Long-Covid bleibt gefährlich

Als Pandemie gehört Covid-19 der Vergangenheit an. Doch vergleichbar mit einer gewöhnlichen Grippe ist das Virus deshalb noch lange nicht. Noch immer sind Forschende auch den Ursachen von Long-Covid auf der Spur und weiterhin finden dazu „Runde Tische“ von Politik, Forschung und Mediziner*innen wie zuletzt im September statt. Mehr Geld ist nötig um herauszufinden, was das Virus mit unserem Immunsystem macht und warum so viele Genesene noch Jahre später u. a. an Konzentrationsstörungen und Gedächtnisproblemen – dem sogenannten „Brain Fog“ sowie an Gefäß- und Gerinnungsstörungen und einer geschwächten Lungenfunktion leiden. Auch das Risiko für Thrombosen und Schlaganfälle bleibt durch das Virus über Jahre erhöht. Laut WHO leiden derzeit rund 36 Mio. Menschen weltweit an Long-Covid, also jeder 30. Genesene.

Reinfektionen bleiben gefährlich
Weltweite Studien sind jetzt auf der Suche nach Biomarkern, die das Virus im Körper offenbar hinterlässt und die sich auch in langfristig erhöhten Entzündungswerten niederschlagen. Auch Auto-Antikörper, wie beim Fatigue-Syndrom wurden bei Long-Covid-Patienten entdeckt. Wie schwer jemand an Covid-19 erkrankt war, sagt dabei wenig über das mögliche Auftreten von Long-Covid aus. Und auch die Häufigkeit einer Infektion mit dem Corona-Virus heißt nicht automatisch, dass das Immunsystem dann besser gerüstet ist. Allerdings sind Reinfektionen oftmals schneller überstanden und auch milder. Für Patienten mit Vorerkrankungen oder nach einem überstandenen schweren Verlauf bedeutet dies leider keine Entwarnung. Auch bei Long-Covid-Patienten verstärken sich nach einer erneuten Infektion oftmals die Symptome. Ob dies mit einer langfristigen Immunschädigung durch Covid-19 zusammenhängt, ist noch unklar. Wie so viele Fragen rund um Covid-19.