Schadet zu viel Kurkuma der Leber?
Kurkuma gilt als Superfood mit vielen Vorteilen für Gelenke, Stoffwechsel und Immunsystem. Als Therapieergänzung soll es vor allem Arthrose und Entzündungen lindern. Ausdauersportler nehmen es häufig für eine schnellere Regeneration nach Wettkämpfen. Unzählige Studien sollen seine Wirkung belegen und doch tauchen immer öfter Berichte über Risiken auf. Problematisch ist wie so oft eine zu hohe Dosierung des Wirkstoffes Curcumin in Nahrungsergänzungsmitteln. Bei langfristiger Einnahme von mehr als 3 mg pro Kilogramm Körpergewicht täglich können diverse Nebenwirkungen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit auftreten, also genau dort Probleme machen, wo es von alters her angewendet wird. Färben sich Haut, Augen oder Urin gelb bzw. dunkel und kommt unspezifischer Juckreiz dazu, sind das Anzeichen für eine Gelbsucht bzw. einen Leberschaden.
Im Curry oder Tee kein Problem
Als Gewürz wie im Curry ist Kurkuma dagegen ungefährlich. Auch in ayurvedischen Tees oder in der „Golden Milk“ kommt es oft zum Einsatz. In Indien schätzt man seit Jahrhunderten seine verdauungsfördernde Wirkung. Seine Färbung ähnelt dem Gallensaft, dessen Produktion die Kurkumawurzel anregt. Bei Gallensteinen oder Leberschäden rät man aber von Kurkuma als Therapie ab, ebenso während Schwangerschaft und Stillzeit. Neuere Studien weisen auf ernsthafte Folgen für die Leber hin. Erfasst wurden hier Krankenhausaufenthalte durch Leberversagen, vor allem bei Patienten die Curcumin kombiniert mit wirkverstärkendem Piperin (schwarzem Pfeffer) eingenommen hatten.
Mögliche Wechselwirkungen
Da es nicht wasserlöslich ist, wird Curcumin zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit oft durch eine Fett-Emulsion wie z. B. Kapseln eingenommen. Dadurch gelangt es schneller ins Blut und verteilt sich leichter im Körper. Vorsicht ist vor allem bei billigen No-Name-Produkten unbekannter Herkunft geboten. Auch riskante Wechselwirkungen mit Gerinnungshemmern, Chemotherapeutika und Leber-Medikamenten können auftreten. Eine Behandlung mit Curcumin-Präparaten sollte man deshalb ärztlich abklären oder uns fragen.