Lieferengpässe bei Schmerz- und Fiebersäften!

Die unerwartete Erkältungswelle zu Beginn des Sommers hat vor allem bei einzelnen Medikamenten für Kinder zu massiven Problemen geführt. Der Lieferengpass bei Ibuprofen- und Paracetamolhaltigen Schmerz- und Fiebersäften begann im Juli und soll voraussichtlich im September behoben sein. Aber auch wegen verstärkter Nachfrage nach Paracetamolzäpfchen kam es schnell zu Beschaffungsproblemen. Dies passiert nicht zum ersten Mal, aber wenn es um die Versorgung der Kleinsten geht, erwarten Eltern natürlich zurecht, dass es erst gar nicht so weit kommt. Eigentlich haben wir alle kritischen Produkte mit viel Rechercheaufwand bislang noch beschaffen können, jedoch stießen auch wir wegen Apotheken, die teilweise komplett ausfielen, in den vergangenen Wochen an unsere Grenzen und mussten Kunden mitunter vertrösten oder konnten nicht so viel abgeben wie gewünscht.

Zu wenige Hersteller
Der Mangel an Paracetamolhaltigen Fiebersäften ist leider darauf zurückzuführen, dass aktuell nur noch zwei Hersteller diesen hierzulande überhaupt liefern und jeder schiebt derzeit dem anderen die Schuld hierfür zu. Seit dieser Mangel nun ganz offiziell auch so benannt wurde, dürfen die Apotheken individuell Schmerzsäfte in Eigenrezeptur herstellen. Doch auch hier gab es für die einzelnen Rohstoffe Lieferzeiten von mehreren Wochen, so dass wir erst Anfang August mit der Eigenherstellung beginnen konnten. Für Paracetamol-Schmerzsäfte bedeutet diese eine erhebliche Verteuerung. Die Abgabe ist deshalb für uns nur auf Rezept möglich. Bei der in der Apotheke hergestellten Rezeptur muss man noch mehr auf die gekühlte Lagerung und das notwendige gründliche Aufschütteln achten. Wir erklären Ihnen dabei natürlich genau, worauf man achten muss. Importe aus dem Ausland wären ebenfalls eine Alternative, wenn da nicht das Problem mit dem Beipackzettel wäre, der nicht in Deutsch vorliegt. So bleibt momentan nur das deutschsprachige Ausland als Ausweichmöglichkeit.

Keine Vorratshaltung möglich
Für die Erkältungssaison ab Herbst haben die Pharmahersteller eine größere Bevorratung der Apotheken an Medikamenten schon jetzt als nicht möglich angekündigt. Es wird also viel Kreativität und Flexibilität bei den Darreichungsformen gefragt sein. Ob als Saft, Zäpfchen oder auch Schmelztablette – entscheidend ist der verschriebene Wirkstoff. Nach zwei unter Coronabedingungen quasi ausgefallenen Erkältungssaisons wird die anstehende Saison im Herbst/Winter vermutlich mit einiger Wucht auf uns zurollen.