Was steckt hinter der Schaufensterkrankheit?

Stechende Schmerzen in Wade oder Oberschenkel führen beim Gehen dazu, dass Betroffene oft Pausen einlegen müssen. Was wie ein gemütlicher Schaufensterbummel wirkt, hat aber einen ernsten Hintergrund. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) in den Beinen, englisch auch PAD abgekürzt, wird durch Ablagerungen in den Arterien verursacht. Die Muskeln können nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden und es kommt zu Krämpfen. Wird diese Durchblutungsstörung nicht behandelt, kann ein völliger Verschluss drohen, mit der Folge einer möglichen Amputation. Auch das Risiko für einen Infarkt bzw. Schlaganfall steigt. Geschätzt leiden 4 bis 5 Mio. Deutsche an einer PAD, vor allem Ältere und Übergewichtige, aber auch Raucher, Diabetiker und Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder eingeschränkter Nierenfunktion. Anfangs merkt man kaum etwas davon, im zweiten Stadium treten dann  krampfartige Schmerzen im Gehen auf, im dritten Stadium kommen die Krämpfe auch im Liegen und Stehen und im letzten Stadium bilden sich schlecht heilende Wunden an den Unterschenkeln. Leicht feststellen kann man die Erkrankung schon frühzeitig mit einer Blutdruckmessung an Knöcheln und Oberarm. Liegt dieser Knöchel-Arm-Index unter 0,9, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine PAD. Diese Untersuchung kann in der Regel der Hausarzt durchführen.

Ein Fortschreiten der Erkrankung lässt sich durch regelmäßiges Gehtraining, eine Ernährungsumstellung auf mediterrane Kost, Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie Reduzierung von Gewicht und Blutdruck verhindern. Die schlechte Durchblutung der Beine macht eine sorgfältige Pflege von Knöcheln und Füßen nötig. Tägliches Gehtraining kann die Bildung von Ersatzblutbahnen anregen, die die Versorgung der Muskeln übernehmen. An vielen Orten gibt es Gefäßsportgruppen mit therapeutischer Anleitung. Grundsätzlich gilt: nur bis an die Schmerzgrenze gehen, nicht darüber hinaus und das Pensum nach und nach steigern.