Hilfe, ich werde beim Chatten geghostet!

Ob Eltern mit ihren Kindern, Großeltern mit Enkeln oder auch unter Kollegen*innen, so mancher Chat stellt seine eigenen Regeln auf und fordert von den Teilnehmern einiges Fingerspitzengefühl. Die aktuelle Online-Netiquette 4.0 kann dabei helfen, liefert aber nur sinnvolle Rahmenbedingungen. Wie oft hat man sich schon gefragt, wann eine Anrede nötig ist und ob die lieben oder herzlichen Grüße am Ende nicht oldschool sind? Beim Chat mit den eigenen Sprösslingen sollte man sich dem Mainstream besser anpassen und persönliche Gewohnheiten zurückstellen. Zumindest die eigenen Kinder werden einen selten ghosten.

Ohne Punkt und Komma?
Gilt es etwa noch als fortlaufende Kommunikation, wenn ein Chat erst nach Wochen fortgesetzt wird, um auf eine Anrede zu verzichten? 20-Jährige, die mit Kurzmitteilungen aufgewachsen sind, werden dies sofort bejahen. Ähnlich uneins sind die Positionen, wenn es um das Verwenden von Interpunktion sowie Groß- und Kleinschreibung geht. Verzichten hieße, die Schreibregeln komplett über Bord zu werfen. Aber auch wenn es zwischen den Generationen beim Chatten ein paar formale Hürden zu überwinden gilt, freuen sich letztlich beide Seiten, wenn es möglich ist digital den Kontakt zu halten. In Zeiten, in denen Handys nur noch selten zum Telefonieren genutzt werden, ist es für alle wichtig, sich auf neue oder unterschiedliche Kommunikationsformen einzustellen. Aber nichts spricht dagegen dem eigenen Stil treu zu bleiben, auch im Chat.

Emojis – lustig oder lästig
Ein besonderes Mienenfeld sind Emojis, oft genutzt aber häufig missverstanden. Manche Emojis werden gefühlt eher als Deko und nicht zwingend wegen ihrer spezifischen Aussage verwendet. Manche sorgen immer wieder für Missverständnisse, wie z. B. die gegeneinander gepressten aufgestellten Hände. Unterstreichen diese eine Bitte, will hier jemand Danke sagen oder zeigen sie etwa betende Hände? Je mehr Emojis zur Verfügung stehen, desto eher laufen wir Gefahr, dass Versender und Empfänger nicht dasselbe meinen bzw. verstehen. Deshalb sich nicht allein auf Emojis verlassen, sondern schreiben, was gemeint ist. Und Vorsicht ist bei einigen Obst- und Gemüse-Emojis geboten, die zweideutig oder anzüglich verwendet werden können.

Aktuelle Netiquette 4.0
Wie sieht sie den aktuell aus, die Netiquette 4.0? Kurzen prägnanten Sätzen gibt man den Vorzug vor langatmigen Erläuterungen, okay. Jeden Satz einzeln versenden? Bloß nicht. Auch die Benutzung von mehrfachen Frage- oder Ausrufenzeichen ist inzwischen ein No-Go. Drei Ausrufezeichen verstärken nicht die Bedeutung des Gesagten, sondern die Lautstärke. Soll heißen: Wenn du mir jetzt gegenüberstündest, würde ich dich anbrüllen. Aber nicht immer ist das wirklich so gemeint. Auch Ironie und Sarkasmus sollte man besser vermeiden, zu groß ist die Spannweite für mögliche Interpretationen. Und vor dem Abschicken der Nachricht unbedingt checken, ob sich eine unerwünschte Autokorrektur eingeschlichen hat. Es kann zwar manchmal lustig, aber durchaus auch peinlich werden. Ist die Nachricht versendet und wartet man auf Rückmeldung steht das nächste Mienenfeld parat.

Wartezeit oft unerwünscht
Wie lange darf man mit einer Antwort warten, wann wird es unhöflich und wann darf man nachfragen, wenn man auf Antwort wartet?  Menschen, die selbst nur selten chatten, kommen oft gar nicht auf die Idee, dass sie andere durch eine tagelange Pause oder gar keine Antwort vor den Kopf stoßen. Wer sich grundsätzlich sehr viel Zeit lässt, ist früher oder später raus. Darüber sollte man sich im Klaren sein. Will man einen Kontakt pflegen und halten, sollte man zeitnah, also spätestens am nächsten Tag antworten. Was aber, wenn es nichts zu beantworten gibt? Dann stehen für eine kurze Reaktion immer noch etliche Emojis zur Verfügung – ein kurzes Winken ist in jedem Fall unverfänglich. Und auch wenn der Chat das bislang schnellste Medium ist, wir sollten Geduld und Nachsicht wahren und einen langsameren Chat-Partner nicht gleich ghosten oder selbst spontan Panik bekommen geghostet zu werden.

Schadet zu viel Kurkuma der Leber?

Kurkuma gilt als Superfood mit vielen Vorteilen für Gelenke, Stoffwechsel und Immunsystem. Als Therapieergänzung soll es vor allem Arthrose und Entzündungen lindern. Ausdauersportler nehmen es häufig für eine schnellere Regeneration nach Wettkämpfen. Unzählige Studien sollen seine Wirkung belegen und doch tauchen immer öfter Berichte über Risiken auf. Problematisch ist wie so oft eine zu hohe Dosierung des Wirkstoffes Curcumin in Nahrungsergänzungsmitteln. Bei langfristiger Einnahme von mehr als 3 mg pro Kilogramm Körpergewicht täglich können diverse Nebenwirkungen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit auftreten, also genau dort Probleme machen, wo es von alters her angewendet wird. Färben sich Haut, Augen oder Urin gelb bzw. dunkel und kommt unspezifischer Juckreiz dazu, sind das Anzeichen für eine Gelbsucht bzw. einen Leberschaden.

Im Curry oder Tee kein Problem
Als Gewürz wie im Curry ist Kurkuma dagegen ungefährlich. Auch in ayurvedischen Tees oder in der „Golden Milk“ kommt es oft zum Einsatz. In Indien schätzt man seit Jahrhunderten seine verdauungsfördernde Wirkung. Seine Färbung ähnelt dem Gallensaft, dessen Produktion die Kurkumawurzel anregt. Bei Gallensteinen oder Leberschäden rät man aber von Kurkuma als Therapie ab, ebenso während Schwangerschaft und Stillzeit. Neuere Studien weisen auf ernsthafte Folgen für die Leber hin. Erfasst wurden hier Krankenhausaufenthalte durch Leberversagen, vor allem bei Patienten die Curcumin kombiniert mit wirkverstärkendem Piperin (schwarzem Pfeffer) eingenommen hatten.

Mögliche Wechselwirkungen
Da es nicht wasserlöslich ist, wird Curcumin zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit oft durch eine Fett-Emulsion wie z. B. Kapseln eingenommen. Dadurch gelangt es schneller ins Blut und verteilt sich leichter im Körper. Vorsicht ist vor allem bei billigen No-Name-Produkten unbekannter Herkunft geboten. Auch riskante Wechselwirkungen mit Gerinnungshemmern, Chemotherapeutika und Leber-Medikamenten können auftreten. Eine Behandlung mit Curcumin-Präparaten sollte man deshalb ärztlich abklären oder uns fragen.

Pilling-Effekte beim Schminken vermeiden!

Wohl die meisten haben das schon erlebt: obwohl man beim morgendlichen Schminken immer dieselben Produkte benutzt, gibt es Tage, an denen sich plötzlich Krümel auf der Haut bilden. Meist passiert dies vor dem Finish oder Abpudern, manchmal aber auch erst im Laufe des Tages. Höchste Zeit diesem Problem auf den Grund zu gehen. Warum und wann entsteht dieser Pilling-Effekt? Visagisten kennen hierfür mehrere mögliche Ursachen. Grundsätzlich entstehen diese meist durch die Kombination der Produkte oder die Art ihrer Anwendung.

Genug Zeit oder weniger Creme nehmen
Steht man bei der Morgenroutine immer wieder unter Zeitdruck, sollte man eine leichte Feuchtigkeitscreme oder ein -fluid als Make-up-Unterlage nutzen. Aber auch diese braucht einige Minuten bis sie von der Haut vollständig aufgenommen wurde. Trägt man zu früh Concealer oder Make-up auf, ist dies eine der Hauptursachen für unschöne Röllchen oder Kügelchen auf der Hautoberfläche. Und für ein ebenmäßiges Make-up besser nicht zu viel Creme auftragen. Weniger ist hier mehr. Möglich wäre auch, dass die Haut zu trocken ist und sich trockene Schüppchen mit dem Make-up verbinden. Da hilft nur regelmäßiges Peeling und ausreichende Pflege. Für ein makelloses Make-up ist ein sanftes Peeling ein bis zwei Mal pro Woche für jeden Hauttyp ohnehin sinnvoll.

Gleiches verbindet sich besser mit Gleichem
Der Pilling-Effekt kann auch als eine chemische Reaktion durch Produkte entstehen, die nicht miteinander harmonieren, wie wasser- und ölbasierte Produkte. Besser ist es Gleiches mit Gleichem zu verbinden oder aber einem Ölhaltigen Serum genug Zeit zu geben, von der Haut vollständig aufgenommen zu werden. Problematisch können auch in den Pflegeprodukten enthaltene Silikone sein, die auf der Haut verklumpen. Wer also die oben genannten Ursachen ausschließen kann, sollte sich die Liste der Inhaltsstoffe der Creme oder des Primers genauer ansehen. Tauchen hier Bezeichnungen wie Polydimethylsiloxan bzw. Cyclo- oder Dimethicone auf, wäre es einen Versuch wert, diese wegzulassen. Besser sind organische Stoffe, die von der Haut komplett aufgenommen werden.

Morgens gründlich reinigen
Die morgendliche gründliche Reinigung der Gesichtshaut ist die wichtigste Basis um krümeliges Make-up zu verhindern, vor allem wenn man zuvor am Abend eine reichhaltige Pflege aufgetragen hat. Der erste Schritt wäre also die individuelle Pflegeroutine und die Produkte genau unter die Lupe zu nehmen und notwendige Wartezeiten einzuplanen. Grundsätzlich kann man sich beim Make-up an zwei Regeln orientieren: weniger ist mehr und gut Ding will Weile, dann matchen meist auch die Make-up-Schichten.

Mit Vitamin D das Immunsystem stärken

Immer wieder liest man unterschiedliche Beurteilungen des Sonnenvitamins D und die Frage nach dem täglichen Bedarf. Unstrittig ist, dass die meisten Menschen zumindest im Winter regelmäßig eine zusätzliche Dosis nötig haben. Und dies vor allem um unser Immunsystem maximal im Kampf gegen Viren und Bakterien zu rüsten. Ein Mangel an Vitamin D macht sich besonders bei der Schwere und Dauer von Atemwegsinfekten bemerkbar. Seit Monaten steigen die Infektionszahlen in Verbindung mit Rhinoviren hierzulande rasant an. Neue Studien zeigen, dass ein Vitamin-D-Mangel besonders bei älteren Menschen für gefährliche Krankheitsverläufe verantwortlich ist. Ausreichend Vitamin D verhindert offensichtlich auch eine häufig auftretende bakterielle Sekundärinfektion wie der Bronchien und Nasennebenhöhlen.

Wie viel ist nötig?
Die tägliche Einnahme von 1500 bis 2000 IE bei Erwachsenen kann nach Studienlage auch die Ansteckungsgefahr und somit die Infektanfälligkeit senken. Das Risiko einer Bildung von Nierensteinen oder auch von möglicher Arterienverkalkung als Folge zu hoher Dosen Vitamin D ließen sich laut neuer Studien nicht bestätigen. Man kann hier also inzwischen Entwarnung geben. Für Kinder ab 1 Jahr und Jugendliche wurde die maximale Dosis auf 1000 IE pro Tag angehoben und bei Senioren über 70 Jahren sind im Einzelfall sogar 4000 IE angemessen. Eine mögliche Hyperkalzämie (erhöhter Kalziumspiegel im Blut) wurden von Forschenden eher der zusätzlichen Einnahme von Kalzium zugeschrieben.

Kann sich einlagern
Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und gilt genaugenommen als Hormon bzw. ist für den Hormonhaushalt essentiell. Nimmt man hiervon mehr ein als der Körper benötigt, wird die überflüssige Menge nicht einfach ausgeschieden. Es kann sich in Organen ablagern und für den Stoffwechsel gefährlich werden. Bisher waren sich Fachleute bzgl. der täglichen Dosis immer wieder uneinig. Gewarnt wird aber weiterhin vor der eigenmächtigen Medikation mit hohen Dosen von 20.000 IE und mehr.

Ohne Ampel keine Apothekenreform?

Viele Medien bewerteten die Woche der US-Wahl als Woche der Wahrheit oder großen Entscheidungen. Dass sich tatsächlich nicht nur die US-Demokraten, sondern auch die Bundesregierung am 5.11.24 verabschieden würde, fühlte sich trotz zahlreicher Vorboten unwirklich an. Das seit Wochen in der Warteschlange feststeckende Apotheken-Reformgesetz, wird nun zusammen mit einigen anderen Lauterbach-Gesetzen vorerst in der Schublade verschwinden. Es wird auf der Agenda der Dinglichkeitsgesetze für den Bundestag jedenfalls kaum zu finden sein. Die Opposition war ohnehin gegen das Konzept von „Apotheken ohne Apotheker*in“. Die Apotheken können also hierzulande vorerst aufatmen und hoffen, dass ein neuer Gesundheitsminister ein offeneres Ohr für die wirklich notwendigen Reformen und vor allem finanziellen Ausgleiche und Aufstockungen haben wird.

Viele Gesetzte auf Halde
Leider verschwinden somit aber auch einige notwendige Korrekturen von der politischen Agenda, wie etwa die wichtige Notfallreform oder das Gesetz zur Stärkung der Gesundheits- und Medikamentenversorgung. Ganze 16 neue Gesetze hat Karl Lauterbach als Gesundheitsminister in der jetzt verfrüht beendeten Legislaturperiode verabschiedet und ist in Interviews weiterhin optimistisch, diese rekordverdächtige Zahl mit Beginn der nächsten fortsetzen zu können. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion des Bundestages hat dies aber bereits ausgeschlossen. Man darf also guter Hoffnung sein, dass es in den kommenden Jahren für die Vorort-Versorgung in Stadt und Land sowie die Apotheken besser laufen wird.