Liebstöckel – Das Maggikraut mit großer Heilkraft
Wenn man daran riecht, weiß man gleich, warum der Liebstöckel im Volksmund Maggikraut heißt, auch wenn in der gleichnamigen Küchenwürze kein Gramm davon enthalten ist. Die petersilienähnlichen Blätter verströmen gerieben das typische Maggiaroma. Sie sind aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe aber erheblich gesünder und machen herzhafte Fleischgerichte, Gemüsebrühe und Eintöpfe leichter verdaulich. Die in allen Teilen der Pflanze enthaltenen ätherischen Öle unterstützen die Verdauung und wirken harntreibend. Beim Kochen verwendet man vorrangig die Blätter, die Stängel können außerdem wie Stangensellerie zubereitet werden. Grundsätzlich sollte man Liebstöckel aufgrund seiner Würzkraft beim Kochen eher sparsam nutzen. Die Lebensmittelindustrie verwendet seine Wurzel auch für Gewürze, Liköre und Magenbitter.
Wurzel und Samen werden vor allem für medizinische Zwecke eingesetzt. Außerdem sind beide häufig Bestandteil von medizinischen Teemischungen gegen Völlegefühl, Verdauungsproblemen und Blasenentzündungen. Schon im Mittelalter hat man die krampflösende und harntreibende Wirkung erkannt. Liebstöckeltee wurde oft gegen Blähungen getrunken. Wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung aber auch bei Halsschmerzen und Bronchitis verwendet. Zur Durchspülungstherapie hilft die Wurzel bei Entzündungen der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung von Nierengrieß. Als Kur wirkt er auch positiv auf Rheuma und Gicht. Bei Niereninsuffizienz ist von einer Therapie mit Liebstöckel aber abzuraten, ebenso während der Schwangerschaft. Seine krampflösenden und anregenden Inhaltsstoffe sind bei Menstruationsbeschwerden hilfreich, können bei Schwangeren dagegen wehenfördernd wirken.