Wie gefährlich ist Oxalsäure im Essen?

Frühling ist Rhabarberzeit, auch frischer Sauerampfer, Mangold und Spinat stehen auf dem Speiseplan. All diese Nahrungsmittel enthalten viel Oxalsäure, die vor allem bei Nierensteinen Probleme machen. Auch in den meisten Kräuter- und Gemüsesorten wie Petersilie, Rote Beete, Karotten, Radieschen, sowie in grünem und schwarzem Tee und Kakao ist es zu finden. Es gilt in größeren Mengen als schädlich, da es die Aufnahme von Mineralstoffen behindert und die Bildung von Nierensteinen fördert. Sie entsteht auch durch den Stoffwechsel, so dass eine gewisse Menge ohnehin vorhanden ist. In Wasser gelöste Oxalatsalze erkennt man an den stumpfen Zähnen nach dem Essen z. B. von Rhabarberkompott.

Wie so oft macht hier die Menge das Gift. Das Zusammenspiel verschiedener Stoffwechselprozesse entscheidet darüber, wieviel Oxalat im Köper verbleibt. Calcium beispielweise bindet Oxalsäure und sorgt dafür, dass sie über den Urin ausgeschieden wird. Entsprechend wird sie durch Milchprodukte entschärft. Auch Kochen und Dämpfen kann die Menge an Oxalsäure bis zu zwei Drittel reduzieren, sofern man das Kochwasser wegschüttet. Beim Backen von Rhabarber hilft nur das vorherige Schälen der Stangen. Grünen Tee besser nur kurz und nicht zu heiß ziehen lassen.

Bei einer basischen Ernährung mit wenig Zucker, Fleisch, Alkohol und Koffein ist Oxalsäure wenig problematisch. Ernährt man sich gesund und ausgewogen, trinkt täglich mindestens 1,5 l Wasser, Tee oder Schorlen, regelmäßig auch zum Essen und achtet auf den Vitamin-B-Haushalt, ist ein zeitweilig erhöhter Oxalwert unkritisch. Eine gesunde Darmflora sorgt für den natürlichen Abbau. Bei einer Hyperabsorption oder einer Hyperoxalurie, also einer stark erhöhten Oxalatausscheidung über den Urin, liegen oft Darmerkrankungen oder eine Stoffwechselstörung vor. Bei der Veranlagung zu Nieren- oder Blasensteinen, bei Gicht, Rheuma und Arthrose sowie einem Eisenmangel sollte man seine/n Arzt/Ärztin ansprechen. Auch Antibiotika vertragen sich u. U. nicht gut mit Oxalsäure.