Mit Spermidin gegen Demenz?
Angesichts der steigenden Zahl an Demenzerkrankungen wird jedes Mittel, das eine Waffe hiergegen sein könnte, in den Medien entsprechend hoch gelobt. Das körpereigene Polyamin Spermidin, gilt seit wenigen Jahren als wahres Wundermittel gegen Demenz. Ähnlich wie eine Fastenkur, soll es die Alterungsprozesse in den Zellen positiv beeinflussen, indem es die Autophagie, also die Selbstreinigungsprozesse aktiviert. Die ersten Studien basierten aber ausschließlich auf tierischen Probanden. Und bis heute gibt es keine eindeutigen Belege für die Wirkung von Spermidin als Nahrungsergänzungsmittel. Neue Studien zeigen vielmehr, dass auch bei täglicher Einnahme, hiervon nichts im Speichel oder Blut nachweisbar ist. Eigentlich weiß man nur wenig über die Funktion von Spermidin als Teil des Zellstoffwechsels. Um präventiv gegen mögliche Plaquebildung im Gehirn zu wirken, müsste es vermutlich über Jahrzehnte eingenommen werden. Die Risiken einer langfristigen Einnahme sind allerdings unbekannt. Diese zu erforschen ist für die Hersteller von Spermidin als Nahrungsergänzungsmittel aber keine Verpflichtung, anders als bei Medikamenten.
Powerfood Weizenkeime
Spermidinhaltige Lebensmittel sind insbesondere Weizenkeime, Kürbiskerne, Erbsen, Nüsse, Vollkornprodukte, Äpfel und reifer Käse wie Parmesan oder Cheddar. Viele Aminosäuren, Vitamine und Enzyme arbeiten erst im natürlichen Zusammenspiel optimal. Vollwertige Weizenkeime bekommt man auch bei uns. Einzelne Forschungsergebnisse geben Medizinern*innen bei Spermidin trotz allem Anlass zur Hoffnung. Letztlich gilt es jegliche Selbstreinigung der Zellen und damit ein gesundes Altern zu unterstützen. Da die körpereigene Spermidinproduktion im Alter abnimmt, sollte der tägliche Speiseplan entsprechend ergänzt werden. Keime, Nüsse und Hülsenfrüchte gelten als heimische Superfoods, die den Stoffwechsel, das Mikrobiom und die Hormone positiv beeinflussen. Täglich ein bis zwei Esslöffel Weizenkeime dem Müsli beigefügt genügen schon, um den Spermidinanteil anzuheben.