Wie viel Schweiß ist noch gesund?

Schwitzen ist wichtig, aber was zu viel ist, ist zu viel. Unter extremem Schweißfluss leiden hierzulande 1 bis 2 % der Bevölkerung – nicht nur im Sommer. Aber bei Hitze wird eine Hyperhidrose zunehmend belastend, da sie sich unter dünner Kleidung schwer verstecken lässt. Neben Achseln und Füßen können auch Kopf und Hände betroffen sein. Ausgelöst wird sie meist durch Probleme im Hormonhaushalt oder dem autonomen Nervensystem. Auch Autoimmunstörungen wie z. B. Diabetes, Rheuma und Schilddrüsenerkrankungen sind mitunter Auslöser von Schweißattacken. Sie verstärken sich bei körperlicher Aktivität sowie psychischer oder emotionaler Anspannung.

Auf Chili und Alkohol verzichten
Auch Speisen können das Schwitzen verstärken. Scharfe Gewürze sowie Kaffee, Tee und Alkohol, die den Stoffwechsel ankurbeln, sollte man besser meiden. Nicht zuletzt gehört verstärktes Schwitzen zu den möglichen Nebenwirkungen einzelner Arzneimittel wie Blutdruck- und Schilddrüsenmedikamente, Kortison Präparate oder Antidepressiva, die Hormone, Stoffwechsel oder Nervensystem beeinflussen. Daneben können auch chronische Schmerzen und Angststörungen vermehrtes Schwitzen auslösen, aktiviert durch Stresshormone oder den Sympathikusnerv. Nicht außer Acht lassen sollte man außerdem einen Mangel an Vitamin D und B12 oder eine mögliche Histaminintoleranz.

Salbei mindert Schweiß
Nicht selten versuchen Betroffene bewusst weniger zu trinken, was aber dazu führt, dass der Körper dehydriert und wichtige Nährstoffe entzogen werden. Ohnehin ist es wichtig auf ausreichend Elektrolyte und eine vollwertige Ernährung zu achten. Ein natürlicher Schweißhemmer ist Salbei. Ein bis zwei Tassen Salbeitee pro Tag können den Schweißfluss reduzieren. Dermatologen*innen und auch Internisten*innen behandeln Hyperhidrosen in erster Linie durch Salben bzw. Sprays, die die Produktion der Schweißdrüsen drosseln oder im zweiten Schritt mit Hilfe von Medikamenten, die das Nervensystem beruhigen. Ist die psychische Belastung groß, helfen lokale Botoxspritzen und als letztes Mittel auch das operative Entfernen von Schweißdrüsen.