Reinfektionen heizen die Corona-Sommerwelle an!
Immer wieder liest man derzeit über die Problematik von Reinfektionen und dass neue Omikron-Subtypen die aktuelle Sommerwelle weiter anheizen würden. Zumindest die Corona-Sommerpause des letzten Jahres scheint es nicht zu geben, die Inzidenzen steigen täglich weiter – und dies trotz jeder Menge Antikörper durch Infektionen und Impfungen. Rund die Hälfte aller Deutschen hat sich inzwischen mindestens einmal infiziert. Was ist also los mit dem Typ BA.5? Seine mehrfachen Mutationen machen ihn offensichtlich unsichtbar für die Immunzellen Geimpfter und Genesener, deshalb treten Reinfektionen derzeit so häufig auf, auch wenn die exakte Zahl keiner kennt. Gerade bei milden Verläufen bilden sich meist aber weniger Antikörper. Neue Daten zeigen, dass vor allem geimpfte Genesene einen effektiveren Immunschutz haben als nur Genesene oder nur Geimpfte. Von der aktuellen Sommerwelle ist insbesondere die Altersgruppe zwischen 10 und 65 Jahren betroffen und zahlenmäßig vor allem die 25- bis 35-Jährigen.
Long-Covid auch bei mildem Verlauf
Besonders hinterhältig verhält sich Long-Covid, da es jeden auch nach einer mild verlaufenden Infektion treffen kann. Erste Daten weisen darauf hin, dass sich langfristige Symptome eher nach Reinfektionen als nach einer Erstinfektion einstellen. Derzeit gibt es auch keine Garantie für eine längere Immunität nach einer Infektion, hier ist alles möglich. Ob Omikron BA.5 allein aufgrund der höheren Ansteckungsquote und der Zahl der Infizierten durch schwerere Verläufe auffällt, ist derzeit noch unklar.
Intensivstationen füllen sich
Während Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach allein schon in der starken Ausbreitung ein höheres Risiko für schwere Verläufe sieht, schätzt das RKI das Risiko als eher gering ein. Die seit Juli ansteigende Zahl an Intensivpatienten würde allerdings eher dem Gesundheitsminister Recht geben. Mit jeder Reinfektion steigt auch das Risiko weiterer kurzfristiger gesundheitlicher Probleme und zwar bis zu sechs Monate nach der Genesung. Dazu gehören vor allem Lungenfunktionsstörungen, Herz-Kreislauf-Probleme, Gefäßblockaden, neurologische und psychische Störungen sowie das bekannte Fatigue-Syndrom, eine Art Dauermüdigkeit.
Woher stammt BA.2.75?
Nach BA.4 und BA.5 wurde nun auch noch BA.2.75 entdeckt, eine Untergruppe des Virus BA.2, das erstmals in Indien aufgetaucht ist und nun auch bei uns identifiziert wurde. Ob sich dieser Subtyp ähnlich wie in Indien auch bei uns durchsetzt, ist noch unklar. Die große Anzahl an Mutationen an diesem Virus legt die Vermutung aber nahe. Nach wie vor gehen Forscher davon aus, dass die aktuellen Schnell- und PCR-Tests auch diese Variante erkennen würde. Zurzeit stecken wir aber noch in der Omikron-BA.5 Sommerwelle.