Homöopathie als festes Beratungsangebot

Mit schöner Regelmäßigkeit findet in den Medien die Homöopathie als Aufreger-Thema ihren Platz. Der letzte Auslöser war zum Jahresanfang ein gutgemeinter Rat der Vorsitzenden des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte. Diese hatte homöopathisch tätigen Arztpraxen empfohlen, statt der fehlenden Fieber senkenden Mittel, Globuli zu empfehlen. Natürlich ergänzt mit der Einschränkung, dass nicht alle Erkrankungen durch Homöopathie behandelbar seien. Ungefähr zeitgleich verkündete die AOK Plus in Sachsen und Thüringen Homöopathie-Behandlungen künftig nur noch im Rahmen des Bonusprogramms oder eines Zusatztarifs zu erstatten. Und dies tue man aufgrund der immer wieder gesellschaftlich geführten Diskussionen. Genau diese konnte man in den folgenden Wochen in den Medien mehr oder minder aufgeregt miterleben.

Evidenz contra Anthroposophie
Der Marktforscher aposcope hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Arzneimittelhersteller eine Umfrage unter Apotheker*innen gestartet um zu klären, ob homöopathische Mittel weiterhin in Apotheken angeboten werden sollten. Es gab bereits einzelne Apotheke, die dies künftig nicht mehr tun wollten und erwarteten, dass sich ihre Standeskollegen und -kolleginnen einer solchen konsequent evidenzbasierten Haltung anschließen. Die Befragung von 150 Apotheker*innen und 150 PTAs im April dieses Jahres durch aposcope hat allerdings ein anderes Bild ergeben.

Umfragen stützen den Bedarf
Drei Viertel aller Befragten meinten, die „Homöopathie gehöre weiterhin in die Apotheke“. Besonders wichtig sei dies aufgrund des hohen Beratungsbedarf bei homöopathischen Mitteln. Wie auch anthroposophische Arzneimittel enthalten diese in der Packungsbeilage keine Indikations- oder Anwendungsempfehlungen. Viele PTAs, besonders die jüngeren, würden sich sogar mehr Fortbildung in diesem Bereich wünschen. Gegenüber der letzten Umfrage vor drei Jahren haben sich die Antworten kaum verändert. D. h. auch die Nachfrage in den Apotheken ist trotz der immer mal wieder auftretenden negativen Medienberichte ungebrochen. Besonders häufig geht es den Apotheken-Kund*innen dabei um die Themen Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen und Erkältungssymptome