Braucht man immer eine spezielle Nachtcreme?

Ob oder welche Nachtpflege nötig ist, hängt vom Hauttyp und dem individuellen Zustand der Haut ab. Tatsache ist, dass unsere Haut sich gerade während des Schlafens regeneriert und erneuert, weshalb ausreichend Schlaf für eine gesunde frische Haut so wichtig ist. Jeder kennt die Folgen, wenn man mal schlecht oder zu wenig geschlafen hat. Die Haut fühlt sich ebenso müde wie der ganze Körper, wirkt fahl und spannungslos. Der Schlaf an sich ist also schon die wichtigste Hautpflege. Andererseits können gerade während des Schlafens die Wirkstoffe einer Nachtcreme besser in tiefere Hautschichten eindringen, wie beispielsweise Vitamine und Pflanzenöle. Alles was zur Reparatur der Hautbarriere beiträgt hat nachts also eine größere Wirkung.

Eine wichtige Voraussetzung damit die Nachtpflege wirken kann ist allerdings die Reinigung der Gesichtshaut vor dem Schlafengehen. Wer ohne das abendliche Reinigungsritual ins Bett fällt, riskiert Rötungen und Pickel. Kommt dies sogar regelmäßig vor drohen mehr und mehr Falten. Gerade Augen-Make-up, das nicht entfernt wird, führt zu Krähenfüßen und belastet die ohnehin empfindliche dünne Haut um die Augen zusätzlich. Verwischte Mascara kann außerdem ins Auge gelangen und Entzündungen hervorrufen.

Die junge normale Haut braucht bis 25 Jahre auch nachts überwiegend Feuchtigkeit. Eine zu reichhaltige Nachtcreme könnte unter Umständen zu einer überpflegten Haut mit Pickeln und Pusteln führen. Wenn man ab 30 Wert legt auf einen Anti-Aging-Effekt, erreicht man mit abends aufgetragenen Seren, Kuren oder eben einer regelmäßigen Nachtcreme mehr. Gerade Fruchtsäuren und Vitamin A (Retinol) wirken über Nacht besser gegen Faltenbildung, Pigmentflecken oder auch Aknenarben sowie allgemein gegen Zellschäden.

Man sollte also gerade bei der Nachtcreme auf den individuellen Hauttyp achten, damit es bei fettiger oder Mischhaut nicht zu Problemen kommt. Im Gegensatz zur Tagescreme zieht die Nachtcreme nicht schnell ein, sondern hinterlässt meist einen leicht öligen Film auf der Haut. Das ist gewollt, damit die Nährstoffe wie Hyaloronsäure und Q10 sowie Lipide (natürliche Fette) langsam über mehrere Stunden aufgenommen werden können. Man hat herausgefunden, dass die Zellerneuerung der Haut ab Mitternacht am besten funktioniert. Da die Haut in der Nacht viel aktiver ist, scheidet sie auch verstärkt Talg aus, der am Morgen mit einer milden Waschlotion entfernt werden sollte, damit die Haut die Wirkstoffe der Tagescreme aufnehmen kann. Wer also ständig die Nacht zum Tag macht, tut der Haut und seinem Aussehen keinen Gefallen. Aber leider wird der gesunde Schlaf als natürliches Schönheitsmittel oftmals unterschätzt.