Hausstaub- oder Milbenallergie?

Eigentlich müsste es Milbenkotallergie heißen, denn genau hierin steckt das Allergen, das Nießanfälle, tränende Augen und Fließschnupfen auslöst. Aber wie lassen sich die Symptome von einer gewöhnlichen Erkältung oder einem Heuschnupfen unterscheiden? Treten die Symptome ausschließlich in geschlossenen Räumen auf, erwischen einen Niesanfall und juckende Augen morgens nach dem Aufwachen oder nachts und dies unvermindert das ganze Jahr? Typische Indizien, dass das Immunsystem auf den im Hausstaub und in der Matratze befindlichen Milbenkot reagiert. Die winzigen Spinnentiere halten sich dort auf, wo es feucht und warm ist und reichlich Nahrung, nämlich menschliche Hautschuppen und Haare vorhanden sind. Sie lassen sich in jeder noch so sauberen Wohnung finden. In einem Gramm Hausstaub stecken bis zu 10.000.

Unbehandelt entwickeln sich oft chronische Beschwerden wie eine ständig verstopfte Nase, Husten oder Atemprobleme. Im Gegensatz zu Heuschnupfenpatienten sind Hausstauballergiker vor allem im Herbst und Winter – der Heizperiode, betroffen. Der getrocknete Milbenkot gelangt durch Saugen, Wischen und Aufschütteln von Decken und Kissen vom Bett auf Teppiche, Vorhänge und Polster. Überall da, wo sich Staub sammelt, findet man Partikel des Milbenkots. Bei etwa einem Drittel der Betroffenen steigt im Laufe der Zeit das Risiko allergisches Asthma zu entwickeln. Schon deshalb ist es wichtig sich beim Hautarzt oder Allergologen testen zu lassen und Wohnung oder Haus entsprechend auszustatten. Spezielle Schutzbezüge für Matratzen (Encasing) sowie Kissen und Decken schützen vor dem Kot und lassen bei regelmäßiger Wäsche bei 60 Grad die Milben absterben. Die Schlafräume sollte man kühl und trocken halten, den Staubsauger mit Feinstaubfilter ausstatten und für die Polstermöbel Lederbezüge vorziehen. Um die aktuelle Belastung zu messen gibt es Milbentests – auch bei uns. Antihistaminika lindern zwar die Symptome, aber nur eine Hyposensibilisierung bekämpft die Ursache. Die Immuntherapie dauert ca. 3 Jahre, gilt aber als bisher wirksamste Behandlungsmethode.