Die elektronische Patientenakte kommt!

Manche Arztpraxis wünschte sich, sie würde noch etwas auf sich warten lassen, aber nach der ersten erfolgreichen Testphase mit rund 300 Praxen wurde der bundesweite Start zum 1. Oktober 2025 nun Anfang Mai verabschiedet. Die ePA wird somit für Praxen, Apotheken, Kliniken und Bundesbürger verpflichtend, sofern man dieser nicht bei seiner Krankenkasse schriftlich widersprochen hat. Von Mediziner/innen wird vor allem die mangelnde Aufklärung durch die Kassen bemängelt, die vermutlich an den Praxen hängen bleiben wird. Schon seit die Einführung 2023 absehbar war, informiert die Bären-Apotheke ihre Kunden/innen über die Notwendigkeit und Vorteile der ePA. Ohne Verpflichtung haben sich aber nur wenige Kunden/innen bislang für sie entschieden. Anfang 2025 wurden von den Krankenkassen ca. 70 Millionen elektronische Patientenakten für ihre Versicherten angelegt. Während der Testphase bis Ende April konnten letzte Sicherheitslücken, die der Chaos Computer Club (CCC) aufgedeckt hatte, behoben werden.

Dauerhafter Datenschutz
Inzwischen geht man davon aus, dass Zugriffe durch Unbefugte nur noch schwer möglich sind. Gänzlich auszuschließen sind Sicherheitslücken wie bei allen digitalen Serviceangeboten natürlich nicht. Man muss hier dauerhaft wachsam bleiben. Die Datennutzung und die Datensicherheit müssen stets abgewogen werden. Für die ePA ist offiziell das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zuständig.

Nach Bedarf einrichten
Wie praktikabel die neue ePA ist, hängt nicht zuletzt von den individuellen Endgeräten ab. Mittels Smartphone-App, Tablet oder Computer, kann man seine individuellen Einstellungen und vor allem Zugriffsrechte zeitlich festlegen oder auch widerrufen – für Ärzte/innen, Apotheken und auch Familienangehörige. Momentan ist die Nutzung der ePA für Versicherte noch freiwillig, ab 1.10.25 wird sie verpflichtend. Hier kann dann die gesamte Krankengeschichte sichtbar werden, inkl. Vorsorgeuntersuchungen, Röntgenbildern, Operationsberichten, Allergiepässen und Medikationen. Die ePA wird alle ein Leben lang begleiten. Auch selbst geführte Dokumente wie z. B. Ernährungs- oder Blutdruck-Tagebücher sowie Schlafprotokolle kann man hier hochladen.

Wechselwirkungen gleich erkennen
Bei neu verschriebenen Medikamenten kann man an Hand der ePA schnell sehen, ob unnötige Wechselwirkungen zu befürchten sind oder Wirkstoffe komplett unverträglich sein könnten. Alle beteiligten Gesundheitspartner werden mittels der ePA sinnvoll vernetzt. Vor allem Chroniker und Patienten, die zahlreiche Medikamente einnehmen, profitieren hiervon. Seit Mai können nun auch alle Apotheken auf die Daten zugreifen und sich mit der Anwendung vertraut machen. Die Bären-Apotheke war schon früh mit im Boot. Patienten müssen sich erst noch vertraut machen mit der Bedeutung eines zentralen Speicherorts ihrer sensiblen Gesundheitsdaten.