Waldmeister – für Bowle, Tee und Götterspeise!

Gerade jetzt im Sommer wird er gerne für die Bowle, Berliner Weiße oder für die Kinderparty in der Götterspeise genutzt. Waldmeister kann aber noch mehr, als als Sirup Süßspeisen und Getränke grün färben und aromatisieren. Für die Farbe und das besondere Aroma ist der Inhaltsstoff Cumarin verantwortlich, der in größeren Mengen Kopfschmerzen und Leberbeschwerden verursachen kann. Deshalb sind in Fertigprodukten, die Waldmeister enthalten, Höchstwerte vorgegeben. Die meisten typischen Waldmeisterlebensmittel wie Brausepulver und Wackelpudding enthalten deshalb nur künstliche Aromen. Bei gelegentlichem Verzehr ist Cumarin aber unbedenklich, allerdings rät man Schwangeren grundsätzlich von Waldmeister ab. Wer ihn selbst sammeln möchte, findet ihn in bei uns noch bis Juli vor allem in feuchten Laub- und Buchenwäldern. Typisch sind für ihn die meist achtblättrigen Quirle mit kleinen weißen aromatisch duftenden Blüten. Das typische Waldmeisteraroma von Blättern und Blüten entwickelt sich aber erst beim Welken. Für Süßspeisen sammelt man das Kraut schon vor der Blüte. Das angewelkte Kraut wird hierfür für 6 bis 12 Stunden in Milch, Saft, Waser oder Wein eingelegt und danach entfernt. Die Flüssigkeit hat dann das Aroma aufgenommen und kann weiterverarbeitet werden.

Als Tee finden sowohl Blätter und Stängel als auch die Blüten Verwendung. Er lindert durch die Wirkstoffe Cumarin, Asperulosid sowie Gerb- unter Bitterstoffe Migräne, Kopfschmerzen, Angstzustände, Herzrasen sowie Magen- und Darmkrämpfe. Wegen des hohen Gehaltes an Cumarin sollten nicht mehr als 2 Tassen Tee täglich getrunken werden. Heilende Wirkung bei Kopfschmerzen hat auch das leicht gequetschte und auf die Stirn gelegte Kraut. Waldmeistertee wirkt entzündungshemmend, gefäßerweiternd, beruhigend und nervenstärkend. Äußerlich wird er als Wickel auch für die Heilung von Brand- und Schürfwunden eingesetzt. Für eine aromatische Waldmeisterbowle oder -limo hängt man am besten ein Sträußchen kopfüber für 15 – 30 Minuten in die Bowle und lässt die Enden rausstehen. So verhindert man, dass sich zu viel Cumarin aus den Stängeln in der Flüssigkeit verteilt. Getrocknet hat er als Waldmeisterkissen außerdem eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung – ähnlich wie Lavendel. Und eben wie dieser vertreibt er auch Motten aus den Kleiderschränken

Was hilft bei nervösem Magen?

Ein Reizmagen – auch „funktionelle Dyspepsie“ genannt, äußert sich meist durch Druck und Schmerzen im Oberbauch sowie Völlegefühl, Blähungen, Sodbrennen oder Übelkeit nach dem Essen. Organisch ist trotz solcher Beschwerden meist alles in Ordnung, was die Probleme für Betroffene nicht leichter macht. 15 bis 20 % der Bevölkerung leiden zeitweise unter einem nervösen Magen. Im Akutfall kommen oft Medikamente wie Säurehemmer oder Krampflöser zum Einsatz, die aber nur kurzfristig helfen und nicht die Ursache beheben. Man vermutet, dass ein nervöser Magen durch eine Reihe von Faktoren ausgelöst wird wie ein empfindliches Nervensystem im Bereich des Magens, gestörte Bewegungsabläufe im Verdauungstrakt oder psychische Belastungen wie Stress, Angst oder Depressionen. Um konkrete Auslöser beim Essen und Trinken ausschließen zu können, ist es sinnvoll ein Ernährungstagebuch zu führen. Grundsätzlich sind mehrere kleine Mahlzeiten am Tag besser als 2 – 3 große. Manche reagieren bereits auf einen leeren Magen mit ähnlichen Beschwerden. Bei den Getränken besser auf Kohlensäure und Eis verzichten und täglich 2 bis 3 Liter Wasser oder Kräutertee trinken.

Langfristig ist vor allem eine Umstellung der Lebensgewohnheiten zielführend: d. h. Stressabbau durch Entspannungstechniken, regelmäßige Bewegung sowie Verzicht auf Fastfood und industriell verarbeitete Lebensmittel. Weniger Zucker, Fette, stark gesalzene, scharfe und geräucherte Produkte reduzieren die Belastung für den Magen und tragen zu einer Regulierung des Säure-Basen-Haushalts bei. Als Fett eignet sich bei Magenproblemen besonders Leinöl. Pflanzliche Helfer sind Pfefferminze, Kümmel und Fenchel ebenso wie Heilerde. Besser weniger Fleisch und stattdessen 2 bis 3 Mal pro Woche Seefisch essen. Obst, Gemüse (besser kein Kohl oder Bohnen) und Salate gehören täglich auf den Speiseplan. Alkohol, Kaffee, Rauchen und Übergewicht können die Symptome verstärken. Ein Reizmagen ist nicht heilbar, lässt sich aber durch eine Verhaltens- und Ernährungsumstellung weitgehend reduzieren.

Braucht Mann einen besonderen Sonnenschutz?

Dass allergische Haut und auch Kinderhaut einen speziellen Sonnenschutz benötigen, leuchtet jedem ein. Aber gilt das auch für Männerhaut? Ist das nicht nur ein Werbegag einzelner Hersteller, um männliche Sonnenschutzmuffel zum Eincremen zu bewegen? Schließlich betrachten 2016 noch fast 80 % aller Männer den Sonnenschutz als lästig und unangenehm. Und die Behauptung, was heute rot ist würde schon morgen braun sein, stimmt nun mal auch für Männerhaut nicht. Grundsätzlich funktioniert UV-Schutz bei Männern genauso wie bei Frauen. Dabei unterscheidet sich die männliche Haut durchaus von weiblicher: sie hat mehr Schweißdrüsen, ist in der Regel fettiger und weist erheblich mehr Haare auf. Ein Umstand, der das Eincremen gerade mit mineralischen Sonnenschutz-Lotionen eher unangenehm macht, weil sie auf behaarter Männerbrust einen weißen Film hinterlassen. Auch lipidhaltige Produkte sind bei Männern nicht beliebt. Die meisten Mittel orientieren sich noch immer an weiblicher Haut, die 25 % dünner ist, mehr zu Trockenheit neigt und somit zusätzlich pflegende Inhaltsstoffe benötigt. Ein kühlendes Gel wird dagegen von Männern eher akzeptiert (z. B. Fusion Water von Isdin). Oder am besten ein Spray, das auch Sportler gerne verwenden (wie die transparenten Sonnensprays von Vichy). Es zieht schneller ein und muss nicht umständlich auf der Haut verteilt werden. Ein leichtes Fluid für sensible Haut schützt außerdem vor Pickeln oder Mallorca-Akne.

So lange sich Sonnenschutz-Produkte überwiegend an weiblichen Käufern orientieren, wird die Zahl der männlichen UV-Schutz-Verweigerer wohl konstant bleiben. Erst allmählich erkennen Hersteller, dass Männer auch in Punkto UV-Schutz anders angesprochen werden wollen. Aber spätestens, wenn Mann den Sonnenschutz als wichtiges Anti-Aging-Mittel entdeckt, wird der Griff zum Sonnenschutz-Fluid oder -Spray selbstverständlicher. Schließlich zeigen die Hautkrebsstatistiken, dass die männliche Haut keinesfalls weniger empfindlich ist oder sich von Natur aus besser vor Strahlung schützen könnte. Beide Geschlechter liegen hier etwa gleich auf.

Lichtbedingte Hauttumore an den Lippen treten bei Männern sogar häufiger auf als bei Frauen. Nicht zuletzt, weil sie meist Lippenstift oder -pflege mit UV-Schutz trägt, hat Frau hier einen Vorteil. Für eine schützende Lippenpflege für den Mann wäre wohl noch einige Überzeugungsarbeit zu leisten. Zumindest bei Glatze, schütterem Haar oder angesagten Buzz Cuts stellt sich für Männer inzwischen ganz selbstverständlich die Frage nach einem geeigneten UV-Schutz. Denn gerade die Kopfhaut ist besonders empfindlich und somit anfällig für ein malignes Melanom und mit jedem Sonnenbrand steigt das Hautkrebsrisiko.