Sauerampfer – herzhafte Heilkraft im Salat!

Seit einigen Jahren findet der herbe Sauerampfer immer öfter Einzug in die gehobene Küche und er ist auch ein wichtiger Teil der bekannten Frankfurter grünen Soße. Man kann ihn ab dem Frühjahr auch zuhause in bunten Blattsalaten genießen. Mit seinem feinherben säuerlichen Geschmack passt er ideal zu jungem Spinat oder Rukola, aber auch zu anderen Wildkräutern wie Löwenzahn und Giersch. Von April bis Juli kann man ihn auf vielen Wiesen und in Gärten ernten. Seine roten Blütenrispen erreichen im Sommer eine Höhe bis zu einem Meter. Die Blätter ähneln in ihrer länglichen Form dem jungen Spinat. Sie sind je früher je schmackhafter, im Sommer werden sie zunehmend bitter. Man isst ihn am besten frisch, da er getrocknet sein Aroma verliert. Hat man zu viel gesammelt, kann man die gesäuberten Blätter auch einfrieren. Ähnlich wie Rhabarber enthält auch Ampfer viel Oxalsäure, was man bei manchen Sorten an den roten Adern der Blätter erkennt. Bei Nierenleiden und Rheuma sowie in der Schwangerschaft sollte man ihn deshalb nur in Maßen essen.

Wie die meisten herben Kräuter, die viele Bitterstoffe und Säuren enthalten, gilt auch der Ampfer als verdauungsanregend. Daneben findet man bei ihm reichlich Ballaststoffe, Eisen, Flavonoide sowie vor allem Vitamin C. Als Frühjahrskur für max. eine Woche eignet sich der Sauerampfertee besonders aufgrund seiner harntreibenden und blutreinigenden Wirkung. So vertreibt er garantiert die Frühjahrsmüdigkeit, verbessert die Darmtätigkeit und regt das Immunsystem an. Eine Tinktur aus Sauerampfer hilft bei Erkältungsbeschwerden, wirkt schleimlösend, antibakteriell, fiebersenkend und entzündungshemmend. Zerriebene Blätter können auch für eine Wundauflage und bei Insektenstichen genutzt werden. Geschmacklich passen sie aber auch gut in eine selbstgemachte Kräuterbutter oder einen veganen Brotaufstrich. Früher galt sein Pflanzensaft übrigens als Putzmittel um angelaufenes Silber wieder glänzen zu lassen. In der Antike hat man auf den Sauerampfer vor allem in kargen Zeiten bei Vitamin- und Mineralstoffmangel zurückgegriffen. Inzwischen kann man ihn während der Wachstumszeit auf Märkten und in manchen Bioläden sogar frisch kaufen.