Aktueller Stand der Cannabis-Freigabe!

Mit der neuen Regierung wurde im Koalitionsvertrag die kontrollierte Freigabe von Cannabis an Erwachsene vereinbart. Nach der ersten Aufregung hat man davon aber nicht mehr viel gehört. Medizinischer Cannabis wird hierzulande schon seit einigen Jahren legal verschrieben, aber nur von wenigen Ärzten/innen sowie spezialisierten Apotheken wie der Bären-Apotheke ausgegeben, die auch den Einkauf regeln. Seit Mai kümmern sich die betroffenen Ministerien um die weitere Vorbereitung und Einbindung der Bundesländer, Verbände sowie Wissenschaftler. Ziel ist es, Wissen und Erfahrungen zu bündeln sowie Vorbehalte offen anzusprechen. Bei den Beratungen in den Fachgremien soll es insbesondere um die Bereiche des Jugend- und Gesundheitsschutzes, aber auch um den Anbau, nötige Lieferketten und die Besteuerung gehen. Diese Konsultationsphase wird über die Sommermonate erfolgen um dann im Herbst einen ersten Gesetzentwurf auf den Weg zu bringen. Durch weniger Repressionen soll so den Konsumenten mehr Schutz und Sicherheit gegeben werden.

Keine komplette Legalisierung
Eine regulierte Freigabe ist allerdings erheblich komplizierter als eine komplette Legalisierung. Alle Fragen nach dem wo, wie, was, wieviel und woher müssen geklärt werden. Dieser Vorgang wird vermutlich erst im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen sein. Letztlich soll der Cannabis-Konsum auch bei Jugendlichen nicht etwa gefördert, sondern reduziert werden. Alle Positionen vom Anbau bis zum Verkauf in den Apotheken mit Verkaufslizenz soll unter staatlicher Kontrolle stehen. Eine Abgabe an Jugendliche wird strafrechtlich sanktioniert sein und die Aufklärung zur Suchtprävention an den Schulen weiter ausgebaut. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat seine anfangs ablehnende Haltung inzwischen revidiert, denn verunreinigter Cannabis vom Schwarzmarkt berge ein erheblich höheres Gesundheitsrisiko als die kontrollierte Abgabe und ein kontrollierter Konsum.