Die elektronische Patientenakte kommt!

Ein wichtiger Teil der angestrebten Digitalisierung des Gesundheitswesens betrifft die Speicherung der Patientendaten durch die elektronische Patientenakte (ePA) sowie das e-Rezept, die beide laut Bundesgesundheitsministerium noch in diesem Jahr verfügbar sein sollen. Doch der Start war holprig und noch immer sind nicht alle Praxen und Apotheken an die notwendige digitale Telematik-Infrastruktur des Gesundheitswesens (TI) angeschlossen. Seit Januar 2021 lief in Berlin und Brandenburg die ePA als Pilotprojekt. Ab dem 1. Juli sollten nun eigentlich alle Praxen bundesweit an Bord sein, damit Berichte und Laborbefunde nicht weiterhin per Fax übermittelt werden müssen.

Erst vor Kurzem gab es Probleme mit dem digitalen Impfnachweis, u. A. auch wegen teilweise noch nicht vorhandenen TI-Schnittstellen. Und noch immer überwiegt die Skepsis bei den Verbrauchern angesichts der Speicherung von persönlichen Daten wie Krankenakten, Rezepten, Befunden und Medikationsplänen. Dabei sollte theoretisch ab Juli allen 73 Mio. gesetzlich Versicherten in Deutschland die ePA über eine entsprechende App per Smartphone oder Tablet zur Verfügung stehen. Bislang sind aber nur wenige Praxen angeschlossen. Die Bären-Apotheken sind dagegen schon länger dabei, sich auf diesen nächsten Schritt zu mehr E-Health vorzubereiten.

Noch ist die Nutzung freiwillig, denn noch lange nicht jeder Patient verfügt über die nötige Ausstattung. Wer sich aber weniger Papierkram und mehr Digitalisierung wünscht, kann sich seine eigene ePA per schriftlicher Anfrage von seiner Krankenkasse freischalten lassen. Wer dies bereits getan hat, sollte uns ansprechen um künftig auch seine Medikationspläne und eRezepte hier anzubinden. Die ePA hat den Vorteil sich künftig nicht mehr ständig um Folgerezepte und Verträglichkeitsprüfungen kümmern zu müssen. Der Nutzer allein entscheidet künftig darüber, was hier eingestellt werden soll oder welche Daten für wen einsehbar sind. In Kürze sollten an die ePA auch Krankenhäuser, Arztpraxen, Therapeuten, Apotheken, Pflegeheime und weitere Gesundheitsdienstleister angeschlossen sein. Privatversicherte sind bislang nicht eingebunden.