Kritischer Eisenmangel bei Frauen

Häufig werden Eisenmangel oder auch eine schwere Eisenmangel-Anämie bei Frauen rein zufällig entdeckt. Dabei sollte die Bestimmung des Ferritinwertes bei ihnen standardmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen gehören. Eisen ist als wichtiges Spurenelement für die roten Blutkörperchen, den Blutfarbstoff sowie wichtige entzündungshemmende Abwehrkräfte notwendig. Besonders in zwei Lebensphasen tauchen zu niedrige Eisenwerte auf: in der Pubertät und vor der Menopause, jeweils aufgrund hormoneller Veränderungen und oftmals starken Monatsblutungen. Erste Anzeichen für einen Eisenmangel sind Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, häufige Kopfschmerzen und Schwindel. Aber auch brüchiges Haar, trockene blasse Haut, Aphten an der Mundschleimhaut und eingerissene Mundwinkel können Kennzeichen sein.

Risiko Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit gehört eine Kontrolle des Eisenstatus dagegen zu den Standarduntersuchungen, da der Eisenbedarf in dieser Phase erheblich ansteigt. Eine aktuelle Studie von 2024 hat allerdings gezeigt, dass bei 80 Prozent der untersuchten Frauen zum Ende der Schwangerschaft trotzdem ein Mangel vorlag. Auch bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase sowie bei Sportlerinnen sollte der Ferretinwert regelmäßig kontrolliert werden.

Vor und nach der Menopause
Besonders kritisch wirken sich die Wechseljahre durch die Verbindung zum schwankenden Östrogenspiegel aus. Im Zeitraum davor liegt meist eine Östrogendominanz vor, die für eine stärkere Gebärmutterschleimhaut und damit auch für stärkere Monatsblutungen sorgt. Nimmt der Östrogenspiegel mit dem Ende der Menopause dagegen ab, kann es trotz der fehlenden Blutungen zu einem Eisenmangel kommen, da das Östrogen auch für die Verstoffwechselung des Eisens zuständig ist. Es kann also ein Mangel entstehen, weil der Körper nicht ausreichend Eisen aufnehmen kann. Grundsätzlich hilft Vitamin C hierbei. Ein Eisenpräparat sollte man deshalb am besten mit einem Glas Orangensaft einnehmen und mit mindestens einer Stunde Abstand zu den Mahlzeiten.

Eisenmangel-Anämie vorbeugen
Liegt bereits eine Eisenmangel-Anämie vor, kommt man um die Einnahme von Eisenpräparaten nicht herum. Will man frühzeitig die Ernährung auf eisenreiche Kost umstellen, sollten regelmäßig Vollkornprodukte, Haferflocken und grünes Gemüse wie Spinat, Mangold, Lauch und Erbsen vorkommen. Auch Kichererbsen, Linsen, Schwarzwurzeln, weiße Bohnen und Spargel sind reich an Eisen, ähnlich wie Sesam, Cashewkerne, Erdbeeren, Himbeeren und schwarze Johannisbeeren. Leber, Blutwurst, Geflügel, Meeresfrüchte und Eier sind ebenfalls sehr eisenhaltig, aber kaum täglich auf dem Speiseplan zu finden und im Übermaß nicht empfehlenswert. Da gerade Fleischprodukte den größten Eisenanteil aufweisen, findet man bei Veganern häufiger einen Eisenmangel.