Glücklichsein in Krisenzeiten – wie geht das?

Fast täglich erreichen uns schlechte Nachrichten aus Krisen- und Kriegsgebieten, von Klima- bzw. Naturkatastrophen. Die Welt wird komplizierter, alles scheint mit allem zusammenzuhängen und vieles wird unübersichtlich. Nicht zu vergessen die zunehmenden Belastungen durch Vertrauens-, Kontroll- und Wohlstandsverlust. Dabei brennt der Mensch für einfache Lösungen, für die Wahl zwischen schwarz oder weiß und nicht für ein kompliziertes Abwägen von Pro und Contra. Und doch müssen immer mehr Entscheidungen gerade auf diese Weise getroffen werden, auch wenn es oftmals wirkt wie eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera.

Newsjunkies vs. News-Fatigue
Vielen wird die negative Nachrichtenflut einfach zu viel und sie entscheiden sich für eine konsequente Nachrichtenvermeidung. Andere werden dagegen zu Newsjunkies oder auch Doomscrollern, d. h. Dauerkonsumenten von Katastrophenmeldungen. Dabei endet dies oft in einer News-Fatigue, einer Nachrichtenerschöpfung, denn das Übermaß an Horrormeldungen lässt den Körper zunehmend mehr Stresshormone ausschütten. Das Ergebnis sind häufig Schlafstörungen, Angstzustände bis hin zu Depressionen. Experten sprechen dann auch von einer Verbitterungsstörung. Man fühlt sich als Opfer böser Mächte und kreist nur noch um diese negativen Gefühle. Der beste Weg liegt wie so oft zwischen diesen beiden Extremen, den ungefilterten Push-News und der totalen Verweigerungshaltung.

Rituale schaffen Gelassenheit
Was aber schützt vor einer News-Fatigue oder der Angst vor dem Kontrollverlust? Das Urvertrauen, dass schon alles gut werden wird und im besten Fall seit der Kindheit besteht, ist bei manchen einfach vorhanden, lässt sich aber schwer nachträglich aufbauen. Leichter hat man es da mit einer zusätzlichen Portion Gelassenheit. Immer wieder Herausforderungen anzunehmen, gelingt oft nur, wenn man sich regelmäßig auf Rituale zurückzieht, auf liebgewonnene Gewohnheiten und Auszeiten von den ständig wechselnden Anforderungen. Sie dienen als Anker und Pausen zum Luftholen, ob in der Natur, beim Sport, in völliger Stille oder bei lauter Musik, ob allein oder mit Freunden. Kleine Glücksmomente, die regelmäßig abrufbar sind, uns positiv einstimmen und im hektischen Alltag wieder erden. Sie bewahren uns vor Erschöpfung und geben neue Energie. Ein rundum glückliches Leben als wichtigstes Lebensziel ist dagegen eine unerreichbare Illusion, die die meisten Menschen scheitern lässt, vor allem wenn die Zeichen der Zeit auf Sturm stehen.

So nah sind sich Darm und Psyche!

„Ärger schlägt mir auf den Magen“ oder „ich folge immer meinem Bauchgefühl“ sind häufige Redewendungen. Die enge Verbindung beider Bereiche über die Darm-Hirn-Achse ist inzwischen bekannt. Wie weit die Wohngemeinschaft unserer Darmbakterien aber Einfluss auf unser Verhalten und unsere Persönlichkeit nimmt, ist eher neu. Wer unter einer gestörten Darmflora leidet, wird sofort bestätigen, dass diese das tägliche Leben und die Psyche belastet. Sogar Psychosen und Depressionen werden inzwischen mit unserem Darmmikrobiom in Verbindung gebracht. Bei Patienten, die sich einer Stuhltransplantation unterzogen haben, werden mit den Darmbakterien mitunter Persönlichkeitsmerkmale oder psychische Probleme des Spenders übertragen. Nicht zuletzt für unseren Energiehaushalt und die psychische Ausgeglichenheit ist ein vielfältiges Mikrobiom verantwortlich.

Entspannt durch den Alltag
Ähnliches gilt natürlich für eine ausgewogene Ernährung, die uns resilient und widerstandsfähig macht. Auch Psychologen und Therapeuten sind inzwischen dabei, unsere Darmgesundheit in eine erfolgreiche Therapie einzubinden. Aber auch gesunde Menschen profitieren von einem intakten Mikrobiom. Neben einem stabilen Immunsystem und niedrigen Entzündungswerten haben Darmbakterien Einfluss auf den Umgang im täglichen Leben. Einige Persönlichkeitsmerkmale lassen sich sogar bestimmten Mikrobakterien zuordnen, z. B. ob jemand sozial verträglich, kontaktfreudig, stressanfällig oder emotional stabil ist oder wie gewissenhaft man arbeitet.

Bakterien steuern Hormone
Verantwortlich hierfür sind Bakterien, die die Bildung wichtiger Hormone steuern wie z. B. Oxytocin, das das Sozialverhalten fördern oder bei zu geringer Produktion Angstzustände und Depressionen auslösen kann. Auch der Zusammenhang unserer Darmbakterien mit Alzheimer, ALS und Autismus wird derzeit untersucht. Unklar ist allerdings noch, ob bestimmte Eigenschaften das Darmbiom beeinflussen oder ob es andersherum funktioniert, wie z. B. Perfektionismus oder Stressanfälligkeit. Die Forschung steht hier noch am Anfang

Wie sinnvoll sind Onlinetests zur Hautanalyse?

Das Internet ist voll von ihnen und fast jeder Kosmetikhersteller bietet eigene an: Online-Hautanalysen, mit deren Hilfe man feststellen soll, welche Produkte geeignet seien. Bei manchen Tools kann man außerdem ein Selfie hochladen. Oft handelt es sich aber lediglich um einen Lifestyle-Test, bei dem der Zustand der Haut analysiert und einem Hauttyp zugeordnet wird. Zusätzlich wird dann meist hinterfragt, was man mit neuen Pflegeprodukten erreichen will. Die Option ein Selfie hochzuladen, bietet zumindest eine individualisierte Analyse. Dabei sollte man darauf achten, dass das Gesicht gut ausgeleuchtet ist und kein Make-up verwendet wurde. KI-gestützte Analyse-Apps greifen bei der Bewertung auf viele klinische Vergleichsbilder und weitere Selfies zurück. Bei individuellen Problemen bleibt aber meist vieles ungeklärt.

Individuelle Analysen?
Die Anzahl unterschiedlicher Analysetools, wie die genannten kostenlosen Online-Apps oder auch Handy-Apps mit Zusatzausstattung zum regelmäßigen Selbsttesten für zuhause, ist inzwischen sehr unübersichtlich. Typische Analyse-Geräte sind beispielsweise SkinScope, das von SkinCeuticals bei Beratungstagen in Apotheken eingesetzt wird. In manchen Kosmetikstudios findet man auch Visia, bei dem die Haut mittels einer 180-Grad-Kamera in dreidimensionalen Aufnahmen und einer speziellen Software analysiert wird. Hiermit lassen sich zusätzlich die bestehende UV-Belastung, Problemzonen und die Hautalterung beurteilen. Es ersetzt oder ergänzt das Auge des Profis und misst den Feuchtigkeitsgehalt – auch in den tieferen Hautschichten. Bei sensibler oder sehr trockener Haut kann das ein Kriterium sein, um die Hautgesundheit effektiv beurteilen zu können. Meist wird dazu der Lipid- und Wassergehalt gemessen.

Technik vs. Erfahrung
Für eine gründliche Analyse braucht es vor allem entsprechende Erfahrung. Hautprofis benötigen für das Erkennen von Elastizität, Pigmentierung, Feuchtigkeit und Porengröße ein geschultes Auge und eine beleuchtete Lupe. Und sie können anhand individueller Fragen weit mehr bewerten als ein standardisiertes Analysetool. Hierzu gehören wichtige Infos wie z. B., wann und womit die Haut das letzte Mal gepflegt wurde, wie die Pflegeroutine grundsätzlich aussieht oder auch wie es um den UV-Schutz steht. Spezielle Hautprobleme wie Rosazea, Neurodermitis, Akne oder auch eine Hyperpigmentierung gehören ohnehin in Profihände. Bei ungeklärten Unverträglichkeiten wird eine erfahrene Kosmetikerin die Kunden zur/m Dermatologe/in schicken, um Allergien auszuschließen oder auch den Hormonstatus zu analysieren. Dieser kann speziell bei Hautproblemen während der Wechseljahre hilfreich sein.

Beständiger Hauttyp
Kosmetikbehandlungen und auch eine gründliche Hautanalyse sind reines Handwerk, das nicht durch Geräte ersetzt, sondern lediglich nach Bedarf ergänzt werden sollte. Wenig sinnvoll ist eine häufigere Analyse mehrmals im Jahr, wie von den Herstellern einiger Apps empfohlen. Der Hauttyp bleibt ein Leben lang bestehen, lediglich der Zustand der Haut verändert sich übers Jahr und mit dem Alter. Petra Klein kann hierzu in der KosmetikPraxis Tübingen auf ihre Ausbildung und langjährige Erfahrung zurückgreifen und würde eine Analyse nie allein der Technik überlassen.

Holpriger Start des E-Rezeptes im neuen Jahr

Nicht jede/r Patient/in hat bisher schon Bekanntschaft gemacht mit dem seit 1.1.24 notwendigen Ersatz für das rosa Rezept. Viele Praxen sind technisch noch nicht so weit, die nötigen Geräte sind mitunter nicht lieferbar oder man will erstmal abwarten. Zahlreiche Anfangsprobleme geben den zögerlichen Praxen aktuell Recht. Dabei sind Apotheken bundesweit schon seit über einem Jahr gesetzlich dazu verpflichtet E-Rezepte anzunehmen und inzwischen gut gerüstet. Mit der aktuellen Menge an Rezepten tauchen aber immer mehr Abweichungen vom Regelrezept sowie nicht bedachte Ausnahmefälle auf. Auch die Abwicklung in den Praxen ist noch längst kein Standard. Oft fehlt die elektronische Signatur der ausstellenden Praxis oder die Arztkennung ist falsch. Zwei typische Fehler, die dazu führen, dass das Rezept nicht eingelöst werden kann und korrigiert werden muss.

Überlastete Technik Die Telefonleitungen zwischen Praxen und Apotheken laufen heiß und die Patienten fragen sich zurecht, was denn daran nun besser sein soll als an dem alten rosa Papierrezept. Theoretisch können diese im Einzelfall auch noch ausgestellt werden, dies gilt insbesondere bei technischen Störungen, die in den ersten Tagen des Jahres in manchen Regionen immer wieder auftraten. Nicht selten kamen dann Patienten mit dem ausgedruckten QR-Code oder Token als Ersatz in die Apotheke. Eigentlich ein herber Anachronismus angesichts der geforderten Digitalisierung. Ebenfalls nur mit Kopfschütteln kann man auf die bereits schon aufgetauchte Bitte reagieren, Patienten sollten besser 24 Stunden warten, bevor sie mit dem E-Rezept in die Apotheke gehen.

Fragen über FragenStark gefordert sind die Praxismitarbeiter/innen auch mit den immer gleichen Fragen seitens der Patienten. Sie müssen derzeit viel Aufklärungsarbeit leisten, denn nicht nur Senioren ohne Smartphone sind ziemlich ratlos. Gleichermaßen erstaunlich und ärgerlich ist es, wenn die Patienten schneller als das E-Rezept in der Apotheke ankommen und warten müssen bis sie das Rezept via App oder über die Gesundheitskarte einlösen können. Dann sind wiederum die Apothekenmitarbeiter/innen in Erklärungsnot. Alles in allem bedeutet das E-Rezept derzeit einen durchschnittlichen Mehraufwand von 5 Minuten pro Rezept. Wer sich unsicher ist, wie er mit den aktuellen Problemen umgehen soll, kontaktiert uns möglichst schnell telefonisch oder direkt per WhatsApp. Und nutzen Sie für Rezepte einfach unseren Botendienst, so vermeiden Sie unnötige Gänge zur Apotheke – nicht nur bei winterlicher Witterung.

 

Fluch und Segen der Abnehmspritze

Seit gut einem Jahr sind die Medien gefüllt mit dem Hype um die Abnehmspritzen. Eigentlich als Diabetes-Medikament entwickelt, hat man früh erkannt, dass dieser Off-Label-Use der leicht anzuwendenden Pens von Ozempic, Wegovy & Co. gerade bei Adipositas zu einer spürbaren Gewichtsreduzierung führt. Menschen, die ihr Leben lang mit einem permanenten Hungergefühl zu kämpfen haben, bekommen hiermit endlich ihre Ernährung in den Griff. Und dies meist schon wenige Tage nach der ersten Injektion. Wer will es Betroffenen verdenken, das leidige Übergewicht mittels dem verschreibungspflichtigen Wirkstoff Semaglutid endlich effektiv zu bekämpfen. Mögliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Sodbrennen, Erbrechen, Durchfall und auch Erschöpfungszustände treten erstmal weit in den Hintergrund.

Kein Licht ohne Schatten
Ob der Wirkstoff außerdem das Risiko einer Suizidgefahr verstärkt, wird gerade von der EMA, der Europäischen Arzneimittelagentur, geprüft. Völlig unklar sind auch mögliche systemische Nebenwirkung durch die Langzeiteinnahme, denn nach Absetzen der Spritze legt man direkt wieder an Gewicht zu. Studien haben gezeigt, dass nach etwa 12 Monaten ohne vorherige Ernährungsumstellung das Ausgangsgewicht meist wieder erreicht ist. Auch eine langjährige Adipositas birgt natürlich erhebliche Gesundheitsrisiken, so entsteht oftmals ein Abwägen zwischen Pest und Cholera. Der steigende gesellschaftliche Druck gegenüber Übergewichtigen ist aber bei vielen so groß, dass man oft nichts unversucht lassen will. Auch wenn die Kosten für die Spritzen von gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht übernommen werden.

Wichtig bei Diabetes
Ein für Diabetiker unerwünschter Nebeneffekt ist allerdings, dass die weiter steigende Nachfrage zu Versorgungsproblemen führt. Die Hersteller fahren die Produktion weiter hoch, um die große Nachfrage zu bedienen, aber gleichzeitig blüht der Schwarzmarkthandel im Internet. In Apotheken tauchen immer öfter gefälschte Rezepte auf und sogar umetikettierte Spritzen, die Insulin enthielten, wurden schon sichergestellt. Sema- und Liraglutid werden beide bei Typ-2-Diabetes eingesetzt um die Insulinausschüttung zu verbessern. Vor allem Diabetiker/innen mit schwer einzustellendem Blutzuckerspiegel profitieren von der wöchentlichen Spritze, denn sie verhindert stärkere Schwankungen von Unter- oder Überzuckerung. Bei Diabetes in der Anfangsphase kann man durch Semaglutid sogar ganz auf zusätzliches Insulin verzichten. Gleichzeitig wird auch bei Diabetes der Appetit gedrosselt, so dass man seinen Blutzuckerspiegel besser unter Kontrolle hat. Dies sind nur einige wenige Gründe, warum Diabetiker/innen weiterhin Zugriff auf Ozempic & Co. benötigen.