Schlafbeeren-Präparate – für manche gefährlich!

Wenn man sich unter dem Stichwort „Schlafprobleme“ im Netz umschaut, landet man oft bei Präparaten mit dem Wirkstoff Ashwagandha bzw. der Schlafbeere. Hierzulande wird sie jedoch nicht als Medikament, sondern als Nahrungsergänzungsmittel (NEM) verkauft. So umgehen Hersteller notwendige Studien und Kontrollen. Beides wäre im Sinne des Verbraucherschutzes vor allem aufgrund der notwendigen Reinheit und Dosierung wichtig. Laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) ist die Schlafbeere aber bislang weder in ihrer Wirkung noch den Risiken ausreichend untersucht. Hinzu kamen aktuelle Berichte von Leberschäden nach der Einnahme von Ashwagendha, die letztlich das BfR im September 2024 dazu bewogen haben, eine offizielle Warnung insbesondere für Kinder, Schwangere und Stillende sowie für Menschen mit Lebererkrankungen herauszugeben. Die Schlafbeere, auch indischer Ginseng oder Winterkirsche genannt, gilt als bedeutende Heilpflanze des Ayurveda und wird seit Jahrhunderten bei stressbedingten Schlaf- und Angststörungen eingesetzt.

Stress leichter abbauen
In der alternativen Medizin nutzt man Ashwaghanda als Pulver aus Wurzeln und Blättern – nicht jedoch die Beeren, zur Beruhigung, Stressminderung und Stimmungsaufhellung. Es gilt als Adaptogen, d. h. als ein Mittel, das die körperliche Anpassungsfähigkeit fördert. Sie soll unempfindlicher gegen Stress machen, indem sie das Stresshormon Cortisol reduziert. Um die richtige Dosierung zu finden, ist es wichtig die Konzentration des Wirkstoffes zu kennen, die in Nahrungsergänzungsmitteln als Pulver oder in Form von Kapseln aber selten ausgewiesen werden.

Kritische Risiken
Auch mögliche Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen und Schwindel werden, wie bei Nahrungsergänzungsmittel üblich, nicht erwähnt, ebenso wenig wie mögliche Wechselwirkungen mit Blutdrucksenkern und Hormonpräparaten. Entsprechend kritisch ist die Einnahme für Herz-Kreislauf-Patienten und Diabetiker sowie bei Störungen der Schilddrüse. Das BfR warnt deshalb auch bei diesen Vorerkrankungen vor der Einnahme von Ashwagandha-Präparaten. Wer die Heilwirkung der Schlafbeere testen, Probleme und Nebenwirkungen aber vermeiden will, sollte sich an eine/n Naturheilkundliche/n Mediziner/in wenden und hier die nötige Dosierung klären. Denn auch bei Naturpräparaten gilt: rein pflanzlich heißt nicht immer harmlos.