Was tun gegen Nasenspray-Abhängigkeit?

Viele Schnupfennase wurden im Winter mit abschwellenden Nasensprays behandelt. Bei ihnen ist aber zu beachten, dass sie nur sieben Tage genommen werden dürfen. So mancher nimmt diesen wichtigen Hinweis aber nicht ernst, rutscht unbeabsichtigt in eine Abhängigkeit und muss immer öfter zum Spray greifen. Denn lässt die Wirkung nach, tritt ein erneutes Anschwellen der Nasenschleimhaut ein. Wegen des Rebound-Effekts, braucht man immer öfter und immer mehr Nasenspray. Es handelt sich dann um eine Rhinitis medicamentosa. Neben dem Gefühl schlecht Luft zu bekommen, ist die Schleimhaut zunehmend angegriffen oder sogar chronisch entzündet. Ihre Aufgabe, die Atemluft zu erwärmen und zu reinigen, kann sie dann nur noch eingeschränkt erfüllen.

Sanfter Entzug
Beendet man den Teufelskreis nicht, kann die Nasenschleimhaut dauerhaft gestört sein und auch der Geruchssinn leidet. Neben dem kalten Entzug durch spontanes Absetzen, gibt es sanftere Alternativen, z. B. die Dosis durch Verdünnen zu reduzieren. Ist das Fläschchen halb leer, wird es mit sterilem Wasser oder Salzwasser aufgefüllt. Dies wiederholt man, sobald es erneut zur Hälfte geleert ist. Bewährt hat sich auch die Ein-Loch-Methode, bei der das Spray nur für ein Nasenloch genutzt wird währen das andere sich regeneriert.

Durchhaltevermögen nötig
In jedem Fall muss man einige Wochen überstehen, bis sich die Nasenschleimhaut vollständig erholt hat. Inhalate und Nasenduschen können dies besonders abends unterstützen. Meerwassernasensprays dienen vor allem der Prävention, denn eine gut befeuchtete Schleimhaut kann Angriffe von Bakterien und Viren besser abwehren. Vorsicht ist bei der erneuten Verwendung abschwellender Nasensprays geboten, denn schon nach wenigen Tagen kann es zu einem Rückfall kommen. Dies gilt auch für gering dosierte Kinder-Nasensprays. Ausgeheilt ist eine Rhinitis medicamentosa erst nach etwa einem Jahr. 

Was tun bei Koffeinunverträglichkeit?

Kaffee gehört mit jährlich 167 Litern pro Kopf zu den Lieblingsgetränken der Deutschen. Aber nicht jeder verträgt ihn. Die Liste möglicher Nebenwirkungen reicht von Sodbrennen, erhöhtem Puls und leichtem Magendruck bis zu möglichen Vergiftungserscheinungen wie Muskelkrämpfen und Herzrasen. Je nach Alter und Gewöhnung kann Koffein sich unterschiedlich auswirken. Seiner pharmakologischen Wirkung sollte man sich also bewusst sein und je nach Symptomen den Konsum einschränken. Auch Schwarz- und Grüntee sowie dunkle Schokolade enthalten übrigens Koffein, wenn auch in geringerer Konzentration und sogar in Migräne- und Kopfschmerzmitteln ist es zu finden. Und das obwohl Studien belegen, dass Kaffee bei einer individuellen Intoleranz sogar das Migränerisiko erhöht. Aber Symptome und Wirkung sind sehr verschieden.

Psychoaktive Wirkung
Während manche selbst nach dem abendlichen Espresso problemlos einschlafen können, winken andere bereits nachmittags ab, um die Nachtruhe nicht zu gefährden. Ob Koffeinempfindlichkeit oder gar -intoleranz: die körperlichen Reaktionen können sich im Laufe des Lebens verändern und sind nicht selten genetisch oder durch einen im Alter verlangsamten Stoffwechsel bedingt. Koffein gilt als die weltweit am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz mit direkter Wirkung auf Nervenzellen, Hormonspiegel und Stoffwechsel. Je nach Befindlichkeit kann der Körper auf den ausgelösten Adrenalinanstieg mit erhöhtem Blutdruck, Herzklopfen, Zittern, Unruhe und Schweißausbrüchen reagieren.

Schwierige Entwöhnung
Besondere Vorsicht ist deshalb bei Histaminintoleranz sowie bei Schilddrüsenproblemen wie einer Überfunktion oder auch Hashimoto geboten. Bei einer eher seltenen allergischen Reaktion kommt es dagegen zu Hautausschlag, Schleimhautschwellungen, Bauchkrämpfen und Schwindel mit Atemnot. Eine Koffeinentwöhnung kann ebenfalls Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und depressive Verstimmung verursachen. Und bei entkoffeiniertem Kaffee sollte man beachten, dass auch dieser noch einen geringen Anteil Koffein enthält. 

So nah sind sich Darm und Psyche!

„Ärger schlägt mir auf den Magen“ oder „ich folge immer meinem Bauchgefühl“ sind häufige Redewendungen. Die enge Verbindung beider Bereiche über die Darm-Hirn-Achse ist inzwischen bekannt. Wie weit die Wohngemeinschaft unserer Darmbakterien aber Einfluss auf unser Verhalten und unsere Persönlichkeit nimmt, ist eher neu. Wer unter einer gestörten Darmflora leidet, wird sofort bestätigen, dass diese das tägliche Leben und die Psyche belastet. Sogar Psychosen und Depressionen werden inzwischen mit unserem Darmmikrobiom in Verbindung gebracht. Bei Patienten, die sich einer Stuhltransplantation unterzogen haben, werden mit den Darmbakterien mitunter Persönlichkeitsmerkmale oder psychische Probleme des Spenders übertragen. Nicht zuletzt für unseren Energiehaushalt und die psychische Ausgeglichenheit ist ein vielfältiges Mikrobiom verantwortlich.

Entspannt durch den Alltag
Ähnliches gilt natürlich für eine ausgewogene Ernährung, die uns resilient und widerstandsfähig macht. Auch Psychologen und Therapeuten sind inzwischen dabei, unsere Darmgesundheit in eine erfolgreiche Therapie einzubinden. Aber auch gesunde Menschen profitieren von einem intakten Mikrobiom. Neben einem stabilen Immunsystem und niedrigen Entzündungswerten haben Darmbakterien Einfluss auf den Umgang im täglichen Leben. Einige Persönlichkeitsmerkmale lassen sich sogar bestimmten Mikrobakterien zuordnen, z. B. ob jemand sozial verträglich, kontaktfreudig, stressanfällig oder emotional stabil ist oder wie gewissenhaft man arbeitet.

Bakterien steuern Hormone
Verantwortlich hierfür sind Bakterien, die die Bildung wichtiger Hormone steuern wie z. B. Oxytocin, das das Sozialverhalten fördern oder bei zu geringer Produktion Angstzustände und Depressionen auslösen kann. Auch der Zusammenhang unserer Darmbakterien mit Alzheimer, ALS und Autismus wird derzeit untersucht. Unklar ist allerdings noch, ob bestimmte Eigenschaften das Darmbiom beeinflussen oder ob es andersherum funktioniert, wie z. B. Perfektionismus oder Stressanfälligkeit. Die Forschung steht hier noch am Anfang

Wie der Vagusnerv beim Entspannen hilft!

Unser längster Nerv, der vom Parasympathikus im Stammhirn ausgehend bis zu den inneren Organen reicht, ist für viele Körperfunktionen zuständig. Er beeinflusst das vegetative Nervensystem und regelt Herz, Lunge, Verdauung und Entgiftung. Als Datenautobahn zwischen Hirn und Organen ist der Vagusnerv vor allem für die Entspannung zuständig. Ist er aktiv, steigt das innere Gleichgewicht und die Stressbewältigung wird gefördert. Aktuell erforscht man deshalb seinen Einfluss auf Psyche und Resilienz. Wie lässt er sich so beeinflussen, dass wir in stressigen Zeiten ausreichend Stabilität und Entspannung erfahren? Über die Augenmuskulatur, also die Mimik oder durch leichten Druck mit den Handballen sowie über den Kehlkopf wie beim Singen oder Summen, kann man ihn stimulieren. Mit entsprechendem Training ließen sich chronischer Stress und daraus entstehender Bluthochdruck, Herzrasen oder Magengeschwüren reduzieren. Die Entspannung durch einen aktivierten Vagusnerv hilft also um psychisch in Balance zu bleiben. Yogis oder Menschen, die regelmäßig meditieren, sind hierbei im Vorteil. Auch Atemübungen haben einen ähnlichen Effekt und drosseln Puls, Herzrhythmus und Blutdruck.

Weniger Stress + gesunder Schlaf
Neue Studien zeigen, dass man durch externe Reize an bestimmten Vagusstellen sowohl Schlafprobleme und Stimmungsschwankungen als auch Epilepsie beeinflussen könne. Auch das Absenken des Stresshormons Cortisol wurde bereits bei einer entsprechenden Vagusstimulierung nachgewiesen. Sogar tiefes Ein- und langes Ausatmen aktiviert den Vagusnerv, ebenso wie der Kältereiz von Wechselduschen sowie eine Massage der Halsmuskulatur. Aktuell wird untersucht, wie sich durch eine Reiztherapie Depressionen, Migräne und Adipositas beeinflussen oder die Menge an Psychopharmaka reduzieren ließen. Im Internet findet man auch spezielle Geräte und Tapes, meist aber ohne Prüfung durch seriöse Institute. Eine ungefährliche und kostenlose Stimulation erreicht man dagegen durch Atemübungen, Yoga, Mediation und autogenes Training.

 

Safran – mehr als ein teures Gewürz!

Man nennt ihn auch das rote Gold der Gesundheit. Das teuerste Gewürz der Welt veredelt Reisgerichte, Saucen, Desserts sowie Gebäck mit seinem warmen erdigen Aroma und seiner intensiven Farbe. Die orange-roten Stempelfäden des Safran-Krokus werden noch immer von Hand und nur wenige Tage im Jahr gelesen. Für ein Kilo Safran braucht man ca. 200.000 Blüten. Schon in der Antike wurde es als Färbe- und Heilmittel bei Verdauungsproblemen und Krämpfen wie bei Menstruationsbeschwerden sowie gegen Gicht, Asthma und nicht zuletzt als Aphrodisiakum eingesetzt. Es ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen wie Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen sowie Carotin und ätherischen Ölen. Wichtig für seine medizinische Wirkung sind aber Crocin, Crocetin, Safranal und Picrocrocin. Studien zeigen, dass diese Verbindungen entzündungshemmende, antioxidative, sogar antidepressive und angstlösende Effekte haben. Medizinischer Safran wirkt ähnlich wie Antidepressiva, aber ohne deren Nebenwirkungen. Als starkes Antioxidans hilft es den Augen bei grünem Star oder Durchblutungsstörungen. Und nicht nur in der Antike wirkte es als Potenzmittel sowie gegen PMS.

Vorsicht vor billigen Fälschungen!

Seit einigen Jahren wird seine krebsfeindliche Wirkung sowie sein Einsatz bei der Behandlung von Alzheimer untersucht. Die kognitiven Fähigkeiten lassen sich durch Safran verbessern und die typischen Symptome lindern. Auch bei Alltagsbeschwerden kann man ihn einsetzen: Safranmilch wirkt schleimlösend und beruhigend bei Keuchhusten und Asthma. Wie so oft macht auch beim Safran die Dosis das Gift: schon 10 g Safran können tödlich sein. Kinder, Schwangere und Stillende sollten Safran meiden. Allerdings verwendet man für eine spanische Paella für ca. 4 Personen lediglich 0,2 g Safranfäden. In der Küche werden die Fäden in warmem Wasser aufgeweicht und am Ende dem Gericht beigegeben. Fälschungen erkennt man daran, dass sich das Wasser sehr schnell rot-braun färbt. Echter Safran braucht dafür mindestens 10 Min.

Corona-Herbst – testen, Maske tragen, impfen?

Mehrere neue Covid-19-Mutationen stehen derzeit weltweit unter Beobachtung. Vor allem Eris und Pirola breiten sich aus, letztere macht den Virologen aufgrund der hohen Zahl an Spike-Mutationen größere Sorge. Das Virus könnte damit eine vorhandene Immunität leichter umgehen. Welche Variante sich im Herbst durchsetzt, ist unklar. Bei beiden geht man aber aktuell nicht von einer höheren Ansteckungsgefahr oder Schwere der Erkrankung auszugehen. Zusammen mit Erkältungs-, Grippe- und RS-Viren erwarten die Virologen in diesem Herbst/Winter allerdings wieder hohe Infektionszahlen. Insbesondere bei der Coronalage muss man aufgrund der geringen Anzahl an Tests von einer erheblichen Dunkelziffer ausgehen. Arztpraxen können beim Verdacht auf Covid-19 einen PCR-Test machen. Kostenlose Schnelltests gibt es nicht mehr.

Maskenpflicht in KKH und Pflegeheimen
Regional hatten die Infektionszahlen schon Ende der Sommerferien derart Fahrt aufgenommen, dass das freiwillige Tragen von Masken angemahnt wurde. Krankenhäuser und Pflegeheime können abhängig von der allgemeinen Infektionslage über ihr Hausrecht eine Maskenpflicht vorsehen. Gleiches gilt für Arztpraxen und Apotheken. Einen Mund-Nasenschutz zur Hand zu haben, kann also wieder sinnvoll sein, vor allem für immungeschwächte Personen sowie jene, die selbst zur gefährdeten Risikogruppe gehören oder im engen Kontakt stehen.

Vorausschauend andere schützen
Auch beim Aufenthalt in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen kann das Maske-Tragen ratsam sein. Also bei Erkältungssymptomen besser zur Maske greifen oder gleich für einige Tage zu Hause bleiben. Jeder sollte daran interessiert sein, keine erneute Infektionswelle zu riskieren und sich entsprechen verhalten. Die neuen Corona-Impfstoffe stehen für die vom RKI definierten Risikogruppen jetzt zur Verfügung. Wir impfen sowohl gegen Covid-19 als auch gegen die saisonale Grippe nach Voranmeldung in unserem Impfzentrum in Herrenberg. Termine können online über unsere Webseite pillenbringer.de gebucht werden. Beide Impfungen sind auch parallel an beiden Oberarmen möglich.

Was bringt das Fermentieren der Gesundheit?

Der Herbstanfang galt schon immer als ideale Zeit um Gemüse und Obst für den Winter haltbar zu machen. Seit alters her nutzt man das Fermentieren, bei dem durch Luftausschluss, ausreichend Wasser und mitunter Salz oder Milchsäurebakterien z. B. Kohl, Karotten, Bohnen, Kürbis oder Käse fermentiert werden. Sogar Schokolade, Schwarztee, Bier und Salami gehören zu den fermentierten Lebensmitteln. Auch in der Backstube greift man beim Sauerteigbrot auf das Fermentieren zurück. Durch Gärung werden natürliche Stoffwechselprozesse ausgelöst, es entstehen Pilz- und Bakterienkulturen, die die Haltbarkeit verlängern und außerdem das Lebensmittel weicher, leichter verdaulich und vitaminreicher machen.

Gesund und umami
Das klassische Beispiel ist Sauerkraut: Kohl wird haltbar gemacht zu einer vitaminreichen Delikatesse, ähnlich wie das scharfe asiatische Kimchi. Sogar die Sterneküche hat das Fermentieren für sich entdeckt. Ein dänisches Restaurant, das mehrfach zum weltbesten Restaurant gekürt wurde, bringt auf fast jeden Teller mindestens eine sauer-vergorene Zutat. Es ist der Umami-Geschmack, der besonders geschätzt ist. Daneben stärkt es auch die Verwertung regionaler Produkte, ist nachhaltig, regt zum Selbermachen an und liegt damit voll im Trend.

Fördert die Darmresilienz
Wie genau fermentierte Superfoods die Gesundheit unterstützen, ist derzeit noch unklar. Vergorenes hilft grundsätzlich der Verdauung, dem Stoffwechsel und durch die Bakterienvielfalt und der Menge an Vitamin B und C dem Immunsystem. Die Darmresilienz wird gefördert und auch bei Allergien und Unverträglichkeiten wie z. B. bei Laktoseintoleranz oder dem Reizdarm kann es helfen. Bei einer Histaminintoleranz besser vorsichtig sein, da fermentierte Lebensmittel viel Histamin entwickeln. In Studien wird untersucht, wie effektiv sie gegen Adipositas und Typ-2 Diabetes wirken und ob sie über unsere Darm-Hirn-Achse Stress positiv beeinflussen können. Es lohnt sich also regelmäßig fermentierte Lebensmittel vor allem Gemüse auf den Speiseplan zu setzen.

Mit Spermidin gegen Demenz?

Angesichts der steigenden Zahl an Demenzerkrankungen wird jedes Mittel, das eine Waffe hiergegen sein könnte, in den Medien entsprechend hoch gelobt. Das körpereigene Polyamin Spermidin, gilt seit wenigen Jahren als wahres Wundermittel gegen Demenz. Ähnlich wie eine Fastenkur, soll es die Alterungsprozesse in den Zellen positiv beeinflussen, indem es die Autophagie, also die Selbstreinigungsprozesse aktiviert. Die ersten Studien basierten aber ausschließlich auf tierischen Probanden. Und bis heute gibt es keine eindeutigen Belege für die Wirkung von Spermidin als Nahrungsergänzungsmittel. Neue Studien zeigen vielmehr, dass auch bei täglicher Einnahme, hiervon nichts im Speichel oder Blut nachweisbar ist. Eigentlich weiß man nur wenig über die Funktion von Spermidin als Teil des Zellstoffwechsels. Um präventiv gegen mögliche Plaquebildung im Gehirn zu wirken, müsste es vermutlich über Jahrzehnte eingenommen werden. Die Risiken einer langfristigen Einnahme sind allerdings unbekannt. Diese zu erforschen ist für die Hersteller von Spermidin als Nahrungsergänzungsmittel aber keine Verpflichtung, anders als bei Medikamenten.

Powerfood Weizenkeime
Spermidinhaltige Lebensmittel sind insbesondere Weizenkeime, Kürbiskerne, Erbsen, Nüsse, Vollkornprodukte, Äpfel und reifer Käse wie Parmesan oder Cheddar. Viele Aminosäuren, Vitamine und Enzyme arbeiten erst im natürlichen Zusammenspiel optimal. Vollwertige Weizenkeime bekommt man auch bei uns. Einzelne Forschungsergebnisse geben Medizinern*innen bei Spermidin trotz allem Anlass zur Hoffnung. Letztlich gilt es jegliche Selbstreinigung der Zellen und damit ein gesundes Altern zu unterstützen. Da die körpereigene Spermidinproduktion im Alter abnimmt, sollte der tägliche Speiseplan entsprechend ergänzt werden. Keime, Nüsse und Hülsenfrüchte gelten als heimische Superfoods, die den Stoffwechsel, das Mikrobiom und die Hormone positiv beeinflussen. Täglich ein bis zwei Esslöffel Weizenkeime dem Müsli beigefügt genügen schon, um den Spermidinanteil anzuheben.

Genug Vitamin D trotz Sonnenschutz?

Gerade bei empfindlicher Haut stellt sich die Frage, ob diese im Sommer mit Sonnenschutz ausreichend Vitamin D bilden kann? Aufgrund der aktuellen Warnungen vor steigenden Fällen von Hautkrebs, ist ein Abwägen der Risiken notwendig. Die Hautkrebsforschung zeigt, dass auch schon eine leichte Rötung der Haut die DNA verändert und damit das Krebsrisiko ansteigen lässt. Immer mehr Menschen verwenden deshalb regelmäßig Sonnenschutzprodukte mit einem hohen LSF von 30 oder 50. Die Haut kann dann aber nur noch wenig Vitamin D entwickeln. Schon ab LSF 20 werden 95 Prozent der notwendigen UVB-Strahlen geblockt. Fachleute geben unterschiedliche Empfehlungen zur effektiven Sonnenbestrahlung zum Bilden des wichtigen Sonnenvitamins.

Sonnenbrand vs. Vitamin D?
Oft liest man, dass bei leicht gebräunter Haut oder einem dunklen Hauttyp 20 bis 30 Minuten ungeschützter Aufenthalt in der Sonne morgens oder nachmittags genügen. Bei empfindlicher heller Haut sind aber 30 Minuten für einen Sonnenbrand mitunter schon ausreichend. Manche Studien sollen auch belegen, dass die Haut trotz Sonnencreme Vitamin D bilde. Dabei bleibt aber unklar, wie viel Sonnenschutzmittel wirklich verwendet wurde. Man weiß inzwischen, dass eine erwachsene Person hierfür mindestens 6 Teelöffel Sonnenmilch benötigt, die aber in den meisten Fällen nicht erreicht werden.

Wie viel Sonne nötig ist
Um mit diesen Empfehlungen richtig umzugehen, sollte man wissen, wie lange man sich ungeschützt der Sonne aussetzten darf, um sich zwei bis drei Mal pro Woche zwischen 10.30 und 11 Uhr oder zwischen 14 und 14.30 Uhr mit freien Unterarmen, Gesicht und Händen draußen aufhalten zu können. Zumindest von März bis Oktober ist in Mitteleuropa die UVB-Strahlung ausreichend.  Ab 60 nimmt allerdings die Fähigkeit Vitamin D bilden zu können ab. Empfohlen wird ein Vitamin-D-Spiegel von min. 50 nmol/l. Wichtig ist es seinen Status bestimmen zu lassen und sich zu überlegen, ob die Empfehlungen realisierbar sind. Falls nicht, wäre die zusätzliche Einnahme von Vitamin-D sinnvoll. Gern beraten wir Sie hierzu.

Hält Kurkuma, was die Medien versprechen?

Es gibt wenig, wogegen Kurkuma und das enthaltene Curcumin nicht helfen sollen. In der traditionellen indischen bzw. ayurvedischen Medizin gilt das goldgelbe Gewürz, auch Gelbwurz genannt, seit Jahrtausenden als wichtiges Heilmittel bei Verdauungsproblemen, gegen Entzündungen, zur Abwehr freier Radikaler und für ein starkes Immunsystem. Als Kurkuma Latte kombiniert man das Superfood in Kuh- oder Pflanzenmilch gekocht, mit Ingwer, Zimt, Kardamom und schwarzem Pfeffer. Ob als morgendlicher Energiekick oder zum Entspannen am Abend, gilt sie nicht nur unter Ayurvedafans als Dauerbrenner. Daneben findet man immer neue Nahrungsergänzungsmittel mit Kurkuma oder Curcumin.

Wirkt auf Darm und Leber
Die Einnahme in hohen Dosen ist aber fraglich und als Nahrungsergänzungsmittel nicht geprüft. Die Aufnahme des Curcumins über den Darm ist schwierig, da es kaum wasserlöslich ist und Unterstützung z. B. durch Pfeffer oder Fett braucht. Einig ist man sich bzgl. seiner verdauungsfördernden Wirkung, die durch Studien belegt ist. Sogar chronisch entzündliche Darmerkrankungen kann es lindern. Da der Gelbwurz aber die Bildung von Gallensäure fördert, sollte man bei vorhandenen Gallensteinen vorsichtig sein. Dies gilt auch während der Schwangerschaft. In höheren Dosen kommt es vereinzelt zu Magenschmerzen oder Blähungen. Ungeklärt ist auch die Frage, ob es als Kurkuma besser wirkt, da es mehr Inhaltsstoffe enthält als das isolierte Curcumin.

Fehlende Studien
Weitere Studien, die beispielsweise die positive Wirkung auf das Gehirn wie bei Alzheimer und Demenz sowie den Schutz vor Krebserkrankungen belegen sollen, sind bisher nicht anerkannt. Allerdings kann sein antientzündlicher Effekt z. B. auf Gelenke und bei Arthrose helfen. Regelmäßig eingenommen beeinflusst es die Fettverdauung und kann somit den Cholesterinspiegel und die Gefäße positiv beeinflussen. Als klassischer Bestandteil im Curry oder als Kurkuma Latte genossen, hat es sicher mehr Vorteile als Risiken. Im Zweifelsfall beraten wir Sie gern zu Kurkumaprodukten.