Notwendige Beratung zur Pille danach!

Bereits seit 2015 ist die Pille danach hierzulande als Notfallverhütung rezeptfrei erhältlich und die Nachfrage steigt stetig. Aber anders als bei anderen Medikamenten zur Selbstmedikation, bedarf es hierbei in der Apotheke einer eingehenden Beratung, um das passende Präparat abzugeben. Doch wenn vor allem junge Frauen in Panik bemerken, dass die Pille vergessen wurde oder andere Verhütungsmittel versagt haben, ist ein Beratungsgespräch in der Apotheke eher unerwünscht. Apotheker oder PTA stoßen in einer solchen Situation mitunter auf Unverständnis einige wichtige Fragen beantworten zu müssen. Seit Gynäkologen in dieser Situation für Betroffene nur noch selten die ersten Ansprechpartner sind, ist das Gespräch in der Apotheke umso wichtiger. Hierfür stehen immer unsere Beratungsräume zu Verfügung. Auch der Wunsch von einer weiblichen Mitarbeiterin beraten zu werden ist völlig verständlich. Die Pille danach darf übrigens nur an die Patientin selbst abgegeben werden.

Die zwei möglichen Präparate wirken unterschiedlich: Beide enthalten Hormone in hoher Dosis, die den Eisprung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Mit dem einen Medikament bleiben bis zu max. 120 Stunden für die Einnahme, mit dem anderen bis zu 72 Stunden. Da beide in das Hormonsystem eingreifen, muss man in Einzelfällen mit Nebenwirkungen wie Schwindel, Kopfschmerz, Übelkeit, Bauchschmerzen oder auch Niedergeschlagenheit rechnen. Die Pille danach ist nicht geeignet bei starkem Übergewichtig, Leber- und Nierenerkrankungen oder bei mehrfach ungeschütztem Geschlechtsverkehr innerhalb eines Zyklus. Bei Mädchen unter 14 Jahren ist die Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten nötig. Es gibt also viele Fragen, die vor der Abgabe zu klären sind.