Doppelimpfung gegen Grippe und Corona?

Schon im letzten Jahr gab es seitens Virologen und der STIKO neue Empfehlungen für eine gleichzeitige Doppelimpfung gegen die Virusgrippe und Covid-19. Nur vereinzelt wurde diese aber auch genutzt. Zum Beginn der neuen Erkältung- und Grippesaison stehen viele nun wieder vor der Entscheidung, ob sie sich mit einem Impftermin beides geben lassen. Grundsätzlich betreffen die Empfehlungen für die Corona- und Grippeimpfungen eine ähnliche Risikogruppe: die über 60jährigen sowie Menschen mit einer Grunderkrankung oder Immungeschwächte. Liegt die letzte Booster Impfung gegen Covid-19 oder eine Covid-Infektion länger als 12 Monate zurück, würde dann die Auffrischungs-Impfung empfohlen. Schon im letzten Jahr wurde vermehrt daraufhin gewiesen, dass es sich bei der Coronaimpfung künftig ähnlich verhalten würde wie mit der Grippe-Impfung, also jährlich dem Virus angepasst zu erneuern wäre. Ein deshalb sinnvoller Kombinationsimpfstoff wird gerade entwickelt, ist in dieser Saison aber noch nicht verfügbar.

Stärkere Impfreaktion
Aktuelle Studien zeigen, dass mögliche Impfreaktionen einer Doppelimpfung neben der eigenen Konstitution auch vom Impfstoff selbst abhängen. Eine Doppelimpfung birgt laut Virologen kein erhöhtes Risiko, wohl aber sollte man mit einer etwas stärkeren Impfreaktion rechnen. Eine US-Studie hat ergeben, dass insbesondere bei einer Impfung mit dem Coronaimpfstoff des Herstellers Moderna bei einer Parallelimpfung gegen Grippe bei fast 70 Prozent Impfreaktionen wie Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit auftraten. Allerdings waren diese Zahlen bei einer Einzelimpfung fast genauso hoch. Fachleute sprechen bei derartigen Reaktionen aber nicht von unerwünschten Nebenwirkungen, sondern für einer positiven Immunantwort, auch wenn diese meist als unangenehm gewertet wird.

Immunantwort nicht reduziert
Eine etwaige verminderte Immunantwort ist aber generell bei einer Doppelimpfung nicht zu erwarten. Fachleute gehen bei einer starken Immunantwort eher davon aus, dass die Wirkung des Impfstoffes entsprechend hoch ist, weshalb gerade jüngere Frauen vermehrt unter Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit zu kämpfen haben. Eine aktuelle kanadische Studie belegt dies auch im Hinblick auf Grippeschutzimpfungen. Frauen sind demnach erheblich öfter von systemischen Impfreaktionen betroffen als Männer und jüngere Frau eher als ältere über 65 Jahren. Schwere Reaktionen zeigten sich bei jüngeren Frauen sogar doppelt so oft wie bei Männern.