Osteoporose ist (k)eine Alterserscheinung!
Auch wenn nur ca. 10% aller Betroffenen unter der altersunabhängigen Form der Osteoporose leiden, die durch Erkrankungen, Medikamente oder den Lebensstil entsteht, gibt es gute Gründe die Knochendichte nicht erst ab 65 zu prüfen. Diese Messung ist der einzige Weg, rechtzeitig eine entstehende Osteoporose zu erkennen. Meist wird sie jedoch erst nach einem Belastungsbruch diagnostiziert, wenn die Knochensubstanz schon stark angegriffen ist. Typische Brüche treten an den Unterarmen, Handgelenken, Oberschenkelhals oder Wirbeln auf. Verdächtig sind auch Rippenbrüche, die durch Nießen oder Hustenanfälle verursacht sind. Osteoporose gehört inzwischen zu den 10 wichtigsten Volkskrankheiten, von der in Europa jede 3. Frau und jeder 5. Mann betroffen ist. Je früher ein Knochenschwund erkannt wird, desto effektiver kann man ihm entgegenwirken. Gerade wer familiär vorbelastet ist, regelmäßig Kortison einnimmt, unter Hormonstörungen, Schilddrüsenbeschwerden oder Rheuma bzw. Arthrose leidet sowie bei einer frühen Menopause vor dem 50. Lebensjahr sollte die Knochendichte kontrollieren lassen.
Wer glaubt, Knochen seien starr und unbelebt, irrt. In ihnen findet ständig ein hormonell gesteuerter Stoffwechsel statt, den man auch im Alter beeinflussen kann. Mit ca. 30 Jahren hat die Knochensubstanz ihre max. Stärke erreicht. Von da an reduziert sich die Dichte kontinuierlich, sofern man nicht durch Bewegung, Vitamin D und kalziumreiche Ernährung gegensteuert – bei Frauen vor allem nach der Menopause und dem reduzierten Östrogenspiegel. Im Alter fördern wenig Bewegung im Freien, Verdauungsprobleme und die Vielzahl der verabreichten Medikamente – wie Kortison, Schmerzmittel, Magensäurehemmer oder Mittel zu Entwässerung, den Kalziumabbau in den Knochen. Und weniger Kalzium bedeutet eine verminderte Knochendichte. Neben Spaziergängen und leichtem Krafttraining sind ausreichend Vitamine und Mineralstoffe wichtig. Mehr zur Ernährung bei Osteoporose folgt im nächsten Gesundheitstipp im Juli.