Vorsicht vor Magertrend SkinnyTok

TikTok gehört seit Jahren bei Jugendlichen zu den beliebtesten Social-Media-Plattformen. Neben harmlosen und witzigen Videos findet man hier aber regelmäßig auch gefährliche Challenges. Ähnlich sollte man den aktuellen Trend SkinnyTok einstufen. Unter dem gleichnamigen Hashtag kursieren Videos und Anleitungen, die einen neuen Magertrend anheizen. Die Videos zeigen neben Abnehmtipps, zahllose dünne Körper, die dem sogenannten Skinny-Ideal entsprechen und dabei Magersucht und Essstörungen glorifizieren. „Statt zu essen sollte man besser Kaugummi kauen“ sowie täglich Sport treiben. Und Hunger ließe sich mit dem passenden Skinny-Mindset einfach abtrainieren. Derlei Statements findet man hier und manches Zitat erinnert an die Magermodels der Jahrtausendwende.

Verharmlosung von Essstörungen
Bei SkinnyTok geht es neben der Magersucht als Lebensaufgabe auch um die Verharmlosung von Bulemie und dem Binge-Eating, also den Fressattacken mit anschließendem Erbrechen. Jede Form von Essstörung ist gefährlich und sollte behandelt werden, meist durch eine Kombination aus Psychotherapie, Ernährungsberatung und Medikamenten. Auf SkinnyTok wird gerade jungen Mädchen ein riskanter Umgang mit Hunger, Essen und Genuss nahegebracht, denn vom Schlankheitswahn zur Essstörung ist es oft nur ein kleiner Schritt. Das gefährliche Mantra der aktuellen Bewegung erkennt man in Sprüchen wie: „Skinny Girls dont`t eat breakfast“ oder auch „Essen ist Schwäche, Erbrechen ist Stärke“.

Verbot von SkinnyTok?
Um Jugendliche hiervor zu schützen, haben mehrere EU-Länder ein Verbot von SkinnyTok gefordert. Die zuständigen Ministerien von u. A. Frankreich und Belgien sehen hierin eine Gefahr für die geistige und körperliche Gesundheit Jugendlicher. TikTok hat inzwischen reagiert und den Hashtag #skinnytok mit der Umleitung zu einer Seite mit Beratungsangeboten zu Essstörungen verbunden. Unter einer leicht veränderten URL findet man die Seite aber noch immer. Die Gefahr scheint also damit nicht gebannt zu sein. Bei Problemen mit dem eigenen Essverhalten oder dem von Freunden oder Angehörigen findet man Hilfe und Infos über www.bzga-essstoerungen.de