Impfstoffversorgung durch die Bären-Apotheke!

Neben den Impfzentren spielen inzwischen die Arztpraxen eine wichtige Rolle bei der Corona-Impfkampagne. Während die Zentren allerdings direkt mit Impfstoff beliefert werden, übernehmen bei der Versorgung der impfenden Praxen die Apotheken diese Funktion. Das Zusammenspiel zwischen Ärzten, Apotheken und Großhandel ist wesentlich für einen reibungslose Abwicklung und das Zeitfenster indem sich alle bewegen, ist immens klein. Umso erstaunlicher ist das Ergebnis einer Umfrage vom Mai unter Apotheken. Rund 94 Prozent aller befragten Apothekenleiter/innen gaben an mit der Abwicklung mit dem Großhandel zufrieden zu sein. Was natürlich nichts damit zu tun hat, dass mehr Impfstoff zur Verfügung stehen sollte. Die Impfstoffversorgung sehen 77 Prozent der befragten Apotheken kritisch, denn man kann die Anfragen aus den Praxen bei weitem nicht erfüllen. Auch die Digitalisierung ist beim Bestellvorgang noch nicht angekommen. Hier werden nach wie vor Telefon und Fax genutzt, obwohl alle Vorgänge und Lieferungen digital dokumentiert werden müssen. Der Verbleib jeder einzelnen Impfdosis muss eindeutig nachvollziehbar ist.

Dienstagsmittags müssen die Bestellungen der Praxen, vor allem der Hausarzt-, aber auch zunehmend der Facharztpraxen und Betriebsärzte, in der Bären-Apotheke eingehen. Wenige Stunden später werden diese an den Großhandel weitergeben. Bereits am Mittwoch geht dann die Rückmeldung an die Apotheke, wie viel davon geliefert werden kann. Donnerstags bekommen die Praxen dazu eine Ankündigung per Fax, was und wie viel sie am kommenden Dienstag inkl. Impfzubehör bekommen. Die Mengen, die die Boten der Bären-Apotheke verteilen, differieren von Woche zu Woche stark. Mitunter geht nur die Hälfte raus, in anderen Wochen fast die komplette Bestellung.

Vor allem beim mRNA-Impfstoff von BioNTech, stellt auch die Kühlkette eine Herausforderung dar. Beim Hersteller muss er bei -60 bis -90 Grad für maximal 6 Monate gelagert werden bis er seine Reise in die einzelnen Länder antritt. Wird er dann sonntags beim Großhandel aus der Tiefkühlung von -70 Grad genommen, sollte er 4 Wochen später verimpft sein und bis dahin wie alle anderen Vakzine bei 2 bis 8 Gard gelagert werden. Bestellt wird zurzeit vor allem BioNTech, aber auch AstraZeneka und lediglich wenige Dosen von Johnson & Johnson, der nur einmalig geimpft werden muss. Ein kompliziertes Prozedere von dem man nur hoffen kann, dass es sich bei ausreichenden Impfstoffmengen künftig vereinfachen lässt, schließlich stehen in den kommenden Jahren noch einige Auffrischungsimpfungen an.