Nehmen Lebensmittelallergien wirklich zu?

bild8Die Zahl jener, die von Intoleranzen oder Allergien betroffen sind, steigt bei weitem nicht im selben Maße wie das Sortiment der „Frei-von-Produkte“ im Supermarkt. Da erstaunt nicht, dass viel mehr Menschen Gluten-, Laktose-, Fruktose- und Histamin haltige Lebensmittel meiden, als es wirklich Betroffene gibt. Der sensible Esser liegt im Trend und die Lebensmittelindustrie greift dies nur allzu gern auf. Sinnvoll ist eine ausgewogene Ernährung mit möglichst vielen naturbelassenen Lebensmitteln. Häufige Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfälle oder Hautprobleme lassen sich mit einem Ernährungstagebuch am besten klären. Grundsätzlich muss man unterscheiden zwischen einer Unverträglichkeit und einer Allergie. Eine genetisch bedingte Lebensmittelallergie z. B. gegen Nüsse, Eier, Kuhmilch oder Weizen lässt sich durch Antikörper im Blut mit dem IgE-Test nachweisen und sollte ärztlich behandelt werden. Auch Kreuzallergien von Pollenallergikern, die bestimmte Obstsorten nicht vertragen, gehören hierzu. Eine Ausnahme bildet die Zöliakie, bei dem das Gluten im Körper nicht verarbeitet werden kann. Wer aber genetisch nicht vorbelastet ist, hat in den wenigsten Fällen wirklich eine Glutenunverträglichkeit.

Häufiger ist da schon eine Intoleranz beim Verzehr von Fruktose (Fruchtzucker) oder Laktose (Milchzucker). Bei Fruktose gilt aber: bei einer größeren Menge Obst bekommt jeder Verdauungsprobleme, da der Körper nicht so viel verarbeiten kann (z. B. max. 400 g Äpfel).  Ähnlich ist es beim Milchzucker. Milch war früher den Babys vorbehalten. Doch seit Müsli und Latte Macchiato zum täglichen Speiseplan gehören nehmen auch Erwachsene immer mehr Milch zu sich. Der Stoffwechsel hat sich zwar inzwischen meist darauf eingestellt, aber bei ca. 20 % der Deutschen liegt eine Laktoseintoleranz vor. Beim Verdacht auf eine Lebensmittelallergie kann man bei uns einen IgE-Test für die 20 häufigsten Allergene machen.