Was steckt hinter plötzlichem Lidzucken?
Wohl jeder hat das schon erlebt: urplötzlich spürt man am oberen oder unteren Augenlidrand ein Flattern oder Zucken, das meist nach einigen Sekunden oder Minuten wieder verschwindet, aber mitunter auch über längere Zeit anhalten kann oder immer wiederkommt. Auch wenn die Umgebung davon oft gar nichts bemerkt ist es nervig und störend und beeinflusst das Sehen. Medizinisch nennt man dieses Phänomen Faszikulationen oder unwillkürliche Muskelzuckungen. Auslöser ist ein Krampf des ringförmigen Muskels, der das Auge umschließt und durch gereizte Nerven verursacht wird. Stress, Schlafmangel, psychische Belastungen, Zugluft, starkes Schwitzen oder strapazierte Augen gehen in den meisten Fällen einer solchen Nervenreizung voraus. Daneben können zu viel Alkohol sowie Nikotin oder Kaffee Verursacher sein. Aber auch ein Mangel an dem Nervenvitamin B oder Magnesium kommen in Frage. Ebenso sind mitunter Bluthochdruck, Neuropathie (Nervenentzündungen) oder eine Schilddrüsenüberfunktion verantwortlich fürs Lidzucken.
Gefährlich ist dieses Symptom in der Regel nicht. Durch zusätzliches Magnesium oder Vitamin B, ausreichend Schlaf und den Verzicht auf Alkohol, Kaffee und Nikotin verschwindet es in den meisten Fällen schnell. Autogenes Training zur Muskelentspannung, Augenyoga (gezielte Augenbewegungen und -kreisen) sowie beruhigende Heilpflanzen wie Baldrian, Hopfen und Passionsblume helfen überreizten Nerven. Auch ein kräftiges Zusammenziehen der Augen mit Rümpfen der Nase kann dem Zucken entgegenwirken. Hält es über Wochen an oder handelt es sich um einen dauerhaften Lidkrampf sollte man zum Augenarzt oder Neurologen gehen. Oftmals kommen bei hartnäckigem Lidzucken therapeutische Botoxinjektionen zum Einsatz. Besonders häufig tritt es bei Frauen über 60 Jahren aber auch bei gestressten Schulkindern auf. Kommen dann noch weitere Symptome wie Einschlafen der Hände und Füße, Kopfschmerzen, Schwindel und Ohrensausen hinzu ist der Arzt gefragt.