Neuer Proteinimpfstoff von Novavax

Viele Impfskeptiker warteten angeblich auf den ersten herkömmlichen Totimpfstoff um sich gegen Covid-19 immunisieren zu lassen. Seit Ende Februar ist nun der Protein-Impfstoff des US-Herstellers Novavax in Deutschland verfügbar. Er ist von der EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) zugelassen und wird durch die STIKO für Erwachsene ab 18 Jahren empfohlen. Hiermit hoffte man insbesondere jene von einer Impfung zu überzeugen, die den bereits vorhandenen Impfstoffen und hier vor allem den neuen mRNA-Varianten misstrauten. Seit Mitte März ist Novavax nun nicht mehr nur für priorisierte Gruppen in der Pflege und Krankenversorgung, sondern für alle Impfwilligen freigegeben. Doch nach nur wenigen Wochen entwickeln sich die verfügbaren 3,8 Mio. Dosen eher zu einem Ladenhüter, auch durch den Wegfall von 2G-Regeln. Dabei fehlen oftmals grundlegende Informationen über seine Wirkweise und die Inhaltsstoffe.

Enthält Eiweiß-Schnipsel des Spike-Proteins
Ähnlich wie viele Grippe-Impfstoffe funktioniert auch der Coronaimpfstoff von Novavax aufgrund der vorhandenen Eiweiß-Teilchen, hier des speziellen Sars-CoV-2 Spike-Proteins. Zusätzlich enthält er ein sogenanntes Adjuvans, nämlich Nanopartikel aus dem Rindenextrakt des chilenischen Seifenrindenbaumes, als eine Art Wirkstoffverstärker. Sogenannte Totimpfstoffe enthalten abgetötete Krankheitserreger oder Teile davon, die das Immunsystem aktivieren. Seine Wirksamkeit liegt laut US-Studien bei gut 90 Prozent und ist damit ähnlich wirksam wie die zwei mRNA-Impfstoffe.  Nebenwirkungen sind bisher nur wenige aufgetreten. Meist handelte es sich um typische systemische Reaktionen wie zeitweilige Müdigkeit, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Schmerzen an der Einstichstelle. Fieber trat bei den Studienteilnehmern kaum auf. Auch die gefürchteten allergischen Reaktionen, Herzbeutelentzündungen oder Gefäßverstopfungen wurden bisher nicht beobachtet. Die Freigabe für Kinder oder Jugendliche erfolgte bisher nicht, da für diese noch zu wenige Daten vorliegen. Für eine Grundimmunisierung sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens drei Wochen nötig.