Sinnvolle Mediennutzung in der Familie!

Die Osterfeiertage liegen hinter uns, glücklicherweise hat das Wetter einigermaßen mitgespielt und man konnte mit den Kids was unternehmen. Sonst wären die Diskussionen vorprogrammiert – ums Daddeln, Zocken, Gamen, Chatten etc. Ein gutes Stück der Freizeit wird in den Familien heute mit dem Handy, am Tablet bzw. dem Bildschirm verbracht. Im Idealfall kann man sich gemeinsam auf eine Runde mit der X-Box oder die neue Netflix-Serie einigen. Je nach Alter der Kids ist es auch möglich sich auf ein paar Handylose Stunden zu verständigen – wenn das Alternativ-Programm stimmt. Mit zunehmendem Alter wird auch das immer schwieriger.

Gemeinsam Nutzung begrenzen
Gerade an langen Wochenenden ist Ärger an der Tagesordnung, wenn Eltern versuchen mit ihren heranwachsenden Zöglingen gemeinsame Freizeit zu gestalten. Schließlich hat jeder auch das Bedürfnis nach Me-Time, die unter der Woche meist zu kurz kommt. Kinder zugunsten der Me-Time der Eltern vor dem Laptop, der Spielekonsole oder dem Fernseher zu parken kommt vor, sollte aber eher vermieden werden. Sinnvoller ist es für die Mediennnutzung Familienregeln aufzustellen, abhängig vom Alter der Kinder und den Wünschen der Familienmitglieder – damit es zu möglichst wenig Streit und schlechter Laune kommt. Grundsätzlich ist es für Eltern wichtig genau hinzuschauen, die individuelle Gefühlslage der Kids zu berücksichtigen und die Mediennutzung nicht pauschal zu verdammen. Dies trifft auch auf die Dauer zu. Für manchen Teenager ist es schon ein Fortschritt, wenn nicht mehrere Endgeräte gleichzeitig genutzt werden.

Altersbedingte 3-6-9-12-Regel
Eine Orientierungshilfe für eine altersgerechte Mediennutzung ist die 3-6-9-12-Regel. Unter 3 Jahren sollten Bildschirmmedien tabu sein, Spielkonsolen erst ab 6 Jahren, das internetfähige Smartphone eignet sich erst ab 9 und Social-Media- und unabhängige Internetnutzung erst ab 12 Jahren. Entwickelt wurden diese Vorgaben 2008 vom französischen Psychologen Serge Tisseron. Die BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) empfiehlt für diese vier Altersstufen außerdem eine maximale tägliche Nutzungszeit von 0,5 / 0,75 / 1 und 2 Stunden. Und als Faustformel kann man sich merken, dass sich die Kinder am Tag mehr Zeit bewegen sollten als vor Bildschirmen zu sitzen. Damit es nicht ständig Ärger wegen der Bildschirmzeiten gibt, findet man im Netz auch unterschiedlich aufgebaute kindgerechte Medienverträge, durch die man klare Regeln festlegen kann – für beide Seiten.

Eltern haben Vorbild-Funktion
Fürs anstehende Wochenende kann man sich z. B. vorab überlegen, was man zusammen erkunden, ansehen oder spielen will, wo man als Eltern den Kids über die Schulter schauen möchte und was jeder problemlos für sich nutzen kann. Und Eltern sollten sich auch selbst dran halten und an ihre Vorbildfunktion denken. Wenn Papa oder Mama vorm Fernseher noch das Handy nutzen, kann man es auch nicht von den Kids verlangen, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Versucht man die Mediennutzung aktiv ins Familienleben einzubinden, reduziert man das Streitrisiko und fördert gelichzeitig die Medienkompetenz. Kinder wie Erwachsene suchen in den verschiedenen Medien in erster Linie Unterhaltung, eine Verbesserung der aktuellen Gefühlslage oder auch Flucht vor Problemen. Das heißt, gerade bei Kindern erreicht man viel durch Alternativ-Angebote, die die Laune heben und das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Familie stärken.

Mehr Depressionen bei Jugendlichen!

Seit der Pandemie steigt die Zahl depressiver Jugendlicher stetig an. 2023 gab es bundesweit ca. 30 Prozent mehr Fälle als fünf Jahre zuvor. Rund 5 % aller Jugendlichen leiden unter behandlungsbedürftigen Depressionen. Besonders häufig trifft es junge Mädchen. Die Ursachen sind vielfältig: Druck in Schule und Ausbildung sowie die Anforderungen des Umfeldes, der sozialen Medien und nicht zuletzt durch sich selbst. Mit Beginn der Pubertät und der Hormonumstellung steigt das Risiko eine Depression zu entwickeln. Besonders in Kombination mit einer ererbten Veranlagung, Traumatisierung z. B. durch Misshandlungen, Trennung der Eltern bzw. Tod eines Elternteils oder sozialer Belastungen. Nicht zu übersehen ist der steigende Medienkonsum, mit negativen Auswirkungen auf die Psyche.

Weitere psychische Probleme
Auch wie offen die Familie mit negativen Gefühlen umgeht, spielt eine Rolle. Viele Betroffene haben neben Problemen mit Gleichaltrigen auch Schlafstörungen und Appetitlosigkeit. Sie sehen alles negativ, fühlen sich wertlos und ziehen sich immer mehr zurück. Nicht selten gibt es weitere psychische Probleme wie ADHS, Angst- oder Essstörungen. Aber auch aggressives Verhalten und Wutausbrüche sind vor allem bei den Jüngeren möglich. Depressive Episoden halten meist viele Monate an und unterscheiden sich so von einer kurzen niedergeschlagenen Phase.

Therapie plus Antidepressiva
Wenn Betroffene selbst ihre Probleme ansprechen, sollte man sie unbedingt ernst nehmen. Eine erfolgreiche Behandlung nutzt oft eine Kombination von Psychotherapie und Antidepressiva oder bei leichten Formen auch Johanniskrautextrakt. Vor allem wenn das Gespräch mit Therapeuten verweigert wird, sind Medikamente dringend nötig. Kinder- und Jugendärzte sind erste Ansprechpartner, wenn das Verhalten der Jugendlichen derart auffällig wird oder sie sogar Suizidgedanken äußern. Viele Krankenkassen bieten online „Mentale Erste-Hilfe-Seminare“ an, die sich vor allem für leichte bis mittelschwere Depressionen eignen, wenn ein Therapieplatz nicht gleich zu finden ist.

Skin-Purging oder wie man Erstverschlimmerung erkennt

Man kauft sich ein neues klärendes Hautpflegeprodukt und nach kurzer Zeit sprießen Pickel und Hautunreinheiten. Dabei hatte man genau das Gegenteil erhofft. Eine wirksame Hautpflege, insbesondere Peelings oder Seren, die in der Tiefe arbeiten und die Haut von Grund auf helfen sich zu erneuern, können im ersten Schritt zu einem Skin Purging führen, einer Erstverschlimmerung. Nicht zu verwechseln mit Unverträglichkeiten oder gar allergischen Reaktionen – auch wenn mitunter ähnliche Symptome auftreten können. In der Regel kommt es bei Unverträglichkeiten eher zu Rötungen, Brennen oder auch Juckreiz. Unerwünschte Unreinheiten bedeuten dagegen, dass die Haut und die Wirkstoffe arbeiten, Verstopfungen, Talg und abgestorbene Hautzellen nach oben befördern und dadurch vorrübergehend neue Pickel und vor allem Mitesser auftreten.

Purging vs. Unverträglichkeit
Bei einer Unverträglichkeit spürt man nach erneutem Auftragen eine Wiederholung der Reizung. Manchmal tritt diese auch erstmals nach einigen Tagen auf, aber garantiert bei erneuter Behandlung. Beim Purging verändert sich die Hautreaktion fortlaufend und ist zeitlich begrenzt. „Klärende“ Unreinheiten treten außerdem meist in den hierfür gewohnten Gesichtsregionen auf. Bleiben die Hautirritationen dagegen über Wochen bestehen, wäre der Gang zum/r Dermatologen/in und ein Allergietest ratsam. In jedem Fall sollte man das Produkt absetzen.

Tiefenwirksame Peelings und Seren
Skin Purging beobachtet man besonders häufig bei bestimmten Wirkstoffen wie AHA (Alpha-Hydroxysäuren), BHA (Beta-Hydroxysäuren, Retinol (eine synthetische Form von Vitamin A) und Vitamin C. Ein BHA-Peeling dringt bei unreiner Haut tief in verstopfte Poren ein und hilft den Talg abzutragen. AHA-Peelings wirken dagegen mehr an der Hautoberfläche und sind auch für trockene und reife Haut geeignet. Retinol-Seren beschleunigen vor allem die Zellerneuerung, unterstützen aber auch die Klärung der Haut. Bei empfindlicher Haut sollte man mit Retinol vorsichtig sein, sie könnte dadurch gereizt werden.

Doch ein hormoneller Akne-Schub?
Schwieriger ist die Abgrenzung zu einem möglichen Akne-Schub. Treten vermehrt Pusteln und Mitesser, aber weniger entzündete Knoten direkt nach der Erstanwendung eines neuen Produktes auf, handelt es sich eher um Skin-Purging. Akne-Schübe sind oftmals hormonell bedingt. Will man diese unerwünschte Überschneidung ausschließen, ist es sinnvoll ein neues Produkt auf den Menstruationszyklus abzustimmen und nicht gerade dann damit zu beginnen, wenn die Talgproduktion hormonell ohnehin angeheizt wird. Eine Akne-Behandlung durch chemische BHA-Peelings mit Salicylsäure oder auch Retinoide ist für Skin Purging prädestiniert. Diese Substanzen haben neben der reinigenden Wirkung auch einen schälenden Effekt. Bei Akne kann es allerdings zusätzlich zu Rötungen oder Brennen kommen, die aber bald zurückgehen sollten. Ein nachhaltig verbessertes Hautbild braucht meist diese anfängliche Durststrecke. Beruhigende pflegende Lotionen mit Panthenol oder Allantoin kann ein unangenehmes Spannungsgefühl reduzieren.

Rund vier Wochen einkalkulieren
Tritt Skin Purging auf, muss man sich oftmals auf eine Dauer von mehreren Wochen einstellen bis die Haut sich vollständig gereinigt und das Hautbild verbessert ist. Die Anregung der Zellerneuerung wirkt nicht nur Unreinheiten, sondern auch zunehmender Faltenbildung entgegen. Der Zyklus der Hauterneuerung ist individuell verschieden, braucht aber durchschnittlich ca. vier Wochen. Ist diese Zeit überstanden, sollte eine Verbesserung erkennbar sein. Nicht jeder hat übrigens diese Phase der Erstverschlimmerung zu überstehen. Warum es die/den eine/n trifft und andere nicht, ist bislang unklar.

Aktuelle Lage von Medizinischem Cannabis!

Am 1. April 2024 wurde mit der Teillegalisierung des Cannabis auch die medizinische Variante einfacher verfügbar. Die Rezeptpflicht, die seit 2017 bestand, blieb zwar erhalten, aber Medizinisches Cannabis fällt seither nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz. Somit gibt es keine Dokumentationspflichten sowie die Notwendigkeit speziell zugelassener Fachärzten/innen mehr. Ein normales E-Rezept genügt, um die verordnete Dosis von der für Cannabis zugelassenen Apotheke, zu der auch die Bären-Apotheke seit langem gehört, zu beziehen. Dies vereinfachte Handling haben sich Internetplattformen zu Nutze gemacht, über die Medizinal-Cannabis inzwischen per Rezept bestellbar ist. Seit der Teillegalisierung sind bereits Rückenschmerzen oder Schlafstörungen als Indikation ausreichend um an ein Cannabis-Rezept zu kommen. Typische Beschwerden für eine Cannabis-Schmerztherapie sind und waren Multiple Sklerose, Nervenschmerzen, Chemotherapien, chronische Schmerzen, Epilepsie sowie Arthritis.

Vereinfachte Verschreibung
Insgesamt wurde die Versorgung der Pateinten/innen, die schon vorher Medizinisches Cannabis bezogen, verbessert und der Kreis derer, die nun berechtigt sind und sich kein Cannabis mehr auf dem Schwarzmarkt besorgen müssen, wurde somit vergrößert. Solange ein persönliches Gespräch mit dem rezeptausstellenden Arzt nicht zwingend nötig und eine einfache Online-Verschreibung möglich ist, kann ein eventueller Missbrauch aber nur schwer nachgewiesen werden. Grundsätzlich ist Medizinal-Cannabis nach wie vor nicht für Konsumzwecke bestimmt. Ob es mit der neuen schwarz-roten Bundesregierung gesetzliche Änderungen und neue Regulierungen geben wird, die möglichen Missbrauch künftig eindämmen, bleibt abzuwarten.

Grauzone statt Schwarzmarkt
Der Schwarzmarkt wurde zwar erfolgreich zurückgedrängt, aber eine scheinbar legale Grauzone konnte sich gleichzeitig im Internet etablieren. Dies kann man auch an den Import-Mengen erkennen, die sich seit April 2024 vervierfacht haben. Auf Social-Media-Kanälen findet man inzwischen sogar Werbung für Cannabis-Rezepte. Einzelne Apotheker-Kammern gehen bereits dagegen vor, ebenso wie gegen die vereinfachte Online-Bestellpraxis. Derzeit wird auch eifrig an neuen Cannabisprodukten geforscht, wie einem Schmerzmittel oder auch Lutschpastillen, um das noch immer fragwürdige Image und entsprechende Schattendasein der wirksamen Medizinalpflanze zu beenden.

 

Risiken von Opioiden wie Tramadol

Nicht nur bei langjährigen Schmerzpatienten/innen, auch nach OPs oder Unfällen ist Tramadol ein häufig verabreichtes Mittel. Es gehört wie Tilidin als synthetisches Opioid zu den meist verschriebenen Schmerzmitteln. Anders als viele andere Opioide unterliegt es nicht dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) und kann ohne Auflagen an Schmerzpatienten/innen abgegeben werden. 2011 wurde der Antrag, Tramadol einer Betäubungsmittelpflicht zu unterstellen vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) abgelehnt, obwohl Hinweise auf ein erhöhtes Sucht- und Missbrauchsrisiko sich häuften und Länder wie die USA, Australien, GB und Frankreich längst eine solche Korrektur vorgenommen hatten. Aufgrund dieser Situation ist der Anteil des missbräuchlichen Konsums in den letzten Jahren hierzulande massiv gestiegen. Neben einer Zunahme an Abhängigen gibt es auch Einzelfälle mit Todesfolge. Beides geht oft auf fehlende Infos zu möglichen Risiken zurück.

Rasante Abhängigkeit
In den USA kämpft man seit vielen Jahren gegen eine regelrechte Opioid-Epidemie unter Drogenabhängigen. Dabei liegt die Gefahr auch für Schmerzpatienten/innen in dem Risiko sich unbeabsichtigt abhängig zu machen. Tramadol verringert sehr schnell die Schmerzwahrnehmung und baut gleichzeitig durch die Ausschüttung von Glückshormonen Betroffene psychisch wieder auf. Gerade bei Menschen, die längere Zeit von starken Schmerzen geplagt sind, ist dies ein wichtiger Nebeneffekt. Anders als bei stärkeren Opioiden werden die Nebenwirkungen selbst bei einer längerfristigen Therapie mit Tramadol offiziell als gering eingestuft. Aktuelle Beobachtungen einer britischen Studie sowie des Projektes „World of Pain“, einem Verbund internationaler Investigativjournalisten, weisen aber auf eine notwendige Sensibilisierung bei Patienten und Angehörigen hin.

Gefährliche Wechselwirkungen
Schmerztherapeuten raten bei der Gabe von Tramadol die Therapie von vorn herein zeitlich zu begrenzen und so schnell wie möglich auf schwächere Mittel umzusteigen. Vielen Betroffenen ist das Abhängigkeits-Risiko gar nicht bewusst, auch nicht die mögliche tödliche Gefahr von Überdosierungen oder Wechselwirkungen mit z. B. Beruhigungsmitteln oder Antidepressiva. Patienten/innen sollten deshalb die behandelnden Ärzte/innen über Medikamente informieren, die zusätzlich eingenommen werden. Im schlimmsten Fall kann es sonst zu Atemnot oder abfallendem Blutdruck bis zum Koma kommen.

Stationärer Tramadol-Entzug
Im Beipackzettel wird bzgl. der Dauer einer Behandlung auf den/die behandelnde/n Arzt/Ärztin verwiesen. Eine risikolose Anwendungsdauer will man hier offenbar nicht vorgeben. Inzwischen wurden vom Pharmahersteller weitere Warnhinweise u. A. hinsichtlich der Wechselwirkungen mit Antidepressiva und Beruhigungsmitteln als auch zum Abhängigkeitspotenzial gefordert. Wie gefährlich eine längere Therapie mit Tramadol sein kann, sieht man auch an dem langwierigen stationären Entzug im Falle einer Tramadol-Abhängigkeit. Trotz der bestehenden Risiken wird vom BfArM die Einstufung als Betäubungsmittel weiterhin abgelehnt. Patientenschutz steht hier im Widerspruch zur Versorgungsproblematik. Wirksame, sichere und bezahlbare Arzneimittel müssen laut BfArM erhalten bleiben, trotz des Abhängigkeitsrisikos. Als BtM wäre Tramadol nur noch einer kleineren Patientengruppe zugängig.

Fragwürdiger Gesundheitstrend Cortisol-Detox!

Mal wieder gilt es einen Trend, der derzeit im Internet und vor allem bei zahlreichen Influencern kursiert, genauer zu hinterfragen. Eines der aktuell wohl meist gegoogelten Stichworte heißt Cortisol-Detox bzw. Cortisol-Entgiftung. Wer sich ein wenig mit unseren Hormonen auskennt, wird hier bereits stutzig, denn schließlich wird Cortisol vom Körper selbst produziert und entsprechend benötigt. Neben dem Adrenalin und Noradrenalin entsteht es vor allem in stressigen Situationen, wenn der Körper sich quasi auf einen möglichen Angriff oder die Flucht vorbereitet – wie schon unsere steinzeitlichen Vorfahren beim täglichen Kampf ums Überleben.

Dauerstress fördert Cortisol
Wie so oft macht auch hier die Menge das Gift. Wer sich ständig überfordert oder einer lauten und hektischen Umgebung ausgesetzt ist, eventuell auch dann arbeiten muss, wenn der Biorhythmus Schlaf fordert, ist oft mit einer zu hohen Menge an Stresshormonen belastet. Wird dies zum Dauerzustand, gestaltet sich der nötige Abbau oftmals schwierig. Typische Nebenwirkungen von Dauerstress sind Schlafstörungen, Stoffwechsel- und Verdauungsprobleme sowie angespannte Nerven.

Wichtige Rolle beim Stoffwechsel
Ein permanent erhöhter Stresslevel mit dem entsprechenden Hormonpegel kann also zu diversen Beschwerden führen, die man auch zum Stichwort Cortisol-Detox findet, nämlich Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Gewichtszunahme. Dagegen mit Entspannungstraining, regelmäßiger Bewegung und einer besseren Schlafhygiene vorzugehen ist sinnvoll und ratsam. Deshalb aber einen Mangel an Cortisol zu riskieren wäre nicht erstrebenswert und sogar lebensgefährlich. Das Hormon hat eine Vielzahl von Aufgaben, vor allem beim Stoffwechsel. Es liefert uns Energie und hilft eigentlich bei der Stressbewältigung. Ohne Cortisol geht es nicht, deshalb suggeriert der neue Trend ein Ziel, das nicht erstrebenswert wäre. Ein dauerhafter Cortisolmangel würde eine Hormonersatztherapie nötig machen. Wird dagegen ständig zu viel Cortisol produziert liegt ein Cushing-Syndrom vor, das ebenfalls dauerhaft behandelt werden muss.

Cortisol-Pegel kann schwanken
Wann es für den Einzelnen zu viel Cortisol ist, ist individuell sehr verschieden. Allein die natürlichen Schwankungen im Tagesverlauf sind bei einer Messung zu beachten und die Hormonwerte entsprechend von einem/r Endokrinologen/in medizinisch zu beurteilen. Das sogenannte Mondgesicht-Phänomen, das im Kontext einer Kortisol-Entgiftung öfter im Internet auftaucht, trifft man vor allem beim Cushing-Syndrom an, das einen ständigen Überschuss von Kortisol im Körper hervorruft. Es wird durch eine Fehlfunktion der Nebenniere oder der Hypophyse verursacht. Beide sind für die Steuerung des Kortisol-Pegels zuständig. Betroffene leiden dann unter einer Fettsucht, die zu einem Mondgesicht führen kann. Alle notwendigen Messungen, Beurteilungen und Betreuungen rund um den individuellen Cortisolpegel gehören deshalb in die Hand von Fachleuten.