Wie geht man mit einem Gerstenkorn um?
Wohl jeder hat es schon mal gehabt: ein Gerstenkorn macht sich plötzlich durch Spannung und Hitze am Lidrand bemerkbar. Es schmerzt, juckt oder brennt. Manchmal kommt es über Nacht und man kann das Auge je nach Größe des Gerstenkorns kaum öffnen. Eine Schweiß- oder Talgdrüse hat sich entzündet und es bildet sich ein Eiterpfropf, verursacht durch Bakterien oder Hautkeime. Meist verschwindet es nach wenigen Tagen von selbst. Platzt es auf und tritt Sekret aus, muss dieses entfernt und die Lidränder gereinigt werden, am besten mit einer Kompresse und Kochsalzlösung. Desinfizierende Tropfen oder Salben helfen eine weitere Ausbreitung oder Entzündung der Bindehaut zu verhindern. Schwillt es dagegen weiter an, ist der Augenarzt gefragt, der mit einem kleinen Schnitt das Sekret zum Abfließen bringt und antibiotische Augentropfen oder -salbe verabreichen kann. Wegen der Infektionsgefahr sollte man selbst nicht daran herumdrücken.
Häufig treten Gerstenkörner bei Kindern auf. Mit schmutzigen Fingern werden beim Spielen draußen leicht Keime ins Auge gerieben. Grundsätzlich sollte man durch regelmäßiges Händewaschen und getrennte Handtücher eine Ausbreitung verhindern. Häufig bringt eine Erwärmung durch Rotlicht Linderung und beschleunigt das Abfließen des Eiters. Vorsicht beim Einsatz von warmen Kamillenteebeuteln, die allergische Reaktionen hervorrufen können. Alternativ eignet sich eine sterile Kompresse getränkt mit Teeaufguss aus Augentrost besser. Grundsätzlich sollte man durch die direkte Nähe zum Auge mit Hausmitteln wie z. B. öligen Tinkturen aufpassen. Gefahrlos kann man aber homöopathische Mittel wie Apis, Staphisagria oder Pulsatilla je nach Art der Schwellung probieren. Manchmal hält sich ein Gerstenkorn hartnäckig oder kommt immer wieder. Dann sollte man besser zum Arzt gehen, da dahinter ein schwaches Immunsystem bzw. eine andere Erkrankung wie z. B. Diabetes stecken könnte.