Rauke oder Rucola – würzig und gesund!

Spätestens seit den 80er Jahren, als die gehobene italienische Küche bei uns Einzug gehalten hat, sind wir an Rucola als aromatische Beigabe zu Salaten, Pasta, Tramezzinis oder als Pesto gewöhnt. Dabei kannte man die gute alte Rauke als essbares Wildkraut schon zu Zeiten Hildegard von Bingens. Vor allem der hohe Anteil an Senfölen macht ihn so würzig und gleichzeitig gesund. Denn neben viel Vitamin A, B, C, E und K sowie diversen Mineralstoffen wirken die wertvollen sekundären Pflanzenstoffe antibakteriell, antiviral und stärken so das Immunsystem. Auch der hohe Anteil an Folsäure macht Rauke zum heimischen Superfood, das die Zellteilung unterstützt. Seine B-Vitamine optimieren den Stoffwechsel und Vitamin K sorgt für gesunde Knochen und ein leistungsfähiges Gehirn.

Rauke wirkt außerdem harntreibend, verdauungsfördernd und appetitanregend und die alten Griechen hielten sie für ein Aphrodisiakum. Das enthaltene Betacarotin gilt als wichtiges Antioxidans und macht freie Radikale unschädlich. Seine würzige Note stammt wie bei anderen Vertretern der Kreuzblütler, z. B. Radieschen, Kresse und Meerrettich, von den Glucosinolaten, die sich beim Zerkleinern in Senföl verwandeln. Besonders aromatisch schmeckt er im Sommer, wenn er im Freiland wachsen kann.

Aber Vorsicht, Rucola sollte man nur in Maßen genießen, denn mit seinem hohen Anteil an Nitrat, kann er in größeren Mengen gefährlich werden. Dies gilt vor allem für Kleinkinder und Säuglinge. Um seine gesunde Wirkung zu erhalten isst man ihn roh und möglichst frisch und entfernt die Blattstiele, die am meisten Nitrat enthalten. Diese Stickstoffverbindung benötigt die Pflanze zum Wachsen. Es ist ein natürlicher Bestandteil des Bodens und kommt auch in vielen Düngemitteln vor. Im Körper entstehen hieraus Nitrosamine, die als krebserregend gelten. Vitamin C reduziert diesen Effekt, weshalb man dem Dressing zum Rucola am besten etwas Zitronensaft beimischt oder Sonnenblumen- oder Rapsöl verwendet, die viel Vitamin E enthalten – wie Vitamin C ebenfalls ein Nitratkiller.