Mit Dopamin-Fasten das Glück stabilisieren

Süchtig nach dem Kaufrausch, der Lieblingsserie oder den neuesten Handygames? Wenn ohne die täglichen Glückshormone nichts mehr geht, steckt dahinter häufig eine Dopaminsucht. Der Botenstoff Dopamin ist verbunden mit dem individuellen Konsumverhalten, das das Belohnungssystem aktiviert, wie z. B. Rauchen, Naschen oder auch der Mediennutzung. Letztlich bedeutet das Dopaminfasten dies Verhalten zu hinterfragen und zu reduzieren, um wieder auf ein gesundes Level zu kommen. Der Reizentzug soll unser Gehirn wegbringen von der ständigen Überstimulation. Fehlt der Reiz, bleibt die Belohnung aus und es wird weniger Dopamin ausgeschüttet. Dies entsteht vor allem durch die Suche nach immer neuen Glücksgefühlen. Unbemerkt stumpft man zunehmend ab und braucht immer mehr Anreize. Auch wenn man gerade glücklich war ein wichtiges Zeil erreicht zu haben, das Gefühl hält nicht mehr lange an.

 Süchtig nach Belohnung?
Von solch einem Verhaltensmuster wegzukommen, bedeutet sein Belohnungssystem auf Diät zu setzen. Keine Reize mehr, die uns triggern – für einige Stunden, feste Zeiten oder auch Tage. Wie sehr wir vom Aktivieren unseres inneren Belohnungszentrums abhängig sind, merken wir vor allem wenn die Langeweile einsetzt. Nichts tun bedeutet, sich mit sich selbst zu beschäftigen und dem Gehirn und dem Hormonhaushalt wichtige Pausen zu gönnen. Aber meist werden diese durch Chatten oder Daddeln gefüllt, ob in Bus, Bahn oder im Wartezimmer. Im Fernsehen läuft ein Film, der nicht unsere Erwartungen erfüllt? Sofort ist das Handy zur Stelle.

Weniger Dopamin befreit von Abhängigkeiten
Eine Dopamin-Diät soll uns zeigen, wie sehr der Griff zum Handy, nach dem Kuchen oder in die Chipstüte hormonell gesteuert wird und wie wenig wir diese Impulse oft unter Kontrolle haben. Eine bewusste Reduzierung der Dopaminausschüttung eignet sich besonders, wenn emotionales Essen, Online-Shoppen, Gaming oder unkontrolliertes Binge Watching zum Alltag gehören. Wenn alles jederzeit verfügbar ist, ist man nicht mehr gewohnt Bedürfnisse aufzuschieben. Und das schadet laut aktuellen Erkenntnissen der mentalen Gesundheit. Nicht vergessen darf man allerdings, dass wir ohne Dopamin kaum lebensfähig sind. Es steuert die Vorfreude und weckt unsere Erwartung auf positive Erlebnisse.

Nicht für jeden geeignet
Aber wer das Dopaminfasten übertreibt und sich jegliche Belohnung für längere Zeit verbietet, riskiert in eine depressive Phase zu rutschen. Und wie bei Ernährungsdiäten sind hierbei sogar Jo-Jo-Effekte möglich. Psychologen*innen warnen außerdem Menschen mit sozialen Problemen oder Angststörungen vor einer Drosselung des Dopamins. Mittels Antidepressiva wird therapeutisch bewusst die Dopaminausschüttung gesteigert, da betroffene Patienten*innen diese benötigen. Helfen kann sie aber dort, wo parallel zur Depression ein Suchtverhalten besteht wie z. B. durch Videospiele oder Handyabhängigkeit. Bewusst verzichten zu können bedeutet mehr zu genießen. Weniger Drang nach Dopamin, Glückshormonen und Reizüberflutung, dafür mehr Impulskontrolle, Achtsamkeit und Zufriedenheit.

Wirkt Natto wie ein natürlicher Blutverdünner?

Japanisches Natto entsteht aus fermentierten grünen Sojabohnen und gilt vor allem in Asien als eines der gesündesten Lebensmittel. Es wird hier traditionell sogar bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und gegen Müdigkeit eingesetzt. Natto ist reich an Proteinen und Vitaminen, besonders an Vitamin K und enthält wichtige probiotische Bakterien. Das Enzym Nattokinase wird aber auch als Gerinnungshemmer und Blutverdünner beworben und soll laut einzelner Studien sogar Blutgerinnsel auflösen. Ob es präventiv und langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle und Herzinfarkte verhindern kann, ist nicht gesichert. Ebenso unklar ist, wieviel Natto man je nach Gewicht und Alter täglich bräuchte. Es wäre also äußerst riskant ein Medikament zur Blutverdünnung einfach durch Nattokinase zu ersetzen. Erwiesen ist dagegen seine generell positive Wirkung auf Herz und Kreislauf. Auch als leichter Blutdrucksenker und zur Durchblutungsförderung bei Krampfadern oder Hämorrhoiden kann es helfen.

Ungewohnter Geschmack
In Geschmack, Geruch und Konsistenz für uns etwas gewöhnungsbedürftig, wird es in Japan mit Reis und Gemüse häufig zum Frühstück gegessen. Inzwischen bekommt man Nattokinase hierzulande nicht nur in Pillenform, sondern auch als gefriergetrocknetes Pulver zum Einrühren in Suppen, Joghurt oder Smoothies. Da es als Nahrungsergänzungsmittel gilt, sind die zahlreichen Produkte aber nicht standardisiert und es fehlen Wirknachweise. Als gängige Dosierung gelten derzeit Kapseln mit 100 mg bzw. 2.000 FU täglich, einzunehmen eine Stunde vor oder zwei Stunden nach dem Essen. Man sollte beides, die Nattokinase oder das Naturprodukt Natto, in Asia-Shops getrocknet erhältlich, als sinnvolle Nahrungsergänzung ansehen, wenn noch keine Herz-Kreislauf- oder Blutgerinnungsprobleme bestehen. Eine Kombination mit blutverdünnenden Medikamenten ist riskant und kann die Blutungsneigung erhöhen. Die Einnahme sollte also unbedingt mit dem/r behandelnden Arzt/Ärztin geklärt werden. 

Was macht Chlorwasser mit Haut und Haaren?

Wasserratten, die sobald die Temperaturen es zulassen die Schwimmbäder bevölkern, können meist ein Lied davon singen, was ihr sommerliches Hobby mit Haut und Haaren macht. Vor allem für empfindliche und trockene Haut bedeutet Chlorwasser ebenso viel Stress wie für die Haare. In Kombination mit UV-Strahlung funktioniert Chlor in den Haaren wie eine chemische Bleiche und blondierte Haare bekommen nicht selten einen Grünstich. Aber was kann man tun, um die negativen Folgen des für die Wasserhygiene notwendigen Chloranteils erträglicher zu machen? Wichtig sind besonders die Vorbereitung und die Pflege danach. Die Dusche vorm Schwimmen gibt Haut und Haaren die Chance sich mit Wassermolekülen zu füllen, dann bleibt nicht mehr viel Platz für das Chlor. Komplett trocken ins Nass zu steigen, ist also keine gute Idee. Badekappe oder Dutt schützen die Haare zusätzlich.

Trockenheit ausgleichen
Chlor trocknet Kopfhaut und Haare aus und macht sie stumpf und brüchig. Nicht selten reagiert die Kopfhaut auch mit Juckreiz oder schuppigen Stellen. Wer seine Haare maximal schützen will, verteilt vor dem Schwimmen ein paar Tropfen Öl im Haar. Es gibt spezielles Haaröl, aber auch Olivenöl kann man hierfür nutzen. Bei fettigem Haar eignet sich besser ein Feuchtigkeitsspray. Anschließend heißt es wieder Duschen. Dabei kommt man an der Haarwäsche nicht vorbei. Nur so wird man die schädlichen Chlormoleküle wieder los. Wichtig ist es dabei auf ein pH-neutrales mildes Shampoo zu achten, nur lauwarmes Wasser zu nehmen und die Haare anschließend an einem schattigen Plätzchen lufttrocken zu lassen.

Pflege vorher und danach
Die Haut freut sich vor dem Abtauchen im kühlen Nass über die morgendliche Hautlotion. Je besser sie gepflegt ist, desto weniger kann der Chemiecocktail ihr anhaben. Besonders empfindliche Kinderhaut kann auf zu häufiges Chlorwasser mit Ausschlägen reagieren, vor allem bei Neurodermitis oder Schuppenflechte. Glycerin- oder Urea haltige Lotionen können Irritationen verhindern. Nach einem Tag im Schwimmbad sind die milde Reinigung und intensive Pflege wichtig. Und die Haut nicht kräftig trocken rubbeln, sondern vorsichtig abtupfen. Nach dem Duschen eigenen sich Inhaltsstoffe wie Dexpanthenol, Ringelblume, Aloe vera oder Urea, die beruhigend wirken. Im Sommer gilt es der Haut viel Feuchtigkeit zuzuführen, aber auch Lipide sind gerade bei trockener Haut durchaus sinnvoll.

Allergie ausschließen
Treten nach dem Schwimmbadbesuch juckende Quaddeln, Hautrötungen und auch gereizte Schleimhäute kombiniert mit Atemproblemen wie Keuchen auf, ist es ratsam sich beim Allergologen oder Hautarzt auf eine Chlorallergie untersuchen zu lassen. Diese kommt aber nur sehr selten vor, in der Regel handelt es sich lediglich um Reizungen.

Apotheken bald ohne Vollzeitkräfte?

Immer öfter sind in deutschen Apotheken nur noch Apothekeninhaber/innen oder Filialleiter/innen echte Vollzeitkräfte. Parallel zum schrumpfenden Bestand an Apotheken, geht auch die Zahl der Mitarbeiter*innen weiter zurück. Die unsicheren Rahmenbedingungen und der tägliche Arbeitsstress treiben viele pharmazeutische Fachkräfte der Pharmaindustrie in die Arme, die oftmals mit besseren Konditionen punkten kann. Den Apotheken bleibt nichts anderes übrig, als auf den Wunsch nach flexiblen und reduzierten Arbeitszeiten mit mehr Teilzeit-Arbeitsverträgen zu reagieren. Bei den komplizierten Wochenplänen müssen aber auch krankheitsbedingte Fehltage und Urlaube aufgefangen werden. Und eine Reduzierung der Öffnungszeiten ist aufgrund der Apotheken-Betriebsordnung nur bedingt möglich. Viele Apotheken im ländlichen Raum könnte man vor einer Schließung bewahren, wenn es hier mehr Spielraum gäbe.

Mehr Arbeit vs. bessere Work-Life-Balance
Der gesamte Gesundheitsbereich gerät durch den Mangel an Pflege- und Fachkräften in Kliniken, Arztpraxen, Pflegeinrichtungen und eben auch Apotheken zusehends in eine gefährliche Schieflage. Gleichzeitig erwarten Arbeitnehmer*innen mehr Entgegenkommen in Sachen Work-Life-Balance. Ist die tägliche Arbeit geprägt von zunehmend höheren Anforderungen und Flexibilität, steigt aber auch der alltägliche Stresspegel. Immer mehr Mitarbeitende wandern ab und die Probleme werden für die, die weitermachen noch größer. Das Qualitätskennzeichen „Sicherer Arbeitsplatz“, lange Zeit gerade in Apotheken und Praxen ein typisches Gütesiegel – rückt in Zeiten des massiven Fachkräftemangels weit in den Hintergrund. Seit 2021 ist die Zahl der Apothekenfachkräfte Jahr für Jahr rückläufig. Dies ist eine echte Zäsur, da bis dahin die Anzahl stetig gestiegen ist, insbesondere bei den Pharmazeutisch-Technischen Assistenten*innen, dem Rückgrat jeder Apotheke. Es liegt aktuell allein bei den Apotheken mit interessanten Angeboten, Fortbildungsmöglichkeiten und einem guten Betriebsklima neue Mitarbeiter*innen zu finden und an sich zu binden. Letztlich zählt dabei vor allem eine gute Lage im städtischen Raum, flexible Arbeitsmöglichkeiten oder auch attraktive berufliche Entwicklungschancen.

Masern breiten sich wieder weltweit aus

Lange galten Masern hierzulande als so gut wie verschwunden. Inzwischen warnt die WHO aber wieder weltweit vor einem unübersehbaren Vormarsch des Masern-Virus. 2023 wurde gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg der Infektionen um 88 Prozent verzeichnet und zahlreiche Fälle tauchen in der Statistik gar nicht erst auf. Das heißt, man geht davon aus, dass die realen Zahlen noch erheblich höher liegen. Für 2024 erwartet die WHO eine zumindest ähnliche Entwicklung. Dieses Jahr wurden auffällige Masern-Ausbrüche bislang in Berlin und Hamburg registriert.  Sicher ist, dass letztes Jahr rund 136.000 Menschen, vor allem Kinder unter 5 Jahren, weltweit an Masern starben. Mit einem Anteil von 45 Prozent aller Infektionen ist vor allem Europa betroffen. Die Impfquote ist seit Jahren rückläufig und häufig sind ungeimpfte Flüchtlinge Auslöser größerer Ausbrüche. Die Bezeichnung Kinderkrankheit verharmlost oft ungewollt eine immer noch sehr gefährliche Infektionskrankheit. Bei Kleinkindern ohne ausreichenden Immunschutz kann sie tödlich verlaufen und dies auch noch Jahre nach der eigentlichen Infektion, wenn der sichtbare Ausschlag längst verschwunden ist.

Langfristiges Risiko
Masernviren schwächen das Immunsystem und öffnen so anderen Erregern Tür und Tor. Das Virus kann außerdem eine gefährliche Gehirnentzündung auslösen. Betroffen ist hiervon statistisch jeder 1000. Masern-Fall. Auch die gefürchtete SSPE (Subakute sklerosierende Panenzephalitis), die Jahre später auftreten kann, wird durch das Masernvirus verursacht. Sie führt durch den fortschreitenden Verlust der Gehirnfunktionen zum Wachkoma und endet tödlich. Solche seltenen Fälle werden zunehmen je weniger Kinder geimpft sind. Schon jetzt liegt die Impfquote global für die zwei benötigten Impfdosen nur noch bei ca. 75 Prozent. Notwendig wäre laut RKI für eine sichere Durchimpfung eine Quote von ca. 95 Prozent. Kinder, die eine Kita besuchen, unterliegen hierzulande einer Impfpflicht. Aber Babys und Kleinkinder, die zuhause betreut werden, können ebenso betroffen sein. Noch immer gehören die Masern zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten und treten Komplikationen auf, können Mediziner*innen auch heute noch wenig tun.

Wie hilft „Teezempic“ beim Abnehmen?

Vor einiger Zeit haben wir hier über den Hype um die Abnehmspritze berichtet. Inzwischen gibt es allerdings massive Versorgungsengpässe auch für Diabetiker, für die Ozempic und Semaglutid eigentlich bestimmt sind. Offenbar wurde deshalb nach neuen Abnehmverstärkern gesucht. Das Wundermittel Matetee ist allerdings nicht wirklich neu. Alle paar Jahre taucht ein solcher Mate-Hype auf. Diesmal sind Profisportler, vor allem bekannte Fußballer, der Auslöser. Über Messi & Co. geht seit einigen Wochen die stoffwechselanregende Wirkung von kaltem Matetee viral. Ähnlich wie Kaffee und Schwarztee enthält auch Matetee Koffein, dessen anregende Wirkung durch die Kombination mit weiteren Inhaltsstoffen aber stärker wirkt und vor allem länger anhält.

Mehr Kalorienverbrennung
Auch eine aktuelle Studie der Uni Freiburg konnte belegen, dass kalt getrunkener Matetee die Fettverbrennung anregt. Der Stoffwechsel sorgt so für mehr Kalorienverbrennung – ähnlich wie bei Semaglutid. Verbraucherzentralen warnen aber davor, von selbstgebrautem Matetee Wunder zu erwarten. Ohne Ernährungsumstellung funktioniert keine langfristige Gewichtsabnahme. Profisportler haben ohnehin durch ihre Ernährung und das tägliche Training selten Gewichtsprobleme. Und wie so oft, gilt auch für kalten Matetee, viel hilft nicht viel, sondern birgt eher Risiken. Beim Matetee kann das enthaltene Koffein für manchen zu einem Problem werden. Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen, Rhythmusstörungen und auch Schwangere sollten vom Teezempic-Trend besser die Finger lassen.