Unerwartet frühe Grippewelle!
Nicht nur in Baden-Württemberg erkranken in dieser Herbst-Wintersaison viele früher als gewöhnlich an der Influenza, der klassischen Grippe. Schon im Oktober stiegen die Infektionszahlen in den Hausarztpraxen merklich, gut zwei Monate früher als sonst. Seither verläuft die Infektionskurve kontinuierlich ansteigend, so dass man vom Beginn einer Grippewelle sprechen kann und diese betrifft nicht nur den Süden, sondern bereits viele Bundesländer. Besonders hoch waren die Zahlen im Oktober in NRW und Bayern. Mediziner gehen davon aus, dass dies ursächlich an den ausgefallenen letzten beiden Grippesaisons liegt. Masken, Abstandsregeln und Hygiene haben die Menschen auch vor den Grippeviren geschützt. Gleichzeitig hat sich der individuelle Immunschutz gegen die Influenza dadurch reduziert. Wer lange keine Grippe hatte, trägt irgendwann ein höheres Risiko für eine Erkrankung.
Droht eine Doppelwelle?
Auch andere Atemwegserkrankungen sind im Oktober sprunghaft angestiegen, so dass die vielen krankheitsbedingten Ausfälle sich bei Post und Bahn sowie im ÖPNV durch Verzögerungen bemerkbar machten. Wie sich die aktuelle Grippewelle weiterentwickeln wird, ist noch nicht absehbar. Die letzte heftige Grippewelle gab es 2017/18 mit rund 25.000 Todesfällen. Das RKI warnt derzeit vor einer möglichen Doppelwelle von Corona und Grippe, die die Krankenhäuser an die Kapazitätsgrenze bringen könnte. Besonders Älteren, chronisch Kranken, Personen mit vielen Kontakten und Schwangeren wird deshalb dringend eine Grippeimpfung empfohlen.