Das neue E-Rezept auch bei uns einlösbar!

Alle Apotheken waren bundesweit ab dem 1. September 2022 dazu verpflichtet die neuen E-Rezepte einzulösen. Auch wenn dies inzwischen bei uns und in den meisten Apotheken auch so umgesetzt wurde, erreichen uns seither nur sehr wenige digitale Rezepte. Noch immer gibt es bei den Patienten:innen und Praxen vor allem technische Engpässe, die nicht so schnell behoben sind, wie die Politik sich das mit dem Vorantreiben der Digitalisierung vorgestellt hat. Vielerorts fehlt es noch immer an den nötigen Informationen. Mit dem elektronischen Rezept sollte alles komfortabler und einfacher werden, doch bisher ist davon wenig zu sehen. Was in den Niederlanden, Schweden und der    Schweiz schon länger möglich ist, kommt hier nur sehr langsam auf den Weg. Vor allem die Vorteile sind bei den Verbrauchern noch nicht angekommen, wie Wege und Zeit zu sparen und die Medikamenteneinnahme sicherer zu machen. Theoretisch müsste man dann nicht mehr zum Einlösen in die Apotheke, Ärtze:innen könnten Rezepte nach einer Videosprechstunde oder auch Folgerezepte einfach aufs Handy der Patienten:innen schicken. Und die Lieferung könnte durch unsere Boten direkt nach Hause oder ins Büro erfolgen.

Für viele noch freiwillig
Verpflichtend ist es derzeit in Praxen und Kliniken noch nicht. Erst nach der aktuellen regionalen Pilotphase sollen diese stufenweise frühestens bis zum Frühjahr 2023 auf des E-Rezept umgestellt werden. Auch die Krankenkassen sind dann gefordert, denn die Gesundheitskarten brauchen für das E-Rezept eine NFC-Funktion, die den Datenaustausch ermöglichen und die die neueren Karten bereits haben. Zusätzlich benötigt jeder Versicherte eine PIN-Nummer sowie eine CAN-Nummer. Diese 6-stellige Nummer findet man in der oberen rechten Ecke der Gesundheitskarte. Den notwendigen PIN bekommt man bei seiner Krankenkasse.

Hier ist Technik gefragt
Wer kein neueres Smartphone (ab Android 6 oder iOS 14) oder Tablet besitzt, kann sich das Rezept mit dem Token, ähnlich einem QR-Code, auch gedruckt in der Praxis aushändigen lassen. Dieser wird dann in der Apotheke einfach gescannt. Versicherte, die sich bei ihrer Krankenkasse bereits für eine Elektronische Patientenakte (ePA) angemeldet haben, können sich auch hierüber in der Rezepte-App anmelden. Die Handy-App des Herstellers Gematik bekommt man kostenlos im App-Store. Ob das Handy die nötigen technischen Voraussetzungen erfüllt, wird bei der Installation der App geprüft. Im ersten Schritt betrifft die Umstellung nur gesetzlich Versicherte. Privatversicherte folgen später nach, wenn die entsprechenden technischen Voraussetzungen geschaffen sind.

So manche Vorteile
Die Umstellung spart nicht nur Patienten:innen Zeit und Wege. Apotheken und Praxen wird die Zettelwirtschaft erspart und so eine papierlose Abwicklung ermöglicht. Patienten erfahren direkt per App, ob und wann das benötigte Medikament verfügbar ist. Da alle Verschreibungen elektronisch abrufbar sind, reduziert sich das Risiko möglicher Wechselwirkungen mit anderen Präparaten. Mit zusätzlichen digitalen Anwendungen könnten auch selbst gekaufte Mittel zur Eigenmedikation hier eingebunden und überprüft werden.