Nelkenwurz – fast vergessen aber vielseitig!

Als die Nelken als Gewürz noch nicht für jeden verfügbar waren, wurde die Nelkenwurz häufig als Würzmittel genutzt und dabei auch ihre vielseitige Heilkraft entdeckt. Schon in Antike und Mittelalter findet man in der Volksheilkunde viele Hinweise auf ihren gesundheitlichen Nutzen. Wie so viele Kräuter stützt sich ihre Heilkraft vor allem auf die enthaltenen Gerbstoffe und ätherischen Öle. Auch die Nelkenwurz ist essbar, von den Blättern bis zu den Blüten, so dass sie gut in Salaten, Suppen, Pesto und Smoothies aber auch zur Dekoration Verwendung findet. Die echte Nelkenwurz hat noch einige Geschwister, die ihr nur wenig ähneln wie z. B. die Bach-Nelkenwurz. Ihre heilenden Kräfte sitzen in der Wurzel, die getrocknet und gemahlen schon bei Paracelsus zum Einsatz kam und schwach nach Nelke duftet. Heute findet man sie in der Naturheilkunde mitunter noch zur Ausleitung und Entgiftung, sowie als stärkendes Herzmittel. Die jungen Blätter kann man für Tee nutzen, der bei Durchfällen, Bauchkämpfen, als Entgiftungskur und zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens hilft. In der Homöopathie wird sie bei Entzündungen der Harnblase und -röhre eingesetzt.

Setzt man mit ihrer Wurzel eine Tinktur an, kann man diese zum Gurgeln und Spülen gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum, bei Parodontose oder auch als frisches Mundwasser verwenden. Der Geschmack ist bitter-süßlich, weshalb man den Wurzelstock traditionell auch für Magenbitter wie den Benediktiner verwendet hat. Zusammen mit Brennnesseln, Labkraut oder Vogelmiere kann man die Nelkenwurz sparsam eingesetzt auch für Smoothies verwenden. Man erkennt sie im Frühjahr an den kleinen gelben Blüten, aus denen im Herbst kleine Stachelkugeln werden, ähnlich wie die Klettensamen mit Widerhaken versehen. Die Wurzeln kann man noch den ganzen Winter sammeln. Der immergrüne Strauch wächst bis zu 1 m hoch und bevorzugt den Halbschatten nährstoffreicher feuchter Böden wie in Laubwäldern oder in der Nähe von Brennnesseln.

Was macht Myrrhe zur Arzneipflanze 2021?

Die meisten kennen Myrrhe als wertvolle Gabe der Heiligen Drei Könige aus der Weihnachtsgeschichte. Doch schon im alten Ägypten, im antiken Griechenland und bei den Römern wusste man Bescheid über die heilende Kraft des rot bis gelbbraunen Harzes, das aus der Rinde des Myrrhe-Strauchs austritt, gleichzeitig galt es als Luxusgut. Heute verbindet man mit der Myrrhe eher religiöse Feste. Das getrocknete Gummiharz war als Arzneimittel vor allem gegen Husten und zur Wundbehandlung bekannt und verbreitet. Hildegard von Bingen nannte sie in ihren mittelalterlichen Schriften wirksam bei Gelbsucht, Verdauungsproblemen sowie Fieber. Heute nutzt man Myrrhetinktur vor allem zur Spülung bei Beschwerden im Mund- und Rachenraum sowie bei Zahnfleischentzündungen. Auch Schürfwunden oder Entzündungen der Haut lassen sich hiermit behandeln. Die ätherischen Öle und Bitterstoffe des Harzes bekämpfen auch unerwünschte Bakterien. Außerdem ist seine Wirkung zur Behandlung entzündlicher Darmbeschwerden wie Colitis ulcerosa, bei Durchfall und als krampflösendes Mittel bekannt.

Der knorrige kleine Baum mit den spitzen Dornen gibt nach Ritzen der Rinde den Milchsaft frei. Allerdings sagt man diesem mehr Heilkraft und Wirkung nach, wenn er von selbst fließt, ohne dass der Mensch nachhilft. Das flüssige Harz trocknet an der Luft ein und bildet kleine Klumpen an der Rinde. Pro Baum können so bis zu 4 kg gesammelt werden. Neuere Studien belegen, dass das Harz der Myrrhe schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und außerdem den Cholesterinspiegel senkt. Als Salbe nutzt man es äußerlich bei kleineren Wunden oder Entzündungen. Daneben wird Myrrhe auch zur Aromatherapie und aufgrund seines frischen erdigen Duftes als Basis für Parfums eingesetzt. In vielen Kulturen nutzte man das Harz für Salböl bei religiösen Salbungen und zum Weihräuchern. Durch das Lösen in Alkohol macht man die mystische Myrrhe für Tinkturen nutzbar. Als Arzneipflanze des Jahres bekam die Heilkraft der Myrrhe jetzt wieder mehr Aufmerksamkeit.

Vorsicht vor Slugging – dem neuen Pflegetrend aus Korea!

Seit Anfang des Jahres schwappt ein neuer Beautytrend aus Süd-Korea zu uns. Viele Blogs feiern im Netz diese merkwürdige Methode. Zusätzlich zu Nachtcremes und Seren soll jetzt ein altbekanntes Mittel die Haut jugendlich und faltenfrei erhalten: Vaseline. Sie versorgt die Haut zwar nicht mit Nährstoffen, soll aber gegen Feuchtigkeitsverlust helfen. Die Haut wird beim Slugging unter einer dicken Vaselineschicht geradezu eingeschlossen. Nichts kann über Nacht raus, nichts kann rein. Dies blockiert zwar effektiv den Feuchtigkeitsverlust, aber auch die Regeneration der Haut. Angeblich soll so das erreicht werden, was man vor allem von Asiatinnen kennt: eine glatte faltenfreie Haut und dies mit einer Pflege-Routine, die mehr als gewöhnungsbedürftig klingt. Die Slugging-Methode hat ihren Namen von denunbeliebten Nacktschnecken, die immer eine Schleimspur hinterlassen. Auch diese bleibt hartnäckig am Untergrund haften.

Das Auftragen der Vaseline erzeugt auf der Haut einen sogenannten Okklusionseffekt. Alles darunter liegende wird eingeschlossen, bis man die Vaseline am nächsten Morgen durch einen Wattepad komplett entfernt. Wie die Haut sich so aber durch die Nachtpflege regenerieren kann, bleibt ein Geheimnis. Sie soll ideal sein für trockene spröde Haut, die nicht mehr ausreichend Fett produziert. Die Fette, die die Vaseline mitbringt sind es aber gerade, die der Haut die Chance nehmen sich zu erholen. Vaseline wird aus Mineralöl gewonnen und als günstiger Rohstoff noch immer häufig und gern zur Produktion von Cremes und Lotionen verwendet. Die enthaltenen Paraffine stehen aber nicht nur im Verdacht gesundheitsschädlich zu sein, täglich eingesetzt verstopfen sie die Poren und trocknen die Haut immer weiter aus. Der Effekt ist also langfristig genau das Gegenteil von dem, was man sich erhofft und gerade im Anti-Aging-Bereich wenig sinnvoll.

Besonders schädlich ist die nächtliche Vaselineschicht für fettige, unreine oder zu Akne neigende Haut. Hier kann das Slugging die bestehenden Probleme verstärken, insbesondere durch die komedogenen Eigenschaften der Vaseline. Unreinheiten und verstopfte Poren werden gefördert und die durch die Vaseline eingeschlossenen Bakterien können sich weiter vermehren. Ähnliches gilt für Mischhaut mit der zu fettiger Haut neigenden T-Zone. Und auch bei sensibler oder zu allergischer Reaktion neigender Haut heißt es, Finger weg von Vaseline. Aufgrund der Wärme, die sich unter der Vaseline bildet, scheint das Slugging gerade im Winter besonders geeignet. Dabei kann man den gewünschten Effekt auch mit anderen Stoffen wie Sheabutter, Kokosöl und Bio-Melkfett erreichen. Und nicht vergessen: vor allem ein gesunder Schlaf ist wichtig für die Regeneration und Zellerneuerung unserer Haut.

Tests auch für Geimpfte wichtig!

Wer durchgeimpft ist, denkt nicht unbedingt daran sich regelmäßig oder nach möglicherweise riskanten Begegnungen einen Corona-Schnelltest zu machen. Dabei gibt es mehrere gute Gründe, die auch bei Geimpften für regelmäßige Tests sprechen, vor allem um steigende Infektionszahlen einzudämmen. Bei einem Fest oder Treffen, an dem auch ungeschützte Personen teilnehmen, sollten sich möglichst alle Teilnehmer testen, denn auch symptomlose Geimpfte können das Virus weitergeben. Ähnlich verhält es sich, wenn bei Geimpften Erkältungssymptome auftauchen. Schon ein leichter Schnupfen kann bei Geimpften auf eine Coronainfektion hindeuten.

Gerade da man sich im Winter überwiegend in Innenräumen trifft und aufhält, steigt hier das Risiko einer Infektion gegenüber den Sommermonaten. Dazukommt der nachlassende Impfschutz bei vielen, die bereits im Frühjahr durchgeimpft waren. Die Zahl der gemeldeten Impfdurchbrüche nimmt stetig zu, auch wenn sie zahlenmäßig nur einen kleinen Teil der Statistik ausmacht. Und was oft vergessen wird: bei klassischen Symptomen sind auch Geimpfte verpflichtet einen PCR-Test zu machen. Dazu gehören Husten, Atemnot, Fieber und der Verlust des Geschmack- oder Geruchssinns. Eine neuere englische Studie hat ergeben, dass infizierte Geimpfte meist sogar eher über Kopf- und Halsschmerzen sowie Nießen und Schnupfen klagen. Seit Mitte November kann jeder wieder einmal wöchentlich einen kostenlosen Antigentest machen, auch bei unserem Testzentrum in Herrenberg am Hasenplatz. Online-Termine bekommt man über https://www.corona-schnelltest-gaeu.de/

 

Der Impfschutz schwindet unterschiedlich!

Lange glaubte man, die Impfungen würde die Gefahr durch das neue Virus bannen, sobald sich ausreichend Menschen impfen lassen. Dass sich der Antiköperstatus nicht lange auf dem hohen Level halten lässt, war seitens der Virologen bekannt. Aber so schnell wie die neuen Impfstoffe entwickelt wurden, haben aktuelle Studien jetzt gezeigt, dass nach wenigen Monaten die Wirkung der Impfung schon zurückgeht und nach 6 Monaten bereits eine Nachimpfung nötig sein würde, zumindest bei jenen, die besonders gefährdet sind bei einer Infektion schwer zu erkranken. Neue Studien belegen, dass die einzelnen Impfstoffe unterschiedlich von dem nachlassenden Schutz betroffen sind.

Demnach weisen die mRNA-Impfstoffe eine länger anhaltende Wirkung auf als der Vektorimpfstoff von AstraZeneka, der bei uns schon nicht mehr eingesetzt wird. BioNTech/Pfizer wies nach vier bis sechs Monaten im Durchschnitt einen Impfschutz von noch 47 Prozent auf, nach sieben Monaten waren es aber nur noch 23 Prozent. Somit schützt die Impfung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vor einer Infektion, aber zumindest noch vor schweren Verläufen. Der Impfstoff von Moderna schütze laut der Studienlage nach sechs bis sieben Monaten noch bis zu 59 Prozent. Effektiver waren dagegen die Kreuzimpfungen von erst AstraZeneka und als Zweitimpfung BioNTech/Pfizer. Diese bewahrt die Geimpften auch nach sechs Monaten noch vor einer symptomatischen Infektion mit leichten Beschwerden. Der Einmalimpfstoff von Johnson & Johnson sank in der Wirkung dagegen schneller und lag nach sechs Monaten nur nach bei gut 13 Prozent. Trotzdem schützen alle drei heute bei uns eingesetzten Impfstoffe von BioNTech/Pfizer, Moderna und Johnson&Johnson gleichermaßen gut vor coronabedingten Todesfällen. Die Werte liegen zwischen 73 und 84 Prozent und nehmen erst bei Geimpften von über 65 Jahren etwas ab.

Forscher/innen einer schwedischen Studie gehen aktuell davon aus, dass die Impfungen bis zu neun Monate lang vor schweren Verläufen schützen. Dieser Schutz falle allerdings bei Männern, älteren Personen und jenen mit Begleiterkrankungen etwas schlechter aus. Aufgrund des durchgängig peu à peu nachlassenden Impfschutzes ist jetzt eine dritte Impfung zum Brechen der vierten Infektionswelle so wichtig. Die Boosterimpfung sorge nicht nur für neue Antikörper gegen das Virus, sondern stärke auch das Immungedächtnis unserer Zellen, das schon nach der zweiten Impfung reaktiviert wurde, mehr als nach einer überstandenen Infektion. Warum es derzeit zu vermehrten Impfdurchbrüchen kommt, liegt nicht unbedingt nur an einer nachlassenden Wirkung der Antikörper, sondern auch am Umgang mit den Hygieneregeln. Impfen ist nach wie vor wichtig, aber je nach dem individuellen Antikörperstatus allein nicht immer ausreichend.