Wächst Superfood auch bei uns?

Bei gesundheitsfördernden Superfoods denkt man beispielsweise an Gojibeeren, Chiasamen oder auch Matchatee. Je exotischer desto besser und gesünder? Dabei vergisst man oft die zahlreichen heimischen Gemüse-, Obst- und Getreidesorten, die durchaus in ihrem Vitaminreichtum und der Nährstoffdichte mit den Exoten mithalten können. Auch im Hinblick auf den Klimaindex ist es ratsam auf regionale Superfoods umzusteigen und nebenbei freut sich auch der Geldbeutel. Heimische Sorten kann man außerdem meist frisch genießen und sie müssen aufgrund der langen Transportwege aus Asien oder Südamerika nicht getrocknet werden. Für Smoothies kann man statt dem beliebten Matcha-Pulver z. B. heimische Wildkräuter wie Gundermann, Brunnenkresse oder Vogelmiere nehmen. Und wer seinen Smoothie gern mit Farbe aufpeppt, braucht dazu keine Açaí-Beeren, sondern kann Blau- oder Holunderbeeren und sogar Rotkohl nehmen. All dies enthält ebenfalls viel vom gesunden Farbstoff Anthocyan, der die Açaí-Beere zum Superstar unter den Superfoods macht. Die beliebten Chiasamen lassen sich leicht durch Leinsamen ersetzen, Quinoa durch Hirse und wer auf Goji-Beeren schwört, sollte es mal mit dunklen Johannisbeeren probieren. Es gibt für vieles eine echte Alternative, meist weniger durch Pestizide belastet und nicht wie die Exoten aufgrund der steigenden Nachfrage überteuert.

Hinzukommen gerade jetzt im Herbst einige unserer stärksten heimischen Nährstoffwunderwaffen wie Grünkohl, Feldsalat, rote Beete, Sauerkraut, Sanddorn, rote Trauben und Kürbiskerne, der ideale Snack für zwischendurch, mit viel Tryptophan, das die Produktion von Serotonin anregt. Nicht zu vergessen frische Nüsse, vor allem Wallnüsse, die jetzt wieder geerntet werden. Es lohnt sich in jedem Fall genauer auf die Inhaltsstoffe der bekannten Superfoods zu achten und nicht auf Werbeparolen zu vertrauen. Antioxidantien für den Zellschutz, wertvolle Fettsäuren und sekundäre Pflanzenstoffe findet man in unseren heimischen Sorten oft sogar in größeren Mengen.