Was bringen Fruchtsäuren in der Hautpflege?

 

Bei vielen Hautcremes und Peelings findet man den Hinweis auf Fruchtsäuren. Aber was bewirken sie eigentlich und werden sie wirklich aus Früchten gewonnen? Schon seit den 60er Jahren kennt man die Wirkung von Fruchtsäuren und setzt sie in der täglichen Hautpflege, bei Peelings und gezielt bei kosmetischen Behandlungen ein. Inzwischen handelt es sich dabei aber meist um synthetisch hergestellte Säuren. Grundsätzlich gehören Fruchtsäuren zu den Alphahydroxisäuren (kurz AHA), wie z. B. Zitronen- und Apfelsäure, Säure aus jungen Weintrauben, aber auch Milch- und Glykolsäure. Alle wirken wie ein Intensiv-Peeling und weichen je nach Konzentration die oberste Hautschicht auf, tragen Verhornungen und Hautschuppen ab und regen die Bildung neuer Hautzellen an. Sie eignen sich vor allem bei Akne und Hautunreinheiten, Pigment- oder Altersflecken, Narbengewebe und als Anti-Aging-Mittel gegen Faltenbildung. Abhängig von der im Produkt enthaltenen Konzentration der Säuren wirkt sie nur leicht z. B. in der täglichen Pflege (ca. 5 %), stärker in Peelings für zu Hause (ca. 10 %) und hochkonzentriert in Behandlungen bei Kosmetikerinnen oder Dermatologen (40 – 70 %). Die Haut wird nach einem erfolgreichen Peeling klarer, wirkt praller und erhält mehr Spannkraft.

Bei der Bandbreite der Behandlungsmöglichkeiten ist es wichtig die Mischung und Konzentration auf den individuellen Hauttyp abzustimmen – um Hautreizungen oder allergische Reaktionen zu vermeiden, aber auch um das gewünschte Hautbild zu erreichen. Ihre Wirkung ist wissenschaftlich belegt, eignet sich aber nur bedingt für die Do-it-yourself-Behandlung. Auch wenn man im Internet zahlreiche Rezepte für ein DIY-Peeling findet, das meist aus Zitronensaft, Zucker oder Salz besteht, sollte man nicht übersehen, dass Fruchtsäuren sich nicht für jeden Hauttyp eignen.

Bei einer professionellen Behandlung steht am Anfang die Hautanalyse – um den Feuchtigkeitsgrad, den pH-Wert und den Fettgehalt zu bestimmen. Beim Einsatz einer höheren Konzentration sollte die Haut langsam in 1 – 2 Wochen durch eine Fruchtsäurecreme an die Wirkung der Säuren gewöhnt werden. So erkennt man rechtzeitig auch mögliche Unverträglichkeiten. Stellt man bei einer Behandlung zuhause fest, dass die Haut unangenehm brennt und kribbelt und dies auch nach Minuten nicht nachlässt, sollte man die Behandlung abbrechen und das Peeling abwaschen. Auch nach einer erfolgreichen Tiefenbehandlung braucht es einige Tage der Erholung. In dieser Zeit sind Sonnenbäder zu vermeiden und eine Sonnenschutzcreme mit LSF 50 angezeigt. Herbst und Winter eignen sich deshalb für eine Fruchtsäurebehandlung besser als der Sommer. Schwangere, Patienten mit Herpes-Infektion, Pigmentstörungen oder während einer Hormontherapie sollten ganz auf ein professionelles Fruchtsäurepeeling verzichten. Für wen es sich eignet, erfährt man in einer persönlichen Beratung bei Petra Klein in unserer KosmetikPraxis Tübingen.