Sauer macht glücklich!
Unser alltägliches Glücksgefühl hängt nicht nur an dem, worüber wir uns aktiv freuen können oder was uns einfach passiert, sondern auch an Dingen, die wir selbst leicht steuern können. Ein wichtiger Wohlfühlfaktor ist dabei unser Darm. Geht es ihm gut, ist schon eine optimale Basis gelegt, dass wir ausgeglichen durch den Tag kommen. Noch besser geht es uns aber, wenn er mit ausreichend Säure versorgt wird. Nein, Zitronen müssen es dafür nicht sein, auch wenn sich der Mythos, sauer mache lustig, hartnäckig hält. Wer mal jemanden dabei beobachtet, der gerade in eine Zitrone beißt, merkt direkt, dass lustig sein anders aussieht. Dies Missverständnis beruht eigentlich schlicht auf einem Übersetzungsfehler. Im Mittelalter sprach man von „gelüstig“. Saures sollte demnach den Appetit anregen, weil es den Speichelfluss fördert. Und aus gelüstig wurde dann einfach lustig.
Fermentieren liegt im Trend
Effektiver als Zitrusfrüchte sind für die Verdauung sauer fermentierte Lebensmittel wie Sauerkrau, Gurken & Co. Und Fermentieren liegt absolut im Trend, seit man erkannt hat, wie gut es nicht nur dem Darm tut. Online-Fermentierkurse, Kochbücher, Blogger und sogar die internationale Sterneküche hat sich dem Thema angenommen um es aus der angestaubten Notversorgungsecke aus Kriegstagen herauszuholen. Nicht nur Kohl, Rote Beete und Gurken eignen sich fürs Fermentieren. Fast alle Gemüsesorten lassen sich in der heimischen Küche entsprechend verarbeiten und werden durch Kräuter und Gewürze zu einer schmackhaften Beilage oder auch zur Hauptmalzeit. Der Fermentierungsprozess wird durch eine Lake aus Wasser und Salz angestoßen. Nach zwei bis drei Wochen im verschlossenen Weckglas kühl und dunkel verstaut, haben sich die notwendigen Milchsäuren gebildet, die das Gemüse bekömmlich und haltbar machen. Der Gummiring lässt übrigens die sich entwickelnde Kohlensäure entweichen. Schraubgläser sind deshalb ungeeignet, sie würden explodieren.
Glücklich mit gesundem Darm
Die Milchsäurebakterien versorgen das Mikrobiom des Darms mit vielem, was nötig ist, um den Stoffwechsel und unser Immunsystem auf Trab zu bringen. Das wussten schon die Seefahrer im Mittelalter, die sich durch Fässer voller Sauerkraut bei monatelangen Fahrten ohne frisches Obst und Gemüse vor einem Vitamin-C-Mangel und somit vor dem gefürchteten Skorbut schützten. Seit man immer mehr über die sogenannte Darm-Hirn-Achse forscht, ist auch die Wirkung des Darms auf die Psyche kein Geheimnis mehr. Autismus, Alzheimer, Angststörungen und Depressionen werden inzwischen mit fehlenden Darmbakterien in Verbindung gebracht. Ihr Stoffwechsel ist u. A. für die Botenstoffe zuständig, die das Gleichgewicht aus Noradrenalin, Dopamin oder Serotonin bestimmen. Forscher haben inzwischen auch Bakterien identifiziert, die den Botenstoffhaushalt im Gehirn durcheinanderbringen und so die psychische Gesundheit beeinträchtigen können. Man steht aber erst am Anfang die Zusammenhänge unseres Mikrobioms zu entschlüsseln.

Ein gesunder Schlaf ist wesentlich für Regeneration, Stressabbau und Entspannung. Der Leidensdruck ist bei Menschen mit Ein- oder Durchschlafstörungen entsprechend hoch. Während der Pandemie haben diese noch zugenommen. Betroffene greifen gern zu frei verkäuflichen Präparaten, die weniger Probleme wie Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen oder Abhängigkeit signalisieren als verschreibungspflichtige Mittel. Doch wie sieht es bei Melatonin als Spray, Drink oder Kapseln aus, die seit einigen Jahren immer mehr genutzt werden? Meist sind sie als Nahrungsergänzungsmittel angeboten und so weder geprüft noch zugelassen. Laut Studien hilft es vor allem bei Jetlags und häufigen Schichtwechseln. Bei chronischen Schlafstörungen ist die Wirkung unklar, grundsätzlich hilft es nur etwa bei jedem Zweiten. Vorsicht ist auch bei Kindern und Jugendlichen geboten, denn Melatonin sollte erst ab 18 Jahren eingenommen werden. Wie Melatonin sich auf die Hormonlage in der Pubertät auswirkt, ist nicht sicher. Auch Studien zur langfristigen Einnahme gibt es bisher nicht. Höher dosierte Präparate mit mehr als 1 mg sind verschreibungspflichtig
Babys und Kleinkinder brauchen in der kalten Jahreszeit eine besonders intensive Hautpflege. Ihre Haut ist noch zu dünn, das Unterhautfettgewebe, die Talg- und Schweißproduktion und damit auch die notwendige Hautbarriere müssen sich erst entwickeln. Sie frieren nicht nur schneller, Kälte und Heizungsluft trocknen die Haut außerdem rascher aus. Der häufige Wechsel zwischen warmer Innenluft und kalter Außenluft stresst die Haut zusätzlich. Besonders empfindlich sind Kinder, in deren Familie bereits Allergien und Neurodermitis auftreten. Aber auch für größere Kinder gilt: Talgdrüsen drosseln im Winter die Talgproduktion und die Haut trocknet schneller aus. Sie wird spröde und rissig und der Hautschutz leidet.
Die Liste, der schwer oder nicht lieferbaren Medikamente umfasst derzeit an die 300 Produkte. Dazu gehören Schmerzmittelsäfte für Kinder ebenso wie Hormonpräparate und Wirkstoffe für Krebstherapien. Manche Mittel sind hiervon schon seit etlichen Monaten betroffen. Andere kann man als Apotheke durch Herstellung in eigener Rezeptur ersetzen oder mitunter über Umwege aus dem Ausland beschaffen. Um dieses seit Jahren sich verschärfende Problem dauerhaft zu lösen, ist die Politik gefragt. Die Apotheken können nur versuchen kurzfristig Abhilfe zu schaffen, indem sie sich auf die Suche nach Alternativprodukten begeben. Was wiederum mitunter auf Unverständnis stößt, wenn es in der Apotheke zu ungewohnten Wartezeiten kommt.
Nicht nur in Baden-Württemberg erkranken in dieser Herbst-Wintersaison viele früher als gewöhnlich an der Influenza, der klassischen Grippe. Schon im Oktober stiegen die Infektionszahlen in den Hausarztpraxen merklich, gut zwei Monate früher als sonst. Seither verläuft die Infektionskurve kontinuierlich ansteigend, so dass man vom Beginn einer Grippewelle sprechen kann und diese betrifft nicht nur den Süden, sondern bereits viele Bundesländer. Besonders hoch waren die Zahlen im Oktober in NRW und Bayern. Mediziner gehen davon aus, dass dies ursächlich an den ausgefallenen letzten beiden Grippesaisons liegt. Masken, Abstandsregeln und Hygiene haben die Menschen auch vor den Grippeviren geschützt. Gleichzeitig hat sich der individuelle Immunschutz gegen die Influenza dadurch reduziert. Wer lange keine Grippe hatte, trägt irgendwann ein höheres Risiko für eine Erkrankung.

