftakt des Urlaubs gern ein Gläschen Sekt. Eine deutsche Forschungsgruppe hat nun jedoch herausgefunden, dass dieser bei niedrigem Luftdruck in großer Höhe das Herz-Kreislauf-System schlafender Passagiere belastet. Die Sauerstoffsättigung liegt hier ohnehin nur noch bei knapp 90 Prozent und sinkt durch den Alkohol noch weiter. Gleichzeitig geht der Puls hoch, da das Herz dies über die höhere Frequenz auszugleichen versucht. Dies betrifft selbst junge gesunde Menschen. Patienten mit Herz- oder Lungenerkrankungen können durch die Wirkung  des Alkohols ernsthafte Probleme bekommen. Herzstillstände sind für 58 Prozent aller Umleitungen von Flugzeugen verantwortlich. Dann doch besser den gerade in luftiger Höhe so beliebten würzigen Tomatensaft trinken, der nebenbei noch das Thromboserisiko senkt.

Reise-Bescheinigungen für Arzneimittel
Vor jedem Urlaub stellt man sich die Frage, welche Medikamente sollte man mitnehmen und was ist bei Reisen ins Ausland dringend nötig. Bei manchen Wirkstoffen gilt es auch den Einfluss von täglicher UV-Strahlung durch ausreichend Sonnenschutz zu beachten. Für chronisch Kranke mit lebensnotwendiger Medikation geht es dabei auch um die nötigen Dokumente, damit es bei der Einreise keine Probleme gibt. Vor allem sogenannte Betäubungsmittel (BTMs) – wozu auch starke Schmerzmittel zählen, müssen durch eine entsprechende Bescheinigung der Arztpraxis belegt werden. Bei Fernreisen am besten mehrsprachig mit Auflistung der Tagesdosis, der Wirkstoffe und der für den Urlaub notwendigen Gesamtmenge. Bei den Mitgliedsstaaten des Schengener Abkommens ist dies klar geregelt, manch andere Länder verbieten die Einfuhr aber komplett. Führt man medizinischen Cannabis mit sich, ist hierfür meist ebenfalls eine Reisebescheinigung nötig. Weitere Infos und Formulare findet man beim BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) unter https://www.bfarm.de/DE/Home/_node.html

Kühlung für Mensch und Pillen
Manche Medikamente reagieren auf hohe Temperaturen und müssen deshalb vor Hitze geschützt werden. Dies gilt insbesondere für Insulin, dass über 30 Grad ausflockt und unbrauchbar wird. Typ-1-Diabetiker müssen im Sommer grundsätzlich genauer auf ihren Blutzuckerspiegel achten. Hohe Temperaturen können die Durchblutung anregen und wer zusätzlich noch sportlich aktiv ist, muss u. U. mit einem plötzlichen Abfall des Blutzuckers rechnen. Dann sind schnell wirksame Kohlehydrate wichtig, um eine Unterzuckerung zu verhindern.

Sommerliche Nebenwirkungen
Wer denkt schon daran, dass auch starkes Schwitzen oder eine Dehydrierung die Wirkung von Medizin beeinträchtigt? Unerwartete Nebenwirkungen, wie Herz-Kreislauf-Beschwerden und Überdosierungen können die Folge sein. Medikamente, die bei sommerlicher Hitze u. U. Probleme machen sind Betablocker, Beruhigungsmittel, Diuretika und Abführmittel sowie Medikamente gegen Depressionen. Aber auch Schmerzmittel in Kombination mit Bluthochdruck können bei hohen Temperaturen gefährlich werden. Besser vor Reiseantritt in der Hausarztpraxis nachfragen oder bei uns vorbeikommen.