Der Gundermann lindert Entzündungen und Krämpfe!
Nomen est omen und so deutet der Name auch hier auf eine Eigenschaft hin, für die dies Kraut schon bei Hildegard von Bingen eingesetzt wurde. Gund stand im Mittelalter für Eiter, entsprechend wurde der Gundermann vor allem bei eitrigen schwer heilenden inneren und äußeren Wunden und Abzessen angewendet. Heute ist er nur noch wenigen bekannt und bei Hobbygärtnern eher gefürchtet, da er als wuchernder Bodendecker bzw. Unkraut bekannt ist. Er gilt zwar als Frühblüher, kann aber sogar im Winter noch gesammelt werden. Neben seiner Eigenschaft als wirksames Heilkraut, wurde er in der Küche auch viel als Würzmittel verwendet. Sein Geschmack ist würzig bis scharf und erinnert an Minze, Knoblauch und Petersilie, weshalb man ihn auch „Wilde Petersilie“ nennt. Er passt zu deftigen und süßen Speisen und überall da, wo man sonst Thymian oder Minze einsetzt. Da er ungiftig ist und auch keiner gefährlichen Pflanze ähnelt, kann man ihn guten Gewissens sammeln. Als Tee bekommt man ihn getrocknet im Spezialhandel.
Seine Heilwirkung kommt aus den ätherischen Ölen, Bitter- und Gerbstoffen, Flavonoiden, Kalium, Cholin und reichlich Vitamin C. Für Tees, Aufgüsse, Bäder und Auflagen kann man gleichermaßen die Blätter, Blüten und Triebe nutzen. Vor allem bei festsitzender Bronchitis, trockenem Husten, Rachen- und sogar Lungenentzündung hilft der Gundermann mit seiner auswurffördernden, krampf- und schleimlösenden sowie entzündungshemmenden Wirkung. Er war bekannt als Heilmittel bei langwierigen Krankheiten, die mit zähem Schleim oder eitrigen Wunden zu tun hatten. Daneben half er auch bei Blasen- und Nierenproblemen, war schmerzlindernd und regte Stoffwechsel und Appetit an. Er ist mit seinen Inhaltsstoffen eine gesunde Beigabe zu Salaten aus Wildkräutern, wird oft in der klassischen Gründonnerstagssuppe verwendet und bringt grünen Smoothies, Kräuterbutter und Quark die nötige Würze. Man findet ihn in fast ganz Europa, besonders auf nährstoffreichen eher schattigen und feuchten Böden, an Waldrändern, unter Hecken, in Wiesen und Laubwäldern.