Sonnen- und Insektenschutz gleichzeitig verwenden?

Wer sich im Sommer in Südeuropa oder gar in tropischen Ländern aufhält hat oft mit zwei Problemen zu kämpfen: sich ausreichend vor UV-Strahlung und somit vor Sonnenbrand zu schützen und gleichzeitig Mücken abzuwehren, die nicht selten außer Juckreiz auch gefährliche Erkrankungen auslösen. Wie aber soll man Sonnenschutz und Insektenschutz am sinnvollsten zusammen anwenden? Wichtig ist es, Sonnenschutzprodukte mindestens 20 Minuten vor dem Mückenspray aufzutragen. Erst wenn Creme oder Hautlotion vollständig eingezogen sind den Insektenschutz aufsprühen, sonst vermischen sich beide und man hat weder einen sicheren Sonnenschutz noch entgeht man den Stechmücken. Bei Reisen in den Süden eignen sich LSF 30 oder 50 am besten. Aber egal für welchen LSF man sich entscheidet, alle zwei bis drei Stunden muss nachgecremt werden, denn viel geht über Handtücher, Wasser, Schweiß und Sand verloren, auch wenn die effektiv geschützte Zeit dadurch nicht verlängert wird. Wer zum Schwitzen neigt, sollte eine wasserfeste Lotion nehmen. In Kombination mit Insektensprays eignen sich vor allem leichte Hautlotionen.

Repellents gegen Insekten wirken wie ein Duftmantel, der verhindert, dass Insekten den Menschen vom Geruch her wahrnehmen. Wie lange die Wirkung anhält, ist deshalb immer auch abhängig von der Schweißproduktion und der Luftfeuchtigkeit. Ein Bad im Pool oder im Meer überstehen Insektenschutzsprays ohnehin nicht. Neben natürlichen Stoffen wie z. B. Geraniol wirken in den meisten Insektensprays Icaridin oder DEET. Letzteres gilt vor allem in den Tropen als wirksamster Inhaltsstoff, ist aber nicht ganz unumstritten. Bei einer Konzentration von 30% wirken beide bis zu 6 Stunden. DEET ist für Kinder unter 5 Jahren nicht zugelassen. Icaridin kann man ab 3 Jahren verwenden und ist für Schwangere und sensible Haut die bessere Wahl.

In der Regel sprüht man Repellents nur auf unbedeckte Haut. Damit hartnäckige Blutsauger aber auch dünne Stoffe in Ruhe lassen, sollte man die Kleidung vor der Reise mit Imprägniersprays gegen Insekten behandeln (z. B. von Nobite). Sie enthalten den Wirkstoff Permethrin bzw. Bifenthrin. Manche Insektensprays können laut Hersteller aber auch auf   Baumwolle aufgesprüht werden (z. B. Antibrumm-Forte). Bei DEET beachten, dass dieser Kunststoffe angreift und stumpf macht. Bei sensibler Haut DEET nicht großflächig verwenden und eine Kombination mit harnstoff- oder salizylathaltigen Mitteln vermeiden. Seit letztem Jahr gibt es auch 2in1-Präparate, die Mücken- und Sonnenschutz enthalten (AntiBrumm SUN). Allerdings wirken diese mit nur 10 % Icaridin, so dass der Schutz gegen tropische Steckmücken nur max. 2 Stunden besteht. Dafür ist es aber schon für Kinder ab 2 Jahren geeignet.