Kann man Wachstumsschmerzen lindern?

Im Alter zwischen 4 und 16 Jahren treten die durch das Wachstum bedingten Gliederschmerzen bei vielen Kindern auf. Vor allem die Muskeln und Sehnen in den Beinen und Armen sowie die kniegelenknahen Wachstumsfugen sind betroffen. Während der nächtlichen Wachstumsschübe können besonders im Grundschulalter Sehnen und Bänder bis zu 0,2 mm gedehnt werden. Auch wenn Wachstumsschmerzen harmlos sind, so sind sie doch oft belastend für das Kind. 25 – 40 % aller Kinder leiden darunter, Mädchen häufiger als Jungen. Sie treten fast immer in Ruhephasen – also abends oder nachts auf, werden gelegentlich von einem Taubheitsgefühl begleitet und sind am nächsten Morgen wieder verschwunden. Dies wiederholt sich oft über einige Tage. Halten sie über mehrere Wochen oder an derselben Stelle konstant an, steckt etwas anderes hinter den Beschwerden. Auch Kinderrheuma, Leukämie oder eine Hüftgelenksentzündung verursachen beispielsweise schmerzende Beine.

Eine Massage mit Johanniskrautöl, ein warmes Kirschkernkissen oder Einreibungen mit durchblutungsfördender Arnikasalbe lindern akute Schmerzen. Darüber hinaus helfen ein Bad vor dem Schlafengehen sowie die Schüssler Salze Calcium phosphoricum D6, Magnesium phosphoricum D6 und Calcium carbonicum D6 vorbeugend in aktiven Wachstumsphasen. Auch das homöopathische Mittel Guaiacum D6 wirkt unterstützend. Tägliche Stretching- und Dehnungsübungen unter Anleitung eines Physiotherapeuten oder eine osteopathische Behandlung können eine gute Alternative zu Scherzmitteln sein und lockern das durch den Wachstumsschub akut versteifte Gewebe. Insgesamt weiß man bisher noch recht wenig über die physiologischen Gründe der nächtlichen Schmerzattacken, die für die betroffenen Kinder und Familien sehr belastend sein können. Die wichtigste erste Hilfe ist gerade bei kleinen Kindern neben einer Wärmflasche viel Zuwendung und Verständnis seitens der Eltern.