Schwarzer Holunder – eine Vitamin-C-Bombe!
In der Antike galt der Holunderstrauch als heilig, im Mittelalter als Lebensbaum, der Haus und Hof beschützte – weshalb er weder gefällt noch verbrannt werden durfte und in der Volksmedizin wurde er als „lebendige Hausapotheke“ bezeichnet. Die duftenden Blüten im Frühjahr, die schwarzen Beeren im Herbst, sowie die Blätter und auch die Rinde – für alles fand man heilkundlich Verwendung. Die einzelnen Pflanzenteile wurden bei Fieber, Infekten und Entzündungen genauso eingesetzt wie äußerlich bei Verbrennungen und zur Wundheilung. Der Holundersaft stärkt mit seinem hohen Gehalt an Vitamin C die Abwehrkräfte und schützt vor Erkältungskrankheiten und Grippe. Daneben sind die reifen Holunderbeeren reich an Kalium, Vitamin B und A sowie Flavonoiden, vor allem dem farbegebenden Anthocyan, einem starken Radikalfänger und Antioxidanz. Erst nach dem Erhitzen auf min. 80 Grad sind sie essbar und können zu Saft, Gelee oder Fruchtmus weiterverarbeitet werden. Die unreifen schwarzen Holunderbeeren sind gering giftig und sollten nicht roh gegessen werden. Gleiches gilt für seine Blätter und Stiele.
Studien konnten belegen, dass die enthaltenen Wirkstoffe eine Erkältung und auch Grippe um einige Tage verkürzen können. Seine sekundären Pflanzenstoffe helfen aber auch gegen Entzündungen sowie alterungsbedingte Zellschäden. Außerdem hat der Schwarze Hollunder eine leicht harntreibende Wirkung, so dass auch leichte Blasen- und Nierenbeschwerden damit behandelt werden können. Im Winter ist heißer Holundersaft auch als alkoholfreier Glühweinersatz sehr beliebt oder kombiniert mit Apfelsaft ein leckerer Punsch. Die Wirkung eines Holundertees ist abhängig von den verwendeten Pflanzenteilen: getrocknete Blüten sind für ihre schweißtreibende Eigenschaft bei ersten Anzeichen einer Erkältung bekannt, die Blätter nimmt man, um die Nieren und die Ausleitung anzuregen und getrocknete Beeren unterstützen bei viralen Infekten, lindern Nervenschmerzen und unterstützen den Darm. Es lohnt sich also einen Holunderstrauch selbst anzupflanzen oder im Herbst die reifen Beeren zu sammeln. Man findet ihn meist an Wiesen- und Waldrändern.